Hallo Stefan,
ich schreibe doch: "Ich würde daher der Empfehlung folgen, nur zu updaten, wenn der Akku zu mindestens 80% geladen ist."
Bei einem Akkustand von 80% ist das Updaten auch zulässig, wenn gar kein Lader angeschlossen ist. Ist ein Lader angeschlossen, entlastet dieser den Akku oder lädt ihn sogar noch zusätzlich auf, was nach meinem Dafürhalten auf keinen Fall schaden sollte. Wie der TE schreibt, wurde das Update während des Ladens automatisch durchgeführt, wie hätte er das vermeiden können, und warum hätte er es vermeiden sollen?
Was Deine Bedenken bezüglich der Meldungen durch die Ladeelektronik betreffen, sehe ich das folgendermaßen:
Während des Flashens läuft das Betriebssystem ja im RAM weiter. Ist das OS vollständig im RAM geladen, könnte das Flashen damit als normaler Prozess weiterlaufen, da Android ja ein preemptives Betriebssystem ist, einem anderen Prozess nach einer bestimmten Zeit also einen Kern wieder entziehen kann, falls dieser für den Flashvorgang benötigt wird. Ich kenne die genaue Funktion von Android nicht, da ich im "embedded"-Bereich tätig bin. Dort würde ich allerdings dem Flashvorgang höchste Priorität zuweisen, und alle nicht benötigten Interrupts sperren, so dass die Ladeelektronik keine Meldungen, die ja aus Interrupts am SoC bestehen (es sei denn die Ladeelektronik hat einen eigenen Prozessor, der echte Meldungen über einen Bus erzeugen kann, würde diese aber trotzdem durch Interrups abrufen lassen, oder sich pollen lassen), erzeugen kann. Neben der Ladeelektronik kommen ja noch jede Menge andere mögliche Quellen für eine Unterbrechung in Frage, wie das HF-Frontend, Systemtimer usw., die entweder gesperrt sein müssen, oder regulär durch das OS im RAM verarbeitet werden, oder einer Kombination aus beidem (Anrufe während eines Updates sind meiner Meinung nach aktuell nicht möglich). Wenn ich das richtig verstanden habe, führt die neue "seamless-Update"-Funktion von Android 7.0 ja einen Flashvorgang auf eine spezielle Partition aus, während das Gerät ganz normal weiter betrieben wird, der Flashvorgang auf diese Partition läuft also als normaler, vielleicht höher priorisierter Prozess, der die restliche Funktion nicht stört. Wenn das OS vollständig ins RAM geladen wird (Nachladen bestimmert Funktionen, die in Flashblöcken liegen, die gerade "gebrannt" werden, ist natürlich ausgeschlossen, da die Funktion nach dem Flashen nicht mehr zur Funktion davor passen muss, oder an einer ganz anderen Stelle liegt), sollte sowas im Prinzip auch mit der Partition für das Haupt-OS möglich sein, wäre allerdings hochgradig riskant. Würde das OS im RAM durch einen Fehler abstürzen, während der Flashvorgang noch läuft, könnte dieser nicht abgeschlossen werden, und das Gerät wäre danach nicht mehr bootfähig.
Wie gesagt, ich kenne Android nur grob, so dass ich mit dieser Argumentation Deine Bedenken nicht entkräften kann, da "sollte" und "könnte" nicht "ist" heißt, meine Annahmen also im Prinzip auch falsch, obwohl vernünftig, sein könnten.
Ich persönlich habe bisher sogar bei vollem Akku den Lader angeschlossen, wenn ich mitbekommen habe, dass ein Upgrade ansteht, und bin bisher immer gut damit gefahren.
Die Ladeanzeige, die auf dem Ladungsbalance-Prinzip beruht, den Ladezustand also aufgrund zugeflossener und abgeflossener Ladung ermittelt, berücksichtigt nach diesem Prinzip nicht den Innenwiderstand des Akkus. Kommt es beim Flashen zu sehr hohen Stromspitzen (was man ruhig unterstellen darf), könnte bei einem alten Akku mit hohem Innenwiderstand die Spannung trotz geladenem Akku zusammenbrechen, was einen Upsturz des OS nach sich ziehen könnte, und in Folge eines nicht vollständigen Upgrades ein dann nicht mehr bootfähiges Smartphone.
— geändert am 08.11.2016, 14:25:14
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