Bezahlen mit Smartphone und Smartwatch: Wer macht mit?

Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone kommt in Deutschland weiter schleppend voran. Dabei handelt es sich im Grunde bloß um eine Variante des kontaktlosen Bezahlens, wie es mit modernen Kredit- und sogar manchen EC-Karten bereits üblich ist. Erfahrt hier, wie und wo Ihr mit Eurem Handy oder der Smartwatch bezahlen könnt.
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- Kompatible Smartphones für mobiles Bezahlen
- Kompatible Smartwatches für mobiles Bezahlen
- Dienste und Banken für mobiles Bezahlen
- Läden, die mobiles Bezahlen akzeptieren
- Fazit
Kompatible Smartphones für mobiles Bezahlen
Android-Smartphones
Die Liste der Android-Geräte ist erfreulich lang, mit denen man in Geschäften bezahlen kann. Statt sie einzeln aufzuzählen, können wir uns grob an den technischen Voraussetzungen für die Verwendung von Google Pay mit Android-Smartphones orientieren:
- NFC vorhanden und aktiv
- Android 5.0 oder neuer installiert
Diese Kriterien sollten auf zwei Drittel der Android-Geräte zutreffen. Im Zweifel versucht Ihr einfach, folgende App zu installieren und mit Eurem PayPal-Account oder gar Eurer Bank zu verknüpfen:
Ist Euer Gerät kompatibel, trifft dies vermutlich auch auf die unten aufgeführten Payment-Apps von Drittanbietern zu.
Apple iPhones
iPhones von Apple waren schon seit geraumer Zeit auf mobile Payment vorbereitet. Jedoch ließ der Hersteller nicht zu, dass Drittanbieter das NFC-Modul in iPhones nutzen. Das soll sich nach der jüngsten Rechtssprechung ändern. Dann könnten auch Banken-Apps wie die der Sparkasse ohne Umweg über Apple Pay für kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone genutzt werden. In Geschäften bezahlen könnt Ihr laut Hilfedokument mit …
- iPhone-Modellen mit Face ID
- iPhone-Modellen mit Touch ID, außer iPhone 5s
Bezahlvorgänge werden durch Biometrie gesichert.
Kompatible Smartwatches für mobiles Bezahlen
- LG, Mobvoi und Huawei via Google Pay
- Apple Watch via Apple Pay
- Samsung Pay
- Garmin Pay
- Fitbit Pay
- SwatchPAY!
Wear-OS-Uhren mit Google Pay
Etliche Smartwatches mit dem Android-Derivat Wear OS nutzen Google Pay für mobiles Bezahlen. Technische Voraussetzung ist nur ein NFC-Modul und die jüngste Betriebssystem-Version. Unter den vermutlich Hunderten Android-Pay-fähigen Smartwatches befinden sich folgende bekannte Modelle:
Das Bezahlen mit der Smartwatch an der Kasse funktioniert analog zum Smartphone: An der Kasse startet Ihr die Google-Pay-App, wählt Eure Kreditkarte aus und die Smartwatch auf das Lesegerät. Über NFC werden die Daten abgeglichen und der Bezahlvorgang abgeschlossen. Bei Zahlungen über 30 Euro oder bei Debitkartentransaktionen müsst Ihr unterschreiben oder einen PIN eingeben.
Welche Banken und Unternehmen Google Pay in Deutschland anbieten, entnehmt Ihr am besten der offiziellen Liste.

Apple Watches mit Apple Pay
Alle aktuell erhältlichen Modelle der Apple Watch unterstützen mobiles Bezahlen via Apple Pay.
- Watch Series 3
- Watch Series 4
- Watch Series 5
Welche Banken oder Unternehmen derzeit Apple Pay in Deutschland unterstützen, entnehmt Ihr der offiziellen Liste.

Samsung Pay
Samsung-Uhren nutzen sowohl ein eigenes Betriebs- als auch Bezahlsystem. Die Modelle …
- Galaxy Watch (Active)
- Gear Sport
- Gear S3 Classic/Frontier
… verwenden Tizen als Betriebssystem und Samsung Pay als Methode für mobiles Bezahlen. In fast allen Nachbarländern funktioniert dieser Dienst an Kassenterminals. Nur in Deutschland findet Samsung für sein System keine Kooperationspartner.

Garmin Pay
Garmin-Pulsuhren und Sport-Wearables verwenden Garmin Pay. Damit funktionieren folgende Modelle:
- vívoactive 3
- fenix-5-Plus-Serie
- MARQ-Kollektion
In Deutschland ist Garmin Pay nur eingeschränkt nutzbar; übliche Hausbanken fehlen sämtlich. Aktuelle Kooperationen listet Garmin offiziell auf.

Fitbit Pay
Fitbit nutzt sein eigenes Bezahlsystem Pay. Es funktioniert auf den Modellen …
Wie so oft findet Ihr in Deutschland nur wenige Banken, die Fitbit Pay unterstützen. Der Anbieter pflegt dazu eine offizielle Liste. Wie es nach der Übernahme durch Google-Mutter Alphabet für Fitbit Pay weitergeht, warten wir mit Spannung ab.

SwatchPAY!
Das Fintech und Boon.-Mutter Wirecard hat sich mit Uhrenhersteller Swatch verbrüdert und SwatchPAY! gestartet. Die kompatiblen Uhren erkennt Ihr direkt am Namen, denn der beinhaltet den Begriff "PAY!". Die Modelle kosten 75 Euro in der Anschaffung. Es könnte sein, dass Swatch langfristig mit mehr Banken kooperiert. Aber derzeit läuft alles über boon.
Dienste und Banken für mobiles Bezahlen
Mobiles Bezahlen mit Google Pay
In Deutschland können wir seit Mitte 2018 auch an Kassenterminals mit Smartphone und Smartwatch bezahlen. Ähnlich wie bei Apple Pay nimmt die Zahl kompatibler Banken und Kreditkarten kontinuierlich zu; Google führt eine aktuelle Liste. Oben listen wir für Euch einige Google-Pay-fähige Smartphones und Smartwatches auf.
Auf dem Smartphone kann fast jeder Android Pay nutzen. Nicht unterstützte Banken lassen sich via PayPal als virtuelle Kreditkarte einrichten. Beim Bezahlen fallen für Euch keine zusätzlichen Gebühren an. Inzwischen erhalten Händler fast nur noch PCI-konforme Terminals, sodass die Akzeptanz für diesen Dienst wächst.
An der Kasse bezahlen mit Apple Pay
Seit Ende 2018 können wir in Deutschland mit Apple Pay die Visa- und Mastercards unserer Bank registrieren und damit an hunderttausenden Kassenterminals kontaktlos bezahlen. Rund zwei Dutzend Banken könnt Ihr laut Hilfedokument mit Apple Pay nutzen. Volksbank oder Sparkasse hingegen haben die neue Rechtssprechung abgewartet und werden ihre eigenen Apps verwenden, um mit dem iPhone zu bezahlen.
PayPal: das Hintertürchen zu Google Pay
Während die PayPal-App selbst keine Möglichkeit mehr zum mobilen Bezahlen an Kassenterminals bietet, könnt Ihr Euer PayPal-Konto wie eine Kreditkarte in Google Pay nutzen. Auf diese Weise könnt Ihr Bankkonten mit Google Pay verknüpfen, die selbst kein kontaktloses Bezahlen anbieten. Der Haken: Dieses Hintertürchen funktioniert nicht auf ansonsten Payment-fähigen Smartwatches, wie es in der Google Hilfe heißt.
Mobile Payment für jeden mit boon.
boon. ist sowohl Payment-App als auch Konto des milliardenschweren Münchener Unternehmens Wirecard. Nutzt den Dienst nativ auf etlichen NFC-fähigen Android-Smartphones oder via Google Pay bzw. Apple Pay. Auch Garmin Pay, Fitbit Pay, SwatchPAY! oder Sonys Dienst wena lassen sich mit boon. verknüpfen, was ihn zu einer der kontaktfreudigsten Bezahlmethoden für kontaktlose Kassenterminals macht.

Payback Pay
Payback hat eine eigene Bezahllösung entwickelt, die auf den Namen Payback Pay hört. Ihr Bezahlt per Lastschrift von Eurem bestehenden Bankkonto. Im selben Handgriff sammelt Ihr Punkte auf Eurer Payback-Karte. Möglich ist das aber nur bei Partnern, denn Payback Pay verwendet einen QR-Code, um die Bezahldaten zu übermitteln. Aral, dm, Galeria Kaufhof, Real, Rewe, Alnatura, Tee Gschwendner, Thalia und Penny sind hier zu nennen.
Banken
Deutsche Bank, Sparkasse und Volksbanken Raiffeisenbanken wollen jeweils ihre eigene App für das kontaktlose Bezahlen nutzen. Logischerweise entfallen dann die Gebühren für Partner wie Google oder Apple, auch wenn diese nie öffentlich beziffert werden.
Allerdings gibt es gewisse Einschränkungen. iPhone-Nutzer müssen zunächst warten, bis Apple dem Gerichtsurteil folgt und das NFC-Modul in iPhones für die Banking-Apps freigibt. Und dann kann es sein, dass Eure Bankfiliale gar nicht teilnimmt. Auf der Website Eurer Bank könnt Ihr überprüfen, ob Eure Hausbank bereits dabei ist.
Läden, die mobiles Bezahlen akzeptieren
Die hier vorgestellten Methoden für mobiles Bezahlen basieren allesamt auf dem Payment Card Industry Data Security Standard; meist abgekürzt mit PCI. Ab 2020 werden Ladenbesitzer wenn überhaupt ausschließlich Bezahl-Terminals erhalten, die kontaktloses Bezahlen nach PCI unterstützen. Natürlich werden bis dahin noch ältere Terminals in Verwendung sein und es gibt immer Läden, die gar keine Kartenzahlung akzeptieren. Doch kann deren Anteil ab 2020 nur noch schrumpfen.

Fazit
Nach langen, teils weiter anhaltenden Machtspielchen zwischen Banken, Geschäften und Hardware-Herstellern kommt kontaktloses Bezahlen allmählich ins Rollen. Vor allem neu eröffnete Geschäfte haben ein entsprechendes Bezahlterminal. Und dank der Kombination aus Google Pay und PayPal könnt Ihr dort mit Konten fast aller Banken und fast allen Android-Smartphones bezahlen.
Der Artikel wurde neu strukturiert und ist inhaltlich komplett neu.
Ausgerechnet in Rußland lernte ich die Vorzüge des Smartphone-Payments schätzen: gerade am Airport St. Petersburg angekommen und später im Hotel , versuchte ich, mit meiner VISACARD aus Automaten Rubel zu ziehen. Insgesamt an 8 Automaten vergeblich. Dann sagte mit jemand, ich könne doch kontaktlos per NFC bezahlen. Tat ich von da an mit meinem Smartphone und Google Pay in sämtlichen Taxis, Restaurants, Hotels, Geschäften, an den Kassen aller Sehenswürdigkeiten. Was für ein Paradies für Mobiles Bezahlen. Wünsche ich mir in Deutschland auch. Beim Bäcker, in vielen Restaurants, an Ticketkassen aller Art scheitere ich leider in der Regel. Nur die Supermärkte und Tankstellen haben sich schon zuverlässig umgestellt. Es soll schon NFC-fähige Klingelbeutel geben. Super. Und weiter so!!!
Heutzutage muss immer alles schnell gehen, noch schneller. Und an der Supermarktkasse erst, da werden die Waren über den Scanner gerissen, irre !! Da muss dann natürlich auch Highspeed gezahlt werden, klaro. Aber wozu eigentlich??
Warum nicht? Nennt man Zeitoptimierung.
wird wohl noch gerne Cent zählen?
Leider wird kontaktloses zahlen per Smartphone nicht überall ganz so gut akzeptiert. Bei einigen Geschäften funktionierts reibungslos, bei anderen wie z.B. vielen PENNY Märkten in HH klappts regelmäßig nur beim zweiten Versuch oder gar nicht. Mit Karte kontaktlos geht dann aber seltsamerweise. Find ich schade, denn so zahl ich nur mit dem Smartphone wenn ich es eh in der Hand habe oder wenn ich weiß, dass ich zu 100% nicht dumm an der Kasse stehe.
Vielleicht liegt es ja an deinem Phone? Kauf dir ein zweites, installiere deine Pay Apps, dann biste doppelt abgesichert. Ach ja, aufs Zweitgerät noch ein anderes Netz, dann sind die Funklöcher auch weg. Dann läuft das 👍👍😂
Ich selbst zahle jetzt seit etwas über 2 Jahren mit dem Smartphone und seit ca 1 Jahr auch mit der Smartwatch. Probleme hatte ich dabei nie, lediglich die watch kommt mit machen Kartenterminals nicht wirklich zurecht, warum auch immer.
Probleme mit der Akzeptanz gibt es wie ich finde nicht wirklich. Eigentlich akzeptiert mittlerweile jede Ladenkette, egal ab Supermarkt, Tankstelle, Bekleidung etc Kreditkarten und hat auch Kartenleser mit NFC. Auch in allen anderen Geschäften wird es immer mehr. Man darf nur nicht den Fehler machen und den Kassierer fragen, ob Google Play oder Apple Pay akzeptiert wird.
Beim Bezahlvorgang hatte ich bisher auch nie Schwierigkeiten, ausser das Kartengerät ist defekt. Da ich aber immer nur wenig Bargeld dabei habe helfen mir die Plastikkarten dann auch nicht weiter.
Leute die mit Bargeld schneller bezahlen erlebe ich auch nur selten.
Daher kann ich auch viele hier genannte Gegenargumente nicht richtig nachvollziehen. Aber am Ende kann ja zum Glück jeder selbst entscheiden wie er bezahlen möchte und ich denke, dass ist auch gut so. Es wird ja schließlich niemand gezwungen mit dem Handy zu zahlen es ist nur eine weitere Möglichkeit.
Du vergisst nur, dass die Barzahlung mit der Geldübergabe und der Kontrolle des Rückgabebetrages abgeschlossen ist. Bei bargeldloser Zahlung musst Du immer noch überprüfen, ob der Betrag korrekt abgebucht wurde. Dann spätestens dürfte die Barzahlung schneller sein, wenn nicht schon im Ladengeschäft:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/barzahlung-studie-bezahlen-mit-bargeld-geht-schneller-als-mit-der-karte/23977714.html?ticket=ST-569584-CVyc6sBjP5ignjQgPBl4-ap4
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/warum-mit-bargeld-das-einkaufen-im-supermarkt-schneller-geht-16036867.html
Quelle: Handelsblatt, FAZ
Ich bekomme direkt nach der Bezahlung eine Benachrichtigung meiner Bank über den gezahlten Betrag, welche ich auch am Handgelenk sehen kann.
Das besagt noch nicht, dass er auch richtig abgebucht wird, das siehst Du erst im Kontoauszug. Wenn ich mit Kreditkarte bezahle, erfolgt die Abbuchung mitunter erst nach Wochen (daher der Name Kreditkarte).
Den neuen Gesamtbetrag auf der Kreditkarte sehe ich direkt und den dazugehörigen Eintrag in der Übersicht spätestens 3 Tage später.
Mir ging es aber auch in erster Linie um mein persönliches empfinden im Bezug auf die Zeit beim Bezahlvorgang als solches. Nicht um die Zeit die ich eventuell davor oder danach noch aufbringen muss.
Solange es noch Bares gibt und Karte werde ich nicht mit Smartphones bezahlen. Nur Bares ist wahres...
Da kann ich mich nur anschließen. Habe auch gar keine Lust mich damit zu beschäftigen, welche Bank mit welcher App oder Uhr in welchen Läden Geschäfte zulassen will. Bargeld nehmen sie zum Glück überall. Zur Not gibt es noch die Maestro Card, aus die Maus. Die Unfähigkeit der deutschen Geldwirtschaft und einiger Anderer wird diese schöne Situation sicher auch noch lange gewährleisten. Dazu kommen Situationen wie unten geschildert, wenn das tolle Programm nicht funktioniert. Dann ist die Oma mit ihren Kupfermünzen doch noch schneller als das Google Pay Opfer ;-)
VISA - wird von allen Läden akzeptiert, lässt sich in Google Pay einbinden. Fertig. Da muss man sich mittlerweile mit gar nichts mehr beschäftigen.
Leider wird Visa nicht überall akzeptiert. Cinemaxx bei mir z.B. akzeptiert keine Kreditkarten.
Doch, nämlich ob die Beträge korrekt von Konto abgebucht werden.
Warum sollte das nicht korrekt vom Konto gebucht werden?
Weil jedes technische System prinzipbedingt nicht fehlerfrei ist. Zwar sind Fehler sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Die dabei falsch abgebucht Beträge können erheblich sein. Mit der Komplexität steigt die Wahrscheinlichkeit für tatsächlich auftretende Fehler. Selbst bei Flugzeugen, die höchsten Sicherheitsanforderungen genügen und teilweise mit dreifacher Redundanz arbeiten, treten gelegentlich Abstürze wegen technischen Versagens auf.
Abgebucht wird auf jeden Fall, korrekt oder nicht. Protestieren kann man später. ;)
Die Datensammelei wird schlimm, jede Shampooflasche, jedes Parkticket etc. wird festgehalten und protokolliert. Aber jeder wie er will.
Keine Ahnung wo du wohnst, aber Visa wird lange nicht überall angenommen. Aber egal, habe eh kein Gerät für diese NFC Bezahlmethoden.