Peter W.
Sorry, aber ich habe nicht um den Atomstrom gebeten.
Du bist wahrscheinlich noch im Sack Deines Vaters mit ihm über den Zaun gesprungen, als die Entscheidung getroffen wurde! Soll jeder Volljährige erneut über alle Entscheidungen der Vergangenheit abstimmen?
Das nennt sich Demokratie! Da passieren viele Dinge, die das Individuum nicht gutheißt. Die Alternative heißt Diktatur. Da passiert dann noch viel mehr, um das Du nicht gebeten hast. Oder Anarchie. Dort schlägt man sich die Köpfe ein und der Sieger hat Recht. Wenn dann einer immer wieder gewinnt, endet es in Diaktatur.
Im Übrigen bedeutet Demokratie auch Eigenverantwortung.
Warst Du schon mal auf Sitzungen bei Euch im Rathaus?
Hast Du schon mal Ausschreibungen angeschaut und Deinen Widerspruch bei Mißfallen abgegeben?
Peter W.
Gäbe es Windkrafträder für den Garten, ich hätte zwei davon.
Gibt es! Kann man selbst bauen! Mach! Wo Dir Knowhow fehlt, such es bei Gleichgesinnten!
Peter W.
Würden die auch mal vom Staat gefördert und würden alle mal ein wenig an die Zukunft auch unserer Nachfahren denken.
Zitat John F. Kennedy: "Frage nicht, was dein Land für Dich machen kann. Frage, was Du für dein Land machen kannst!"
Immer der Staat! Leute, das sind wir selbst! Einerseits nach dem Staat rufen, andererseits aber die Abgaben bejammern. Und es ist sowieso immer das Falsche, was gemacht wird.
Ich sehe allerdings einen großen Fehler unseres Staates:
Große Konzerne bekommen Subventionen. Auch wenn sie ohnehin schon Milliardengewinne ausweisen. Der kleine Bürger wird immer mehr geschröpft durch Erhöhung der Abgaben. Wir zahlen seit Jahren extra für die regenerativen Energien. Trotzdem wird der Strom immer teurer. Rückstellungen für die Entsorgung der Brennstäbe müssen solche Konzerne auch nicht machen - würde aber für uns nochmal sehr viel teurer!
Dennoch sollte uns klar sein, dass wir diesen Wohlstand ohne Atomkraft nicht hätten. Köhleförderung wäre zudem teurer gewesen und hätte auch das Gesundheitssystem teurer gemacht, als es ohnehin schon ist.
Obwohl:
Wären Rückstellungen für 10000 Jahre Endlagerung gemacht worden, sähe die Rechnung schon ganz anders aus.
Die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf wurde erfolgreich verhindert. Jetzt müssen das die Franzosen in La Hague für uns machen. Aber dagegen wird auch demonstriert.
Klar, dass die Bevölkerung im Wendtland gegen das Endlager ist. Aber bisher gibt es viele Atomkraftwerke. Dort wohnen auch Menschen. Und die sind durch die Abschaltung der AKWs wahrscheinlich einem höheren Gefahrenpotential ausgesetzt, als im Betrieb des Werkes. Denn die Abklingbecken waren in Fukushima die Schwachstelle. Insofern ist mir ein Ort mit hohem Gefahrenpotential, der zudem in einer Gegend mit geringer Bevölkerungsdichte liegt, lieber, als viele Orte nahe Ortschaften.
Ich glaube, wir haben den Atomstrom gebraucht. Sonst wären wir nicht zur so großen wirtschaftlichen Kraft geworden. Auch die Demonstranten im Wendtland haben davon profitiert und sollen mal schön den Ball flach halten. Im übrigen ist ein nicht unerheblicher Teil der Demonstranten gar nicht aus der Gegend.
Wir haben zu spät über die Konsequenzen nachgedacht und mit zuwenig Nachdruck Alternativen gesucht. Wirkliche Fortschritte hat es in der Photovoltaik in 25 Jahren nicht gegeben. Die Wirkungsgrade sind immer noch ziemlich mau. Aber für die private Warmwasseraufbreitung könnte die Sonnenkraft schon viel mehr genutzt werden.
Was die Offshore-Windparkt mit unserem Meeren machen, kann auch noch niemand abschätzen. Gezeitenkraftwerke haben enormen negativen Einfluß auf den Lebensraum Meeresboden. Zudem muss der Strom zusätzliche Strecken überwinden, was entsprechende Verlustleistungen bedeutet. Ähnliches gilt für Desertec.
Ein Staudamm kann wohl kaum ohne Auswirkung auf die Umwelt sein. Und wenn eine Staumauer bricht, hat das auch Auswirklungen auf hunderte Kilometer.
Ich weiß also nicht, ob ich für oder gegen Atomstrom bin. Rückblickend war er wohl notwenig. Zukünftig dürfen wir nicht mehr darauf setzen.
Ich stehe aber auch alternativen Energiequellen kritisch gegenüber. Auch wenn sie zunächst umweltverträglich erscheinen, sind schon erste deutliche Anzeichen vorhanden, dass dem nicht so ist. Lebensmittel zu verbrennen, halte ich für ein No-Go. Nicht weil bei uns das Brot teurer wird, sondern weil die Menschheit bereits heute genug produziert, dass niemand hungern müsste. Dennoch verhungern weltweit immer noch Menschen, die nie eine Chance hatten.
Wenn jemand gegen Atomstrom ist, hat er sich hoffentlich ähnliche Gedanken gemacht und gehandelt:
Ist Euch klar, wieviel Strom allein für unser Internet benötigt wird? Wieviel Energie allein eine Abfrage bei Google benötigt? Dabei meine ich eine Vollbilanz: Euer Provider benötigt Energie; die Leitungen benötigen Energie; die ganzen Hops dazwischen benötigen Energie. Jede der eingebundenen Stellen benötigt Verwaltung, Administration. Es sind Reisen und Unternehmer nötig, um die Infrastruktur zu planen und zu bauen. Und ganz am Ende steht ein Rechnerpark, der die Anfrage annimmt, die Daten von Speichemedien zusammensucht und dann den ganzen Weg zurückschickt.
Wer ist bereit, seinen Stromanbieter nach rein ökologischen Gesichtspunkten zu wählen und wer kann sich das leisten? Habt Ihr Euch auch schonmal Gedanken gemacht, Eurem Internetanbieter klar zu machen, dass Ihr nur eine Infrastruktur nutzen wollt, die mit regerativen Energiequellen gespeist wird?
Was ist mit der Hardware? Auch die benötigt Energie für die Herstellung und den Transport zum Endabnehmer.
Also ich bin in einer Zwickmühle! Einerseits finde ich unseren Wohlstand super. Ich verreise im Urlaub und nutze wahlweise, Auto, Bahn und Flugzeug. Ich habe einen Fernseher, Computer, Handy, Stereoanlage, HTPC, Herd, Kühlschrank, eine warme Wohnung und und und. Das alles braucht Energie und die kommt eben nicht nur aus der Steckdose.
Und es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Vieles benötigt man auch, um seinen Job ausüben zu können. Manches wird sogar erwartet. Ohne Auto kommt man vielleicht gar nicht oder nur mit enormen Zeitaufwand zum Arbeitsplatz. Ohne Internetanschluß könnte ich keine Bereitschaft übernehmen und damit hätte ich zumindest meinen jetzigen Job nicht.
Es ist einfach "dagegen" zu sein. Aber wenn man Butter bei die Fische will, sieht es schon ganz anders aus!
Die Tatsache, dass ich paranoid bin, heißt noch lange nicht, sie seien nicht hinter mir her!
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