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Befindet Ihr Euch bei der Arbeit in einer digitalen Schuldenspirale?

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© Impact Photography/Adobe Stock

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Es stellt sich heraus, dass es so etwas wie ein Zuviel an Kommunikation geben kann, und das macht uns bei der Arbeit wirklich zu schaffen. Die ständige Flut von E-Mail-Threads, Nachrichten, Pop-up-Erinnerungen, Videomeetings und anderen immerwährenden Kommunikationsmitteln lässt moderne Arbeitnehmer/innen in die Knie gehen.

In Microsofts neuestem Work Trends Report, der im Mai veröffentlicht wurde, wird dieses Phänomen als "digitale Schuld" bezeichnet. Kurz gesagt: Wenn Ihr mehr Benachrichtigungen und digitale Interaktionen habt, als Ihr verkraften könnt, habt Ihr digitale Schulden.

Warum digitale Schulden giftig sind

Wir wissen bereits, dass unsere Abhängigkeit von und der Umgang mit Technologie ihren Preis hat. Im Jahr 2017 fanden Forscher einen Zusammenhang zwischen Smartphone-Benachrichtigungen und der Gehirnchemie. Die Studie zeigte, dass Jugendliche, die von Smartphones abhängig sind, viel häufiger depressiv, ängstlich oder impulsiv sind.

Sechs Jahre später sieht es nicht besser aus. Tatsächlich ist unsere digitale Abhängigkeit sogar noch schlimmer geworden. Selbst bei Erwachsenen führt die ständige Erreichbarkeit zu einer hohen Alarmbereitschaft, einem Gefühl der Dringlichkeit und dem Druck, auf irgendeine Weise reagieren zu müssen.

Abgeschlagene Produktivität

Die digitale Verschuldung belastet die Produktivität, denn die ganze digitale Verwaltung schaltet den Flow-Zustand aus, der nötig ist, um die Arbeit wirklich zu erledigen. Geschäftige Arbeit übernimmt die Oberhand. Und schwupps! Die Produktivität verschwindet in einer allgegenwärtigen Wolke aus Benachrichtigungen, Wiedervorlagen, Flaggen, Threads, Erinnerungen und Pings.

Und was ist mit Kreativität oder Innovation? Vergesst es. Der Umgang mit den Tools, die uns eigentlich helfen sollten, ist zum größten Zeitfresser des Tages geworden.

Was kann man also tun?

Das gut gemeinte Konzept der "digitalen Entgiftung" gibt es nicht ohne Grund, aber es scheitert oft daran, dass je fleißiger eine Person ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie Benachrichtigungen ausschaltet oder sogar stumm schaltet.

Aus diesem Grund haben Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern spätere, unbezahlte Arbeitsstunden geleistet, weil sie die Zeit mit der Familie mit der Arbeitszeit vermischt haben. Selbst auferlegtes digitales Detoxing ist nur so effektiv wie die Willenskraft einer Person, oder so begrenzt wie Ihr Ehrgeiz.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, die digitale Unordnung gegen sich selbst einzusetzen. Ihr könnt E-Mail- und Messaging-Filter einrichten, die Benachrichtigungseinstellungen auf allen Plattformen sorgfältig verwalten und Teile des Tages blockieren, um einen Teil der digitalen Schulden zu begleichen.

Ein Mann schaut auf ein imaginäres Handy mit zu viel eingehenden Nachrichten
Ihr könnt jederzeit Filter für eure E-Mails verwenden, um zu vermeiden, dass Ihr den ganzen Tag über eine überwältigende Anzahl von Benachrichtigungen erhaltet. / © NextPit

KI in glänzender Rüstung

Die bittere Ironie des Ganzen ist, dass der vielversprechendste Superheld im Kampf gegen unsere digitale Last die künstliche Intelligenz ist. Von der Technik belastet? Werft mehr Technik auf das Problem.

Aber dieses Mal könnte es anders sein. Microsofts Copilot-Bot wurde aktualisiert, um KI in einen Sekretär von einst zu verwandeln, um einen langen E-Mail-Thread zusammenzufassen oder eine längere Nachricht zu verfassen. Mithilfe von Scantechnologie kann er auch Dateien abrufen und erspart Euch so das Durchforsten von Ordnern nach den Informationen, die Ihr braucht.

Dank der Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz werden intelligente Assistenten immer schlauer, und Tools zur Automatisierung von Arbeitsabläufen übernehmen viel Arbeit, geringwertige Arbeit und sich wiederholende Aufgaben.

KI-gestützte E-Mail-Verwaltungstools wie Boomerang und Sanebox helfen Arbeitnehmern dabei, Prioritäten für wichtige Mitteilungen zu setzen.

Laut Microsoft befürchten 49 % der Menschen, dass KI ihre Arbeit ersetzen wird, aber 70 % gaben an, dass sie so viel Arbeit wie möglich an KI delegieren würden, um ihre Arbeitsbelastung zu verringern. Sicherlich sehen einige von uns KI als den Sensenmann an, aber es sieht so aus, als ob viel mehr von uns begeistert sind, dass sie uns vom Rande des Burnouts zurückholen kann.

Interessiert Ihr Euch für eine Karriere im Bereich KI? Bei nextpit Jobs findet Ihr Hunderte von Stellen bei Unternehmen, die an der Spitze der Tech-Renaissance stehen.

Senior Frontend Developer (Customer Experience), Capgemini Deutschland, Köln

Capgemini sucht einen Senior Frontend Developer für sein Customer Experience Team. Ihr entwickelt Frontend-Architekturen unter Verwendung gängiger Design Patterns (MVC, MVP, MVVM) und entwerft und entwickelt benutzerfreundliche Anwendungen unter Verwendung von Mockups und Wireframes. Ihr solltet einen Abschluss in Informatik oder einem verwandten Fachgebiet haben und Erfahrung mit relevanten Frontend-Technologien mitbringen. Gute Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache sind von Vorteil. Bewerbt Euch jetzt für diese Stelle.

IT Cloud Engineer, TeamViewer, Göppingen

TeamViewer bietet eine Plattform für den Fernzugriff, die Steuerung und den Support von Geräten und will nun auch im Bereich Augmented Reality und KI führend sein. Das Unternehmen sucht einen erfahrenen IT Cloud Engineer, der die IT-Systeme und das Unternehmensnetzwerk wartet und betreibt. Ihr automatisiert Routineaufgaben und beratet bei der Implementierung von Infrastrukturen in der Cloud über Pipeline-Verbesserungen. Ihr solltet zwei Jahre Erfahrung mit den wichtigsten Cloud-Plattformen (Azure, GCP, AWS) sowie mit Python, Shell und Terraform/Cloudformation Code-Tools haben. Weitere Informationen findet Ihr hier.

Senior Data Scientist, Mazars GmbH & Co. KG, Düsseldorf

Der Senior Data Scientist bei Mazars entwickelt datengesteuerte Produkte für verschiedene Branchen und nutzt eine Reihe von statistischen und maschinellen Lernmethoden, um das Beste aus den Daten zu machen. Idealerweise habt Ihr einen Abschluss in einem MINT-Fach oder eine gleichwertige Qualifikation, ein Doktortitel ist von Vorteil. Außerdem solltet Ihr Deutsch, Englisch und eine der gängigen Programmiersprachen beherrschen. Erfahrungen in der Frontend-Entwicklung und mit Cloud- und Cluster-Technologien sind ein Bonus. Lest jetzt mehr über die Stelle.

Wenn Ihr noch mehr Chancen im Tech-Bereich haben wollt, dann schaut noch heute bei NextPit Jobs vorbei


Dieser Artikel wurde von Dara Flynn geschrieben.

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Zu den Kommentaren (17)
Kirstie McDermott | amply

Kirstie McDermott | amply
Senior Content Manager

Kirstie arbeitet für unseren Jobbörsenpartner Jobbio. Sie lebt in Dublin und ist seit über 15 Jahren als Autorin und Redakteurin für Print- und digitale Plattformen tätig. Hier bei nextpit präsentieren die Jobbio-Experten jede Woche die neuesten Nachrichten und Hintergrundartikel zum Tech-Jobmarkt.

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17 Kommentare
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  • 27
    BuddyHoli vor 10 Monaten Link zum Kommentar

    Den Begriff "Ditiale Schuldenspirale" finde ich auch etwas grenzwertig. Es war auch schon vor Home Office so, dass man Emails oder telefonische Anfragen von Kunden, Kollegen oder Geschäftspartnern beantworten musste. Das ist irgendwie die Art und Weise, wie ein Business funktionieren muss.
    Inzwischen ist eine Menge digitalisiert worden, digitale Rechnungen, Zahlungsavise, digitale Marktmeldungen und vieles mehr. Das wurde also alles aus der menschlichen Kommunikation entfernt, sodass es tendenziell weniger Kommunikationsaufwand geben sollte als je zuvor.

    Ich kann das nicht nachvollziehen...


    • 103
      Tenten vor 10 Monaten Link zum Kommentar

      Ich kann das durchaus nachvollziehen, denn meiner Meinung nach steigt der digitale Kommunikationsaufwand statt weniger zu werden. Ich habe das in den letzten Jahren an einigen Großprojekten für zwei deutsche Automobilbauer gut verfolgen können.
      Die beteiligten Abteilungen werden immer größer, Mails werden immer weiter verteilt und jeder fühlt sich dazu berufen, seinen Senf dazuzugeben. Da fallen schnell mal für eine eigentlich kleine Sache 150 bis 200 Mails an und große Auftraggeber erwarten darauf auch eine Reaktion. Man muss auch erwähnen, dass diese Mails nicht nur während der üblichen Arbeitszeit, sondern auch gerne mal abends um 22:00 Uhr oder am Wochenende geschickt wurden. Natürlich muss man um diese Zeit nicht reagieren, es führt aber dazu, dass man am nächsten Morgen gleich mal mit etlichen Dutzend Mails konfrontiert ist, die eine Reaktion erfordern. In Zeiten von Fachkräftemangel bist du aber heute oftmals nicht nur für ein Projekt verantwortlich, sondern gleich für zwei oder drei. Natürlich kann man jetzt leichtfertig sagen, dann such dir einen anderen Arbeitgeber, allerdings wird das nicht viel helfen, denn in manchen Branchen läuft das inzwischen schon fast überall gleich.


  • Torsten 36
    Torsten vor 10 Monaten Link zum Kommentar

    Offen und Transparent damit umgehen. Meine Führungskraft bekommt regelmäßig von mir Feedback, welche Vorgänge gerade liegen und wie ich diese priorisiert habe. Er hat dann die Chance die Priorisierung anzupassen, Arbeit umzuverteilen oder mir Feedback zu geben, falls er mit meiner Arbeitsmenge unzufrieden wäre (in der Regel haben Verzögerungen Gründe, die nicht bei mir liegen). Sollte es Beschwerden bei ihm geben, ist er informiert und kann passend reagieren. So funktioniert die Arbeit auch mit digitalen Schulden bei uns gut. Und irgendwann ist der Rückstau auch wieder abgearbeitet, wenn es ein Dauerzustand wäre, müsste optimiert werden. Damit das gut funktioniert braucht es halt auch gute Führungskräfte. Da hab ich echt Glück.


  • 103
    Tenten vor 10 Monaten Link zum Kommentar

    Mails von Kunden /Auftraggebern und von Teammitgliedern zu lesen und auch darauf zu reagieren gehört für mich einfach zum guten Ton. Diese zu ignorieren geht absolut gar nicht. Wenn man das während seiner Arbeitszeit nicht hinbekommt, muss man entweder mit seinem Arbeitgeber sprechen oder ist einfach falsch an der Position. Kein Wunder, dass alle Welt über die Servicewüste Deutschland spottet, bei der Arbeitsauffassung einiger Leute.

    TorstenMichael K.


  • 61
    René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

    Digitale was? Welchem selbsternannten Psychologen ist denn dieser Schmarrn wieder eingefallen? Geht mal raus an die frische Luft. :D

    BuddyHoli


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 10 Monaten Link zum Kommentar

      Wieso Schmarrn? Stößt Du Dich am Begriff, oder an dem Zustand, den er umschreibt? Ich finde das ehrlich gesagt recht schlüssig, was da aus einer Studie mit über 30.000 Befragten aus mehr als 30 Ländern an Kenntnissen gezogen wurde.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        "Digitale Schuldenspirale" ist in meinen Augen Schmarrn. "Digitale Schulden" gibt es nämlich nicht. Auch wenn ich eine Email nicht beantworte habe ich keine Schuld(en). :D Wenn schon dann "gefühlte Schuldspirale", ohne "en" nach dem D.

        Michael K.


      • 69
        Michael K. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        Der Begriff ist m.E. in fast allen Fällen Unsinn. Verpflichtend zu lesen sind vielleicht Mails von Vorgesetzten oder von Kollegen und Kunden. Dazu sollte man vielleicht noch Mails von Freunden oder Bekannten lesen, wenn sie das weiter bleiben sollen. Aber andere Mails und Benachrichtigungen zu lesen, als solche die durch Betriebsvereinbarungen verpflichtend zu lesen sind, dazu gibt es keine Verpflichtung, insbesondere nicht, wenn die Mails unverlangt zugeschickt wurden. Sie nicht zu lesen, bedeutet also auch nicht, gegenüber jemanden in der Schuld zu stehen. Ich lese ca. 90% meiner Mails nicht, weil ich schon an Absender und Betreff sehe, dass der Inhalt höchst wahrscheinlich uninteressant ist, sich mit der Mail zu beschäftigen Zeitverschwendung. Der Gerichtsvollzieher ist bislang nicht erschienen, um irgendwelche Schulden einzutreiben.
        Davon abgesehen gilt die Email auch nicht als uneingeschränkt rechtssicher. Ein Absender kann i.d.R. nicht nachweisen, ob ein Empfänger ein Mail überhaupt erhalten hat, eine Lesebestätigung muss nicht verschickt werden.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        <<< Verpflichtend zu lesen sind vielleicht Mails von Vorgesetzten oder von Kollegen und Kunden. >>>
        Aber nur während der Arbeitszeit. Aber Schulden hat/macht man trotzdem nicht. Man kann sich schuldig fühlen, aber Schulden hat man oder in jemandems Schuld steht man trotzdem nicht. Würde mein Chef z.B. verlangen, ich solle mich über eine Sache äußern, dann mache ich das sicher nicht per Email. Das würde ich dann schriftlich machen, nachdem ich mich zuvor an den BR gewandt habe.

        <<< Dazu sollte man vielleicht noch Mails von Freunden oder Bekannten lesen, wenn sie das weiter bleiben sollen. >>>
        Ware Freunde sehen darüber hinweg, wenn man auch mal nicht (zeitnah) liest und/oder antwortet. Man muss ja nicht rund um die Uhr für jeden Gewehr bei Fuß stehen. Wir sind eh viel zu abhängig von der Technik. Wer von mir dringend etwas will, soll gefälligst anrufen. Wer nicht anruft, dann kann es so dringend auch nicht sein.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        BTW:

        Schuld und Schulden sind m.E. zwei paar Schuhe.

        Schulden = Eine Schuld machen. Jemanden Geld schuldig sein.

        Schuld = Schuld sein. Sich schuldig fühlen.


      • 69
        Michael K. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        Soweit ich weiss, gibt es bei uns eine Betriebsvereinbarung, nach der Mails von Vorgesetzten, Kollegen und Kunden gelesen werden müssen, andernfalls sind wohl arbeitsrechtliche Maßnahmen nicht ausgeschlossen. Wird z.B. per Mail zu einem Meeting aufgerufen, zu dem man dann nicht erscheint, dürfte es schwer werden sich darauf zu berufen, die Mail nicht gelesen zu haben. Einer Verpflichtung nicht nachzukommen, kann schon als Form einer "Schuld" gesehen werden, muss man das noch, steht man also in der Schuld, das noch zu tun. Das wird aber zur Wortspalterei, da unabhängig vom verwendeten Begriff immer dasselbe gemeint ist.

        Wahre Freunde nehmen es sicher nicht übel, mal eine Mail nicht gleich zu beantworten. Ignoriert man sie aber ständig, dürften sie selber diejenigen sein, die sich fragen, ob man denn noch zu ihren wahren Freunden zählt.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        <<< Soweit ich weiss, gibt es bei uns eine Betriebsvereinbarung, nach der Mails von Vorgesetzten, Kollegen und Kunden gelesen werden müssen >>>

        1. Lesen müssen heißt nicht, dass man darauf reagieren muss.
        2. Ich kann mir gut vorstellen, dass solche "arbeitsrechtlichen Maßnahmen" von Arbeitsgerichten kassiert werden könnten, wenn das ArbG zur Auffassung gelangt, dass die BV den gesetzlichen Voraussetzungen/Bedingungen nicht genügt.
        3. Wenn ich so viel zu tun habe, dass ich die Mails vom Chef nicht während der Arbeitszeit lesen kann, dann kann der Chef nichts machen. In meiner Freizeit muss ich keine dienstlichen Emails/Informationen lesen oder beantworten.
        4. Was Emails von Kunden betrifft, müssen dessen Emails m.E. nur gelesen werden, wenn man im Kundenbereich tätig ist. Ein Lagerarbeiter wird wohl kaum Kundenanfragen bearbeiten müssen.


      • 69
        Michael K. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        1.) Die Mail nicht zu lesen und deshalb ihr nicht nachzukommen würde sicher als kleinere "Schuld" angesehen, als ihren Inhalt zu kennen, und der darin verfassten Aufforderung trotzdem nicht nachzukommen.

        2.) Es ist gut möglich, dass Betriebsvereinbarungen oder arbeitsrechtliche Folgen im Fall von deren Nichteinhaltung im Zweifelsfall vor einem Arbeitsgericht als unwirksam erklärt werden. Aber zum Einen gibt es keine Garantie dafür, und dann, warum sollte man wegen so etwas das Verhältnis zum Vorgesetzten oder den Kollegen aufs Spiel setzen? Es ist nun mal bequem, per E-Mail-Verteiler Nachrichten mit einer Mail an größere Gruppen zu verteilen. Und die darin verfassten Aufforderungen sind in der Regel sinnvoll.
        Und wenn es nur um solche Mails geht, hindert das auch nicht die eigene Produktivität, im Idealfall sind solche Mails ihr dienlich.

        3.) Ich denke auch, dass man nicht verpflichtet ist, in seiner Freizeit irgendwelchen Tätigkeiten nachzukommen, die mit der beruflichen Tätigkeit zusammenfallen. Mit dem Lesen von Mails während der Arbeitszeit wäre ich mir da nicht so sicher. Wenn Du so in Arbeit verstrickt bist, dass Du die Mail nicht liest, in der Dir Dein Vorgesetzter mitteilt, dass Du Deine gegenwärtige Tätigkeit einstellen sollst, weil das Projekt eingestellt wurde, dann erkläre mal Deinem Chef, dass Du das Projekt nicht einstellen konntest, weil Du zu sehr mit dem Projekt beschäftigt warst.

        4.) Das stimmt natürlich. Auf Kundenanfragen muss man nur eingehen, wenn eine solche Tätigkeit, also die direkte Zusammenarbeit mit Kunden, Teil der im Arbeitsvertrag beschriebenen Tätigkeit ist, und selbst dann ist es oft nicht erwünscht, ihnen unabgesprochen irgendwelche Zusagen zu machen.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        Dann stell Dir mal den Busfahrer vor. Der sitzt auf seinem Bock und fährt. Da ist nichts mit Emails lesen. Und in der Arbeitsschutzpause muss er die Emails nicht lesen, da die Arbeitsschutzpause Freizeit ist. Es kommt also immer darauf an, ob man die Emails während der Arbeitszeit lesen kann und dabei die Produktivität nicht leidet.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        <<< Wenn Du so in Arbeit verstrickt bist, dass Du die Mail nicht liest in der Dir Dein Vorgesetzter mitteilt, dass Du Deine gegenwärtige Tätigkeit einstellen sollst, weil das Projekt eingestellt wurde >>>
        Wenn der Chef so deppert ist und dafür eine Email schreibt, anstatt zum Telefon zu greifen, dann ist er doch selber schuld. Per Telefon geht es doch einfacher. Man stelle sich mal vor der Emailserver spinnt und die Email hängt tagelang irgendwo fest (Das ist nicht auszuschließen. Das hatte ich jüngst mit unserem Druckerserver. Am 15.05. einen Ausdruck veranlasst, am 02.06. kam er auf unserem Drucker an. In dieser Zeit hatte sich das längst erledigt. War eine Dienstplanänderung, die innerhalb dieser zwei Wochen längst durch eine weitere Dienstplanänderung ersetzt wurde.).


      • 69
        Michael K. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        Das stimmt, ist aber arg konstruiert. Ein Busfahrer ist natürlich der Sicherheit seiner Fahrgäste, seiner selbst und der des Fahrzeugs in so hohem Maß verpflichtet, dass man von ihm nicht verlangen kann, während der Fahrt Emails zu lesen, oder Telefonate anzunehmen. Das verbietet ihm ja das Gesetz, das über betrieblichen Anordnungen steht. Ob er das während Fahrpausen, die keine ihm zustehenden Ruhezeiten sind, nicht trotzdem machen muss, ist eine andere Frage.


      • 61
        René H. vor 10 Monaten Link zum Kommentar

        <<< während Fahrpausen >>>
        Da muss er den Bus säubern. Sowas dauert länger als die AG den Busfahrern zugestehen. ;)

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