Jan_G
"die Kavallerie vor, wir fallen Facebook, Google und Co in die Flanke".
Wie ich bereits gesagt habe, was ihr führt ist für mich ein Kreuzzug, der genau so wenig Erfolg haben wird wie die Kreuzzüge im Mittelalter.
Diese Art von Überzeichnung stelle ich immer fest, wenn sachliche Argumente fehlen.
Der Kompromiss den man etwa für WhatsApp eingeht ist, dass man seine Daten wie etwa Nutzungszeiten zur Verfügung stellt.
Mach das! Damit habe ich kein Problem.
Aber Du machst das auch mit den Daten deiner Kontakte und dazu hast Du nach Auffassung von Juristen möglicherweise kein Recht. Immerhin macht WhatsApp Dich in den AGB darauf aufmerksam. Auf jeden Fall ist es ein gedankenloser Umgang, der mit dem Hinweis auf die AGB ganz schnell zu respektlosem Umgang mit fremden Daten wird.
Ich sehe kein Problem darin. WhatsApp ist eben nicht kostenlos, es wird nur mit einer anderen Währung bezahlt. Glaubt ihr wirklich dass euer "Problem" ohne WhatsApp nicht bestehen würde?
OK! Dann gib mir doch bitte 100 Euro. Ich habe eine Rechnung über 200 Euro zu bezahlen. Das entspricht dem, was Du mit WhatsApp machst. Einen Teil der Rechnung zahlst Du mit Deinen Daten (=Geldersatz nach Deiner Definition) und einen anderen Teil zahlst Du mit den Daten anderer.
WhatsApp und Facebook sind nicht die einzigen, aber sie sind der größte Konzern im Bereich Instand Messaging. Facebook ist sogar aggressiver als Google. Suche mal, was deren Like-Button macht, ohne dass man ihn angeklickt und einen Facebook-Account hat, geschweige denn, die Facebook-Seite besucht.
Speichere Deine Daten anstatt bei Google, bei Posteo oder Mailbox.org.
Nutze Open Street Maps anstatt Google Maps.
Anstatt WhatsApp gibt es Threema, Wire und Signal, wenn Du schon geschlossene Systeme unterstützen willst. Oder halt XMPP, wenn Du etwas offenes bevorzugst, bei dem nicht jeder den gleichen Provider und die gleiche App braucht.
@Aries: Ich werde nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen, der grobe Konsens den ich herauslese ist, dass WhatsApp und damit auch Facebook schlecht für mich sind.
Nein, Facebook ist schlecht für unseren Datenschutz. Er unterwandert ihn. Damit wird die Allgemeinheit immer weniger sensibel, was den Umgang mit Daten angeht. In der Folge wird das Datenschutzrecht gelockert. Was das im Jahr 2018+ bedeuten kann, können wir aus der deutschen Geschichte mit Sicherheit ableiten.
Wie bereits erwähnt gibt es mehr als nur einen Weg sich im Internet zu bewegen, wir sind alle mündige Bürger und können uns die Art und Weise wie wir uns online bewegen und welche Daten wir Preis geben selbst aussuchen.
Full ACK!
Aber warum ist dann WhatsApp der einzige Kommunikationskanel, der für Dich denkbar ist? Warum bist Du gegenüber anderen Systemen so verschlossen?
Und nochmal: Gib von Dir preis, was Du willst, aber lass die anderen aus dem Spiel. Damit ergäbe sich zwangsweise der Verzicht auf WhatsApp, denn die schreiben, dass Du von jedem Kontakt ein Einverständnis benötigst, weil deren Daten an WhastApp und von dort an Facebook übertragen werden.
Und nur weil meine Daten nicht bei Facebook sondern woanders liegen heißt es nicht dass sie nicht existieren.
Ja! Und weiter?
Du gibst also Deine Daten lieber jemanden umsonst, als jemanden, der gegen Geld sorgfältiger damit umgeht?
Steckst Du Dein Geld auch unters Kopfkissen und nimmst bei einem Einbruch den Komplettverlust in Kauf, anstatt es zu einer bank zu bringen, die gegen Bankraub versichert ist?
Datenschutz ist keine Einbahnstraße in der man nur eine mögliche Richtung hat.
Datenschutz ist in sofern eine Einbahnstraße, als dass Du auch für die Daten der Kontakte in Deinem Telefon verantwortlich bist und die eben nicht in die Welt hinausposaunen darfst.
Ich entscheide selbst welche Daten ich Preis gebe und welche nicht und meine Entscheidung, meine Daten Facebook indirekt zur Verfügung zu stellen habe ich noch nicht eine Sekunde bereut. Ich bin fest überzeugt, dass 99% der Leute das genau so sehen.
Du sprichst immer von Deinen Daten. Die Daten Deiner Kontakte sind nicht Deine Daten! Ich muss mich wiederholen, wel Du es auch machst, mach mit Deinen Daten, was Du willst, aber respektiere, dass andere eine abweichende Sichtweise haben. Auch wenn es nur 1% wäre, musst Du deren Ansichten respektieren. Aber es sind viel mehr, was Umfragen belegen. Das Problem ist nur, dass die wnigsten in der Lage sind, zu sehen, was die Smartphones so alles an Facebook, Google, Microsoft, Apple, Yahoo, Baidu und unzählige Werbenetzwerke verteilen. Dazu muss man nämlich den Datenstrom mitschneiden und oftmals sogar die Verschlüsselung aufbrechen.
Zumindest an unserer Schule ist es verboten, dass Lehrer mit Schülern über Messenger wie WhatsApp kommunizieren
Das ist zu begrüßen. Gerade weil Verfahren von unterschiedlichen Datenschutzorganisationen in Europa gegen Facebook und WhatsApp laufen und der noch recht frische Skandal mit Cambridge Analytica ja bewiesen hat, dass die schlimmsten Mahnungen wahr geworden sind.
es ist bei Unter- und Mittelstufenschülern noch nicht einmal gerne gesehen, wenn E-Mails geschickt werden.
Auch das ist gut, denn E-Mail ist in den seltensten Fällen Ende-zu-Ende-verschlüsselt (nicht zu verwechseln mit der Transportverschlüsselung SSL/TLS), was wenigsten WhatsApp ist (auch wenn WhatsApp bewiesenermaßen geknackt werden kann)
Eine Lerngruppe kann doch auf WhatsApp bleiben, ich glaube nicht dass der Satz des Pythagoras ein so großes Geheimnis ist, dass WhatsApp es nicht wissen darf.
Es geht doch nicht um den Satz den Pythagoras. Es geht darum, dass zusammen mit dem Satz des Pythagoras Dein gesamtes Telefonbuch an WhatsApp und von dort an Facebook übertragen wird.
Schulen und ihre Regeln sind noch mehr an das analoge Zeitalter denn an das digitale angepasst und das ist auch gut so, zumindest noch.
Ich bezweifle nicht, dass durch Veränderung vieles besser werden kann, es wird jedoch auch vieles verschlimmbessert und das ist was bei einer digitaleren Schule passieren wird.
Bis 1957 gab es in Deutschland keine Geschwindigkeitsbegrenzungen. Man durfte also mit dem Auto in der Stadt so schnell fahren, wie man wollte. Tempo 30 in Wohngebieten wurde erst in den 80ern eingeführt. Beides hat zu seiner Zeit zu enormen Protesten geführt, während das heute kein Problem ist. Ähnlich ist es bei den neuen Medien. Mit dem Unterschied, dass es das passende Recht eigentlich gibt, es aber international nicht einheitlich ist. Außerdem ist ein Verkehrstoter für jeden sichtbar, der Datenstrom nicht. Das macht es wahrscheinlich schwerer, Laien zu verdeutlichen, was auf ihren Geräten passiert.
Du wirfst mir vor, nicht mit der zeit zu gehen. Das ist vollkommen falsch! Ich arbeite in dem Sektor, den ich selbst kritisiere. Das hat seinen Grund, denn ich sehe jeden Tag, wie Datenschutz kleingeredet wird. Da muss nur mal wieder Econda im Haus sein.
Ach, übrigens Econda: Am Ende zählen sie auch noch falsch, weil sie das Geschäft nicht verstanden haben und wollen uns erklären, dass unser Shop falsch sei. Auf diesen falschen Daten werden dann Auswertungen gemacht. Nur zur Info: Facebook verkauft die Daten an Unternehmen wie die Schufa. Vielleicht merkst Du selbst irgendwann, wie es ist, wenn Du falsche Daten korrigieren willst.
— geändert am 29.04.2018, 01:05:54
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