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Wie Google aus Versehen das ultimative Digital Wellbeing-Feature entwickelt hat

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© nextpit

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Als Google seine Pläne vorstellte, Smartphone-Nutzern die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um ihre Geräte abzustellen und mehr Zeit in der analogen Welt zu verbringen, wurden in unserer Redaktion die Augenbrauen angehoben. Einige sahen diesen Schritt als jenen Gastwirt, der für uns alle kämpft, um das Trinken zu reduzieren, andere sagten voraus, dass es einfach nicht funktionieren würde. Wir sind zu süchtig, zu abhängig. Schneller Vorlauf bis heute und Google hat versehentlich sein Ziel erreicht, aber nicht, wie Ihr vielleicht denkt.

Sie nennen es JOMO - Joy of Missing Out. Vor achtzehn Monaten hatte Google ein Problem identifiziert. "Da die Technologie immer stärker mit allem verwoben wird, was wir tun, kann sie uns manchmal von den Dingen ablenken, die uns am wichtigsten sind", so das Unternehmen. Es gibt kaum Gegenstimmen zu dieser Feststellung. Wir alle benutzen unsere Smartphones zu oft. Wir alle sind Opfer von Systemen, die so konzipiert wurden, dass sie uns auf unseren Bildschirmen festhalten und uns dazu verleiten, dranzubleiben für immer mehr und mehr und mehr.

Google hat auf seinen frühen Digital Wellbeing-Tools aufgebaut, die ursprünglich entwickelt wurden, um Smartphone-Nutzern mehr Informationen und Daten darüber zu geben, wie häufig sie ihre Geräte genutzt haben. Schließlich ist der erste Schritt auf dem Weg zur Genesung jeder Sucht das Akzeptieren, dass man überhaupt süchtig ist. Das Unternehmen Mountain View hat den Funktionsumfang seitdem erweitert und auf ein neues Level gehoben.

Im Oktober 2019 brachte Digital Wellbeing sein wohl drastischstes digitales Detox-Feature-Set auf den Markt. Sechs neue Apps wurden auf einmal rausgebracht, die extremste von ihnen ist sicherlich Paper Phone. Um Euch zu helfen, Euch von Eurem Smartphone zu lösen, ist Paper Phone eine druckbare Broschüre, die entwickelt wurde, um Euch durch einen einzigen Tag zu bringen ohne Euer digitales Gerät notwendigerweise nutzen zu müssen. Es enthält Dinge wie Euren Zeitplan, die Kontakte, die Ihr für den Tag benötigt und sogar eine Karte.

Auch andere haben versucht, die Abhängigkeit von Smartphones zu bekämpfen - mit gemischten Ergebnissen. Das letztjährige Palm-Telefon, das Mini-Begleittelefon, das darauf abzielt, Euch zu helfen, Euer Haupttelefon weniger zu benutzen, war niedlich, aber ziemlich unpraktisch, da es so viel kostet wie ein anständiges Smartphone der mittleren Klasse. Und doch, mittendrin, war es Google selbst, das in diesem Jahr die beste digitale Wellbeing-Lösung für mich persönlich auf den Markt brachte, die direkt in das Pixel 4 aufgenommen wurde.

Warum eine schlechte Akkulaufzeit für mich eine digitale Entgiftung war

Ich war sehr aufgeregt über die Einführung des Google Pixel 4 in diesem Jahr. Ich habe über meine Liebe zur Pixel 3a geschrieben und ich war bereits von der 90Hz-Display-Technologie begeistert, nachdem ich einige Zeit mit dem OnePlus 7T Pro verbracht hatte. Das Pixel 4 erschien auch in einer kompakteren, fast veralteten Größe im Vergleich zu jedem anderen High-End-Android-Handy auf dem heutigen Markt. Es hatte alles was es brauchte, zumindest für mich.

Als ich das Telefon überprüfte, entdeckte ich, genau wie jeder andere Tester, dass die Akkulaufzeit auf Googles neuem Flaggschiff ziemlich grausam war. Das Pixel 4 XL ist hier etwas besser, aber die kleinere Version ist komisch schlecht, vor allem, wenn Ihr die Vorteile des neuen 90Hz-Displays nutzt. Google hat der Software ein Vermittlungssystem hinzugefügt, das zwischen 60 und 90Hz wechselt, je nachdem, wie Ihr Euer Gerät benutzt. Mir aber hat es nicht gefallen. Ich fühlte, dass es nicht smart genug war und die ständige Veränderung der Aktualisierungsrate war störend. Ich ging in die Entwicklereinstellungen und zwang das Pixel dazu, das Display dauerhaft bei 90Hz zu halten.

AndroidPIT Google Pixel 4 Front
Großartiges Smartphone, schreckliche Akkulaufzeit / © NextPit

Und danach war alles in Ordnung. Die perfekte digitale Wohlfühlfunktion. Schließlich kann man nicht 10 Stunden am Tag damit verbringen, auf den Bildschirm zu starren, wenn er nach sechs Stunden tot ist.

Sicher, ich könnte es einfach öfter aufladen und wenn ich es wirklich für die Arbeit brauche, ist das genau das, was ich tue. Aber das Haus morgens mit 100 Prozent Akkulaufzeit zu verlassen und zu versuchen, mit einer einzigen Ladung bis zum Ende des Tages zu kommen, ist für mich zu einer seltsamen Herausforderung geworden. Wie ich bereits erwähnt habe, mache ich die Spielregeln schwer. Der Bildschirm ist immer bei 90Hz. Ich lade es nicht an meinem Schreibtisch bei der Arbeit auf, obwohl ich ein Schnellladegerät habe, das genau dort steht. Ich stecke es erst ein, wenn ich nachts ins Bett gehe. Der einzige Weg, den Tag zu überstehen, ist, es sparsam zu nutzen.

Ich benutze das Pixel für die meisten meiner täglichen Dinge, wie z.B. um auf meinem Arbeitsweg Spotify zu hören, mit Google Pay zu Mittag im Supermarkt zu bezahlen, Nachrichten zu beantworten und E-Mails zu checken, wenn ich nicht an meinem Schreibtisch bin. Ich bin kein großer Social Media Typ, aber ich benutze WhatsApp.

Das Spiel erfordert natürlich ein wenig Willenskraft. Dem Drang zum Aufladen zu widerstehen, wenn man weiß, dass man es nicht durch den Tag schaffen wird, ist hart. Aber im Laufe der Zeit lernt man die Gewohnheiten zu verändern, an denen man zuvor gescheitert ist.

Es klingt albern, aber die schreckliche Akkulaufzeit ist die beste digitale Wohlfühlfunktion, die Google bisher entwickelt hat. Ihr könnt Eure Freischaltuhr, Eure Flip to Shhh und Eure Nutzungsdaten behalten. Der beste Weg, um zu lernen, wie man sein Smartphone weniger benutzt, ist, ein Pixel 4 zu kaufen und es nur einmal pro Tag aufzuladen.

Werden wir jemals sehen, wie die Hersteller mit dieser Idee arbeiten? Wahrscheinlich nicht. Ich habe im Büro mit Kollegen über ein 5-stündiges Smartphone gescherzt, das nur einmal am Tag aufgeladen wird. Natürlich spinne ich nur herum, aber da die digitale Sucht keine Anzeichen einer Verlangsamung anzeigt, könntet Ihr Euch da eine Welt vorstellen, in der diese Art von Geräten als eine Art Smartphone-Methadon verfügbar werden? Ich bin vielleicht verrückt, aber ich glaube nicht, dass es die schlechteste Idee der Welt ist.

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Zu den Kommentaren (4)
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4 Kommentare
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  • 18
    Rainer S. 03.01.2020 Link zum Kommentar

    Den Quatsch habe ich beim Einrichten als Erstes deaktiviert.


  • 54
    Gelöschter Account 01.01.2020 Link zum Kommentar

    Kenne das Problem von Früher, das jetzt als "Well Being" zu definieren finde ich amüsant.

    Beton ScheitelGelöschter Account


    • 77
      Gelöschter Account 01.01.2020 Link zum Kommentar

      Gesundes, neues Jahr 🥳🥂😎


  • 10
    m7934 01.01.2020 Link zum Kommentar

    Ich verbrauche täglich maximal 33% mit meinem Huawei Mate 9

    Gelöschter Account

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