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Bluetti EP600 und EP760 im Vergleich: Welcher PV-Speicher ist der richtige?

bluetti ep600 versus ep760
© Bluetti, MIRROR IMAGE STUDIO/Adobe Stock

Wenn Ihr einen modularen Heimspeicher mit integriertem PV-Wechselrichter sucht, der idealerweise auch noch wetterfest ist, dann landet Ihr früher oder später bei Bluetti. nextpit hat die Bluetti EP600 und die EP760 miteinander verglichen und verrät Euch, welcher der richtige Heimspeicher für welchen Einsatzzweck ist.

Bluetti EP760 vs. EP600 im Vergleich: Technische Daten

  Dreiphasiges System Einphasiges System
Produkt
Abbildung Bluetti EP600 Product Image Bluetti EP760 Product Image
Preis
  • 6.903 Euro (mit 2x B500)
  • 6.903 Euro (mit 2x B500)
Kapazität
  • 9.920 Wh
  • 9.920 Wh
Akkutechnologie
  • LiFePO4
  • LiFePO4
Ladezyklen (bis 80%)
  • 3500+
  • 3500+
Überlast
  • 150 % (10 sec)
  • 150 % (10 sec)
Anzahl der Phasen
  • dreiphasig
  • einphasig
Ausgangsleistung (Haushalt)
  • bis 6.000 W (3x 2.000 W)
  • bis 4.600 W (1x 4.600 W)
Ausgangsleistung (Backup)
  • bis 6.000 W (3x 2.000 W)
  • bis 7.600 W (1x 7.600 W)
Ausgangsleistung (Netzseite)
  • bis 6.000 W
  • bis 4.600 W
Eingangsleistung (Netz)
  • bis 6.000 W
  • bis 11.500 W
Eingangsleistung (Solar)
  • bis 6.000 W (2x MPPT)
  • bis 9.000 W (3x MPPT)
Gleichzeitig Laden + Entladen
  • ja
  • ja
Erweiterbarkeit
  • bis 4x B500, Parallelbetrieb von zwei Systemen möglich
  • bis 4x B500, Parallelbetrieb von zwei Systemen möglich
Bewertung
Test: Bluetti EP600
noch nicht getestet
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Zum Angebot bei Bluetti
Zum Angebot bei Bluetti

Inhaltverzeichnis:

Wie funktionieren die PV-Speicher Bluetti EP760 und EP600?

Die beiden Bluetti-Speicher EP760 und EP600 ähneln sich im grundsätzlichen Aufbau. Beide Speicher sind modular und speichern die Energie in jeweils bis zu vier B500-Batterien mit jeweils 4.960 Wh Kapazität. Um die Akkus zu laden, stehen zwei verschiedene Energiequellen zur Verfügung:

  • Ihr könnt die EP760 und EP600 über Wechselstrom aufladen, also über das Stromnetz. Hier gibt es noch ein spannendes Detail, auf das wir später noch einmal zurückkommen.
  • Ihr könnt die PV-Speicher über Photovoltaik-Module aufladen. Ein Wechselrichter mit passendem MC4-Anschluss ist integriert – Ihr benötigt also abseits der PV-Module keine Zusatzhardware.
Bluetti EP600 Heimspeicher mit B500-Akku
nextpit hat die EP600 mit zwei B500-Akkus getestet. Die Speicher-Kapazität beträgt damit knapp 10 kWh. / © nextpit

Nun bieten beide Speicher zwei verschiedene Betriebsmodi, wie sie Euren Haushalt mit Strom versorgen:

  • Im netzsynchronen Betrieb speisen die Speicher so viel Energie in Euren Haushalt ein, wie gerade benötigt wird. Verbraucht Ihr mehr Energie, als die Speicher liefern können, wird die zusätzlich benötigte Energie aus dem Stromnetz bezogen.
  • Im Notstrom-Betrieb versorgen die Bluetti-Speicher Euren gesamten Haushalt mit Strom. Dies funktioniert aber nur für jene Geräte, die bei der Installation von Euch beziehungsweise Eurem Elektriker an den entsprechenden Backup-Stromkreis angeschlossen wurden.

Zu guter Letzt bieten beide Speicher auch die Möglichkeit, überschüssig produzierten Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. So könnt Ihr – einen passenden Zähler vorausgesetzt – eine Einspeisevergütung kassieren.

Bluetti EP760 vs. EP600: AC-Leistung und: Einphasig oder Dreiphasig?

Der wohl größte Unterschied zwischen der EP760 und der EP600 betrifft den grundsätzlichen Anschluss. Die Bluetti EP760 ist nämlich ein einphasiger Speicher, die Bluetti EP600 ein dreiphasiger Speicher. Was bedeutet das also für Euren Haushalt?

Die meisten Haushalte in Deutschland nutzen drei Phasen, idealerweise mit ähnlich starker Auslastung pro Phase. Entsprechend ist hier die Bluetti EP600 sinnvoll, da sie die gespeicherte Energie auf allen drei Phasen abgeben und damit alle Geräte mit Energie versorgen kann, soweit die Ausgangsleistung das natürlich erlaubt. 

Manche Haushalte nutzen allerdings nur eine Phase – oder haben auf einer Phase einen besonders hohen Verbrauch, beispielsweise weil eine einphasige Unterverteilung für ein Büro vorhanden ist. In diesem Fall hat die EP760 Vorteile. Sie bietet auf ihrer einen Phase nämlich mehr AC-Leistung und kann mehr PV-Leistung aufnehmen – aber zu letzterer später mehr.

Bluetti EP760 Installationsschema
Die Bluetti EP760 hängt nur auf einer von drei Phasen. Die anderen beiden Phasen bleiben unberührt. / © Bluetti

AC-Leistung: 1x 4.600 W versus 3x 2.000 W

Die Bluetti AC760 bietet auf ihrer einen Phase eine maximale Wechselstrom-Ausgangsleistung von 7.600 W. In Deutschland ist diese im netzsynchronen Betrieb aus rechtlichen Gründen allerdings auf 4.600 W begrenzt. Im Backup-Betrieb entfällt diese Beschränkung allerdings, und Ihr könnt die vollen 7.600 W auf einer Phase nutzen. Verbraucht Ihr im netzsynchronen Betrieb mehr als 4.600 W, wird die restliche Leistung aus dem öffentlichen Netz bezogen.

Die Bluetti AC600 hingegen hat einen dreiphasigen Wechselstrom-Ausgang. Die maximale Leistung beträgt hier 2.000 W pro Phase – also insgesamt 6.000 W. Dieser Wert gilt sowohl für den netzsynchronen als auch für den Backup-Betrieb. Während im netzsynchronen Betrieb bei starken einphasigen Verbrauchern – beispielsweise ein Wasserkocher mit 2.500 W – der überschüssige Strom aus dem Netz bezogen wird, ist ein Betrieb dieser leistungsstarker Geräte im Backup-Modus nicht möglich.

Bluetti EP760 vs. EP600: PV-Leistung und Ladeleistung im Vergleich

Ein paar deutliche Unterschiede gibt es auch bei der PV-Leistung. Die Bluetti EP600 hat zwei separate MC4-Eingänge, hinter denen jeweils ein eigener MPPT steckt. Die maximal erlaubte Leistung pro String liegt bei 3.000 W, insgesamt sind also 6.000 W Solarleistung möglich. Der erlaubte Spannungsbereich reicht dabei von 150 bis 500 V. 

Bei der Bluetti EP760 gibt es nicht zwei, sondern drei dieser Eingänge mit entsprechend drei MPPTs. Entsprechend bietet der Heimspeicher mit maximal 9.000 W stolze 50 Prozent mehr Solarleistung. 

Auch beim Laden über die AC-Seite – also über das Stromnetz mit Wechselstrom – gibt es Unterschiede. Die Bluetti EP600 wird dreiphasig geladen und nimmt hier maximal 6.000 W an. Die Bluetti EP760 kann zwar nur einphasig laden, das klappt aber dafür mit satten 11.500 W! Das ist beispielsweise dann interessant, wenn Ihr einen dynamischen Stromtarif nutzt und zu einer besonders günstigen Stunde die Akkus komplett aufladen möchtet.

Bluetti EP600 Heimspeicher mit B500-Akku
Die beiden MPPTs der EP600 nehmen jeweils maximal 3.000 W Solarleistung an – also 6.000 W insgesamt. Bei der EP760 gibt es drei Eingänge. Schön: Ein Not-Abschalter für die PV-Anlage ist ebenfalls dabei. / © nextpit

Trick bei Bluetti: PV-Strom über externen Wechselrichter laden

Bluetti hat bei beiden Speichern aber auch noch einen weiteren Trick auf Lager: Ihr könnt mit einem externen Wechselrichter den Solarstrom auch über den AC-Eingang in der Bluetti EP600 oder EP760 speichern. Dazu müsst Ihr einen Sensor am externen Drittanbieter-Wechselrichter anbringen, der den produzierten Strom überwacht – und der Bluetti-Speicher lädt dann über die Wechselstrom-Seite exakt diesen Betrag auf. So könnt Ihr die maximal mögliche Solarleistung aufstocken.

Bei der EP600 sind zusätzlich zum integrierten Wechselrichter dreiphasig bis zu 6.000 W möglich. Bei der EP760 wären es theoretisch 11.500 W, allerdings ist die Wechselrichterleistung in Deutschland eben auf 4.600 W beschränkt, und entsprechend stoßt Ihr auch hier an diese Grenze.

Der Nachteil bei diesem PV-Laden über die AC-Seite ist natürlich, dass der Gleichstrom von den PV-Modulen erst vom externen Wechselrichter in Wechselstrom und anschließend zum Speichern in die B500-Akkus wieder in Gleichstrom umgewandelt wird. Bei diesem Vorgang müsst Ihr mit etwa 20 Prozent Leistungsverlust rechnen. Ihr solltet also, wenn möglich, den in der EP760 und EP600 integrierten Wechselrichter nutzen.

Bluetti EP760 vs. EP600: Gehäuse und Erweiterbarkeit

Die EP760 und EP600 sehen sich rein äußerlich zum Verwechseln ähnlich – und entsprechend bringen sie auch einige Gemeinsamkeiten mit. Beide Speicher sind – wie die B500-Akkus auch – nach IP65 gegen Staub und Wasser geschützt. Ihr könnt die Geräte also sogar im Freien installieren. Und im Winter schützt eine integrierte Heizung die LiFePO4-Zellen vor Minusgraden.

Sowohl die EP760 als auch die EP600 könnt Ihr mit maximal vier B500-Batterien verbinden und kommt so auf eine Gesamtkapazität von knapp 20 kWh. Braucht Ihr mehr, könnt Ihr auch zwei komplette Systeme parallel betreiben und die Maximalkapazität so auf 40 kWh aufbohren.

Es gibt auch eine Grenze nach unten: Bei der EP600 benötigt Ihr mindestens einen B500-Speicher für den Betrieb, bei der EP760 sind es zwei Stück.

Bluetti EP600 Heimspeicher mit B500-Akku
Sowohl die EP600 als auch die EP760 sind wetter- und kältefest – Ihr könnt sie also auch draußen oder in der Garage installieren. / © nextpit

Bluetti EP760 vs. EP600: Kaufen und Installation

Jetzt habt Ihr also die Qual der Wahl: Welcher PV-Speicher ist der richtige? Anhand der vorgenannten Unterschiede müsst Ihr nun abwägen, welches System für Euren Haushalt besser geeignet ist. Für die meisten Einfamilien- oder Reihenhäuser mit dreiphasigem Stromnetz dürfte die EP600 die bessere Wahl sein. Wer allerdings viele Verbraucher auf einer Phase hängen hat oder unbedingt die zusätzliche PV-Leistung benötigt, ist wohl mit der EP760 besser beraten.

Der Preis ist derzeit mit 6.903 Euro inklusive zwei B500-Akkus identisch. Laut Bluetti fallen beide Speicher unter die 0-Prozent-Mehrwertsteuer-Regelung. Falls Ihr selbst keine Elektriker seid, dann kommen zu den Anschaffungskosten noch die Kosten für den elektrischen Anschluss hinzu. Diese hängen maßgeblich vom Zustand Eurer Elektroinstallation ab – je neuer, desto günstiger.


Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation zwischen nextpit und Bluetti. Auf die redaktionelle Meinung von nextpit hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.

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  • 2x Anker A5501
    (2x 445 Wp)
  • 2x Yuma YU-420B-GG
    (2x 420 / 545 Wp) 
  • 2x Anker A5500
    (2x 415 Wp)
  • 2x Risen RSM40
    (2x 410 Wp)
Wechselrichter
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Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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