Was Google alles so zugetraut wird...

  • Antworten:23
Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

25.08.2010, 15:37:36 via Website

Hatte vor ein paar Tagen eine lustige Begegnung.

Bei einem Kollegen sind wir durch sein HD2 auf Handys gekommen und das übliche "Was ist besser? Android WinMob..." Und dabei hab ich gefragt, ob ich die beiden Kollegen in meine Kontakt- und Geburtstagsliste eintragen darf. Schließlich hätte ich mit meinem Google-phone einen Vertrag, bei dem ich 10 EUR im Monat gutgeschrieben bekomme, wenn ich mind. 2 Kontakte p.m. neu hinzufüge. So kann Google seine Datenbank erweitern und entlohnt mich quasi mit 10 EUR.

Oi.... Ich musste danach mehrmals betonen, dass das gerade frei erfunden war. Einfach nur ein Witz. Wäre ich ohne diese Auflösung aus dem Büro gegangen, hätte mir einer der Kollegen glatt geglaubt...

Frank

"Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen." (Don Corleone) Für ein friedliches Miteinander"

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Markus K.
  • Forum-Beiträge: 1.224

25.08.2010, 16:09:57 via App

Na ein Glück du hast alles richtig gestellt, sonst hätten wir vielleicht die nächste Bild Titelstory. ;-))
Aber in meinem Kollegenkreis musste ich auch einigen erklären das Streetview KEIN Livedienst ist sondern nur hübsche Fotos.

"Jugend altert, Unreife vergeht von allein, Unwissenheit kann man durch Bildung Herr werden und der Trunkenheit durch Ausnüchterung. Doch gegen die Dummheit ist kein Kraut gewachsen. " Bitte dran halten:AndroidPit-Regeln

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Jupp S.
  • Forum-Beiträge: 233

26.08.2010, 09:30:56 via App

Markus K.
Na ein Glück du hast alles richtig gestellt, sonst hätten wir vielleicht die nächste Bild Titelstory. ;-))
die bild währ natürlich ganz vorne mit dabei, aber es währen leider nicht mal die einzigen.
die titelstory des vorletzten stern: "big brother google is watching you"

wobei man sagen muss, dass google da natürlich auch kein unschuldiges lamm ist. wenn man allerdings desswegen google boykotiert, müsste man genau so apple, microsoft, die telekom, die post, die bundesregierung und und und boykotieren.
google ist irgendwie der schwarze peter, auf den alle zeigen können, die selber dreck am stecken haben.

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Patrick Morgenbach
  • Forum-Beiträge: 12

26.08.2010, 10:34:52 via Website

hi,

ich merke schon...ich befinde mich grad in einem thread mit google liebhaben/ befürwortern^^was glaubt ihr denn was google sein soll? also ich achte mehr auf das was sie tun ''könnten'' und sehe die möglichkeiten die sie durch ihre plattform haben...es ist ja nicht so als ob sie dadurch einen klaren nutzen daraus, was ihr wahrscheinlich verschwörungstheorie nennt, ziehen...und in angesicht dieser tatsachen kann ich nicht einfach blauäugig behaupten das sie keine bösen absichten haben...

...verständlich oder?

mfg

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Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

26.08.2010, 11:05:36 via Website

Patrick Morgenbach
hi,

ich merke schon...ich befinde mich grad in einem thread mit google liebhaben/ befürwortern^^was glaubt ihr denn was google sein soll? also ich achte mehr auf das was sie tun ''könnten'' und sehe die möglichkeiten die sie durch ihre plattform haben...es ist ja nicht so als ob sie dadurch einen klaren nutzen daraus, was ihr wahrscheinlich verschwörungstheorie nennt, ziehen...und in angesicht dieser tatsachen kann ich nicht einfach blauäugig behaupten das sie keine bösen absichten haben...

...verständlich oder?

mfg

Du hast recht. Das Problem ist nur, dass viele andere genau das gleiche tun wie Google. Darüber aber nicht gesprochen wird. Ich denke, alle die hier was geschrieben haben, achten auch auf ihre Daten. Man muss bloß bedenken, dass man das nicht nur bei Google tut, sondern bei allen anderen auch. Darauf machen aber z.B. die Medien nicht aufmerksam. Das ist eigentlich das Problem, das "wir" hier sehen.

Frank

"Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen." (Don Corleone) Für ein friedliches Miteinander"

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Anonymous
  • Forum-Beiträge: 904

26.08.2010, 12:03:07 via App

Ich muss ehrlich sagen, dass mir Google und Facebook lieber sind als so manches andere Unternehmen. Diese beiden sind zwar die Buhmänner in den Medien, aber Sie gehen offen mit ihren Datenschutzeinschneidungen um.
Wenn ich z.b höre, dass die Telekom da weitaus mehr und auch weitaus sensibler Pioniere kann, dann läuft es mir den Rücken runter...

Bei Google und Facebook kann ich noch entscheiden, ob ich Sie benutzen will... Bei so manchem Unternehmen oder Staat geht eben dies nicht. Bei Google und Facebook weiß ich, dass meine Daten zur Werbung genutzt werden. Was andere Firmen damit machen weiß ich nicht...

Ich weiß vieles nicht :P

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Manuel C. Senn
  • Forum-Beiträge: 3

26.08.2010, 12:14:52 via Website

Moin zusammen,

Nur so ein kleiner Gedanke...
Sollte man sich in einem Land in dem die Regierung eine CD mit Kontodaten von einem Kriminellen für eine Millionensumme aus dem Geldbeutel der Steuerzahler kauft über Google überhaupt beschweren?

Ich finde das mit dem Datenschutz oft übertrieben... noch schlimmer finde ich es allerdings, dass damit so rumgespielt wird wie es den Politikern gerade in den Kram passt.

Grüßle,
Manuel

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 5.136

26.08.2010, 12:33:55 via Website

Die meisten Leute die hier mitlesen haben alleine durch den Umstand der etwas ausgiebigeren Beschäftigung mit dem Thema "Google" auch weniger Verständnis-Probleme mit der Materie.

Schlimm ist das was die Medien mit "schlecht bis mangelhaft oder gar nicht" recherchierten Berichten anstellen bei der Masse des Volkes. Da werden Fakten ausgelassen, anderes nur abgeschrieben oder nachgeplappert ...

Das ist keine objektive Berichterstattung mehr wie ich sie mir beispielsweise von einem öffentlich Rechtlichen Sender erwarten würde.

lg Voss

Florian B.

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Anonymous
  • Forum-Beiträge: 904

26.08.2010, 14:05:18 via Website

Jörg V.

Das ist keine objektive Berichterstattung mehr wie ich sie mir beispielsweise von einem öffentlich Rechtlichen Sender erwarten würde.

Ich finde jedoch, dass das Heute-Journal immer wieder gute Beiträge bringt. Gefallen hat mir zum Beispiel der Einwand von Herr Kleber, der nach dem Street View Bericht auf die Datensammelwut der Bundesrepublik verwiesen hat. Und dass man mit Google Earth ja schon lange (von oben) die Grundstücke betrachten kann...

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.006

26.08.2010, 14:19:07 via Website

Nima Begli
Und dass man mit Google Earth ja schon lange (von oben) die Grundstücke betrachten kann...

Und nicht zu vergessen, die unzähligen weltweiten Webcams, die (anders als Google)
Live-Bilder und Live-Streams übertragen.

Gruß Johann

— geändert am 26.08.2010, 14:20:48

Bitte beachten! > AndroidPIT-Regeln

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sebandroid
  • Forum-Beiträge: 42

26.08.2010, 14:20:52 via App

ja ich finde das auch nicht gerade gut das google immer der buh-mann ist.Die geben das ganze ja öffentlich zu im gegensatz zu anderen firmen die das dann heimlich machen. und auserdem es wird sowiso überall was gespeiichert es geht also immer ein bisschen privatsphäre drauf.

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Timo W.
  • Forum-Beiträge: 152

27.08.2010, 13:31:59 via Website

Es war ja auch das Selbe als die große Meldung war das die StreetView Fahrzeuge Wlan netze "ausspähen". Das das andere Firmen auch schon lange machen wurde wohl noch erwähnt aber von dem Nutzen für den Verbraucher, die bessere Standort bestimmung per Wlan bei schlechten GPS, hat man in den Medien, so wie ich das mitbekommen hab, eigentlich nichts gehört.

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Thomas
  • Forum-Beiträge: 162

27.08.2010, 13:50:08 via Website

Nima Begli

Bei Google und Facebook kann ich noch entscheiden, ob ich Sie benutzen will...

Können wir das wirklich? Ich denke nicht. Man hat vieleicht noch die Wahl das Internet zu benutzen oder auch nicht. Aber selbst das ist schon oft keine Wahl mehr.

Nima Begli
Bei so manchem Unternehmen oder Staat geht eben dies nicht. Bei Google und Facebook weiß ich, dass meine Daten zur Werbung genutzt werden. Was andere Firmen damit machen weiß ich nicht...

Ich möchte Deinen Staz mal umformulieren:

"Bei Google und Facebook weiß ich, dass meine Daten zur Werbung genutzt werden. Was andere Firmen mit den Daten von Google machen weiß ich nicht..

Bei so manchem Dienst von Google ist es eben schon lange keine Frage mehr, was Google damit macht. Die Frage ist, welche Daten Google Dritten so an die Hand gibt. Die von Dir angesprochenen Firmen und staatlichen Organisationen müssen sich doch oft schon gar nicht mehr die Mühe machen eigene Daten zu sammeln. Die holt man einfach von Google. Und das ist auch der grund, warum man Google zu recht (meiner Meinung nach) genau auf die Finger schauen sollte. Das hat nichts damit zu tun, daß man google als "böses" Unternehmen hinstellen möchte, sondern vielmehr damit, daß Google darüber nachdenken sollte, ob man alles was man machen kann auch machen sollte und ob man das auch noch über APIs bereitstellen muß.

PS.: Wenn bei mir jemand anruft, wird die Nummer per Inverssuche einer Adresse zugeordnet (wenn möglich) und dann ein Maps Fenster eingeblendet. So wie hier: http://www.swyx.com/fileadmin/bilder/presse/swyxit-webextension-googlemaps-1-1.jpg
Nur hab ich ein Telekom Logo in dem Telefonie-Client.

Das was der Thread Ersteller da vor sich hingesponnen hat, wäre so abwegig nicht. Bekannte von mir bekommen öfter mal eine Facebook Einladung und da kommen die Daten ja unter anderem aus den Kontakten in Telefonen.

— geändert am 27.08.2010, 13:53:58

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Matthias S.
  • Forum-Beiträge: 614

27.08.2010, 19:03:06 via Website

Googel und viele andere Unternehmen sammeln Daten. Aber wenn ich höre, dass Unternehmen die Telefonnummer aus einem Facebook hat, dann wundere ich mich über die Dämmlichkeit der Leute gar nicht mehr. Grundsätzlich gibt jeder so viel von sich, wie er sich im Web verhält. Wenn jemand 900 Freunde im Facebook haben muss und seine Telefonnummer, dann soll er für immer schweigen.

Mich erschrecken Firmen wie Googel weniger als die Benutzer davon.

Was uns alle angeht, können wir nur gemeinsam lösen. F. Dürrenmatt

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Thomas
  • Forum-Beiträge: 162

28.08.2010, 00:09:05 via Website

Dir scheint nicht klar zu sein, daß die Facebook App von Iphone und Android Daten an Facebook weitergibt. Sprich: Man muß nur einen hinreichend von Facebook begeisterten "Freund" haben damit die eigene Telefonnummer samt Name und Adresse bei Facebook landet. Selbst dann wenn man mit denen nichts zu tun haben möchte und dort auch kein Mitglied ist.


Mich erschrecken Firmen wie Googel weniger als die Benutzer davon.

Könnte man auch übersetzen in: Mich erschrecken Freunde die so dämlich sind meine Telefonnummer in einem Smartphone zu speichern und einem Sync mit Facebook zuzustimmen.

Ist man nun so blöd seinen Freunden die eigene Telefonnummer zu geben? Oder zu blöd weil man Freunde hat? Oder ist es nicht doch eher die Firma die einfach über (moralische) Grenzen geht (sei es Google oder Facebook)? So einfach wie es manche darstellen ist es eben nicht. Es ist nicht schwarz oder weis, es hat viele Graustufen die man durchaus hinterfragen kann.

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Anonymous
  • Forum-Beiträge: 904

28.08.2010, 02:33:42 via Website

Grundsätzlich stimmt das ja, dass man nicht zuviel von sich preisgeben sollte... Aber die Kontrolle hatte ich doch früher auch nicht oder irre ich mich da?

Meine Telefonnummer war IMMER im Telefonbuch zu finden und wenn ich nicht wollte, dass mich jemand erreichen kann, dann habe ich sie da rausgelassen und keinem meiner Freunde gegeben. Was jedoch dazu führte, dass ich eigentlich isoliert war.
Firmen können mich zu jeder Zeit anrufen. Mir einen Brief schicken. An meine Haustür kommen und mit mir reden. Auf Basis eines Buches, welches die Adresse, meine Wohngegend, meinen Namen, teilweise meinen Familienstand und meine Telefonnummer beinhaltet.

Ich verstehe nicht die Aufregung die um Google und Facebook entfacht wird. Im Gegensatz zu anderen Firmen, bekomme ich für meine Daten einen reellen und sichtbaren Gegenwert. Google bietet mir für das Wissen über mich eine fast perfekte Suchmaschine, einen super Mail Client und das bald führende Smartphone OS. Was ist verkehrt daran?

Es findet ein Umdenken statt, welches man besonders bei der jüngeren Generation sieht. Es geht nicht mehr darum, dass man Daten weitergibt, sondern was man effektiv dafür erhält.
Die persönlichen Daten schwingen sich auf zu einer Währung des Internets. Ich möchte den Dienst XY benutzen? Dann ist die Frage ob er mir so und so viele Daten wert ist. Zumindest erlebe ich diese Einstellung bei vielen jüngeren Menschen.

Antworten
Thomas
  • Forum-Beiträge: 162

28.08.2010, 09:44:57 via Website

Nima Begli
Google bietet mir für das Wissen über mich eine fast perfekte Suchmaschine, einen super Mail Client und das bald führende Smartphone OS. Was ist verkehrt daran?

Nichts ist verkehrt daran. Was Du beschreibst ist ja auch das was alle schon zu längst vergangenen Post Zeiten gemacht haben. Im Falle Facebook ist aber genau das passiert was im ersten Post überspitzt Google zugetraut wurde. Nur hat Facebook kein Geld bezahlt. Damit sind dann (Mail)Adressen und Telefonnummern von Leuten übermittelt worden, die eben nicht im Telefonbuch stehen wollten. Also nicht die Daten des eigentlichen Nutzers (was ja ok ist wenn er das so möchte) sondern die Daten von x Leuten die nie danach gefragt wurden. Und genau da ist die Grenze überschritten.

Antworten
Matthias S.
  • Forum-Beiträge: 614

28.08.2010, 20:40:28 via App

Thomas
Dir scheint nicht klar zu sein, daß die Facebook App von Iphone und Android Daten an Facebook weitergibt. Sprich: Man muß nur einen hinreichend von Facebook begeisterten "Freund" haben damit die eigene Telefonnummer samt Name und Adresse bei Facebook landet. Selbst dann wenn man mit denen nichts zu tun haben möchte und dort auch kein Mitglied ist.


Mich erschrecken Firmen wie Googel weniger als die Benutzer davon.

Könnte man auch übersetzen in: Mich erschrecken Freunde die so dämlich sind meine Telefonnummer in einem Smartphone zu speichern und einem Sync mit Facebook zuzustimmen.

Ist man nun so blöd seinen
9Freunden die eigene Telefonnummer zu geben? Oder zu blöd weil man Freunde hat? Oder ist es nicht doch eher die Firma die einfach über (moralische) Grenzen geht (sei es Google oder Facebook)? So einfach wie es manche darstellen ist es eben nicht. Es ist nicht schwarz oder weis, es hat viele Graustufen die man durchaus hinterfragen kann.

Es geht doch nicht darum, dass man Freunden die Nummer nicht geben kann. Trotzdem ist bei mir weder bei Google noch Facebook irgend eine Nummer synchronisiert worden.

Warum? Ich lese zuerst, bevor ich ok drücke. Und genau dass ist der Grund was mir bei den Benutzer Angst macht. Sehr viele (die meisten?) klicken sich durchs Netz ohne ein Gedanke, was sie da bestätigen.

Eigenverantwortung ist bei mir sehr gross geschrieben. Das lernen auch meine drei Kinder. Heute habe ich das Gefühl, die Leute sind zu faul zum selber denken und machen andere dafür verantwortlich. Für Fehler, die sie machen, sollen Firmen den Kopf hinhalten, weil sie Geld verdienen wollen. Nehmen wir mal die Kundenkarte. Die wissen was du wann kaufst. Haben deine Adresse und im besten Fall ist die Kundenkarte noch gleichzeitig eine Kreditkarte... Also deine Bankverbindung haben sie auch... Ich denke, diese Angaben sind weitaus sensibler als Google oder Facebook haben.

Daten werden gesammelt. Staat und Firmen interessieren sich was du wann machst, kaufst oder reist. In welchem Ecken der Welt im Moment dich aufhälst und was du zu Mittag ist. Aber es liegt an dir, ob du Bargeld benutzt, deine Mails in einem Browser ohne Privatsphäre (Internetcafe) verschickst. Vielleicht will man ja noch gleich nach dem Mail schreiben Geld via E-Banking verschicken? Natürlich vergisst man die Passwörter zu löschen...

Das mag jetzt ein wenig dämmlich anhören, ist aber leider eine Tatsache.


Ein bisschen Hirn einschalten kann nicht zu viel verlangt sein...

Was uns alle angeht, können wir nur gemeinsam lösen. F. Dürrenmatt

Antworten
Thomas
  • Forum-Beiträge: 162

29.08.2010, 12:24:47 via Website

Entschuldige bitte, aber diese ständigen "Hirn einschalten" Verweise machen auf mich persönlich den Eindruck als würde man Menschen im allgemeinen und in bestimmten Diskussionen für "dumm" halten. Auf dieser Ebene tausche ich nicht gerne Argumente aus. Aus diesem Blickwinkel betrachtet kann man den überwiegenden Teil der Menschheit als völlig Intellektfrei bezeichnen nur weil sie sich nicht mit einem bestimmten Thema intensiv auseinander- sondern ein bestimmtes gesellschaftliches Verhalten voraussetzen. Nennt mich naiv, aber wenn ich über eine Ampel gehe, dann gehe ich davon aus, daß bei rot die Autos stehen bleiben.

Auch Du beschreibst wie jemand mit seinen Daten umgeht. Das ist, ganz richtig, die ureigenste Sache desjenigen. Es steht jedem frei mit seinen persönlichen Daten zu tun was er will. Der Punkt den ich beschrieb war, wie mit Daten anderer umgegangen wird. Wenn ich meinen Freunden meine Telefonnummer gebe, dann gehe ich davon aus, daß derjenige nicht hingeht und die überall im Internet verbreitet. Wenn derjenige dann zufällig Mitglied in einem sozialen Netzwerk ist, dieses dann die Daten des Mitglieds verwendet, dann ist das Sache dieses Mitglieds. Liest man aber die Daten seines Telefons aus und verwendet die Daten von ganz anderen Menschen, dann mache ich nicht den Freund verantwortlich weil er zu dumm war einen sowieso rechtlich nicht bindenden Text zu lesen, sondern die Firma die sich nicht an gesellschaftliche Gepflogenheiten gehalten hat. Wie gesagt, nennt mich Naiv.

Als Vergleich (der hinkt nicht!). Als bei der Telekom hunderttausende von Kontodaten verlustig gegangen sind hatte man die Möglichkeit das in zweierlei Richtungen zu bewerten. Die Erste wäre zu argumentieren, daß die Kunden schließlich selber schuld sind solche Daten weiterzugeben. Mit etwas Verstand und viel Lektüre hätte man ja darauf kommen können. Die Zweite Möglichkeit wäre zu sagen es war kriminell (das ist es lt. StGB) und muß entsprechend bestraft werden, die Daten besser geschützt werden.

Als Android Nutzer muß ich davon ausgehen können, daß zwar meine Daten verwendet werden (ich habe mich ja frei entschieden), aber nicht die Daten die ich über Dritte in meinem Telefon ablege. Facebook hat aber genau das gemacht. Es hat die Daten dritter nicht nur sozusagen als Backup gesichert sondern diese für sich verwendet. Und hier ist, nenn mich naiv, eine Grenze überschritten.

Firmen die Schuld geben: Ja, ich setze voraus, daß sich Firmen an geltendes Recht halten. insofern würde ich sie auch beschuldigen, wenn sie das nicht tun und mit meinen sowie Daten dritter nicht ordentlich umgehen. Nebenbei: Auf grundsätzliche Rechte kann man in vielen Staaten nicht vertraglich verzichten. Auch dann nicht, wenn Firmen Geld verdienen möchten.

— geändert am 29.08.2010, 12:29:39

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 5.136

29.08.2010, 13:27:06 via Website

Hallo Thomas,

das mit dem "Hirn einschalten" ist aber genau der Punkt. Wenngleich Matthias ja schrieb Zitat: "ein bisschen Hirn einschalten" .
Zugegeben, bei gewissen Leuten wie z.B. diesem ...

Klick das Bild an für eine grössere Ansicht

wird es selbst damit zu einem Problem.

Spass beiseite, es kann doch nicht zuviel verlangt sein, sich Vertragsbestimmungen mal durchzulesen, bevor man auf OK klickt. Wer sich diese Dinge nicht durchliest, bevor er auf OK klickt, darf sich hinterher auch nicht beschweren. Facebook macht auf alle die hier diskutierten Dinge in seinen Vertrags und Datenschutzbestimmungen aufmerksam. Auch der von Dir angesprochene Umgang mit den Daten anderer wird dort dargelegt. Zumindestens in so weit, als das ich mir als mündiger Nutzer des Internets darüber im klaren sein muß, das ich u.U. Daten dritter an Facebook weitergebe. Mit allen damit ggf. verbundenen Konsequenzen.

Es ist eine Sache ob es moralisch OK ist das Facebook gewisse Dinge mit Daten anstellt. Fakt ist aber auch, dass Facebook Dich darüber informiert hat, bevor Du Ihre Services benutzen konntest.

— geändert am 29.08.2010, 13:28:44

lg Voss

Antworten
Matthias S.
  • Forum-Beiträge: 614

29.08.2010, 20:06:13 via App

Mit Hirn einschalten und Eigenverantwortung meine ich nur, dass sehr viele Leute ohne weiteres gegen solche Firmen wie Google oder Facebook reklamieren aber dennoch diese mit allen Optionen nutzen. Das geht in meinem Kopf einfach nicht auf.

Jedermann der lesen kann, weiss was mit den Daten passieren kann. Wenn man dagegen ist, heisst die Konsequenz nicht beitreten.

Was uns alle angeht, können wir nur gemeinsam lösen. F. Dürrenmatt

Antworten
Thomas
  • Forum-Beiträge: 162

30.08.2010, 07:58:23 via Website

Jörg V.

Es ist eine Sache ob es moralisch OK ist das Facebook gewisse Dinge mit Daten anstellt. Fakt ist aber auch, dass Facebook Dich darüber informiert hat, bevor Du Ihre Services benutzen konntest.

Matthias S.
Jedermann der lesen kann, weiss was mit den Daten passieren kann. Wenn man dagegen ist, heisst die Konsequenz nicht beitreten.

Ich bin kein Mitglied bei Facebook. Meine Argumentation beruht auf dem ersten Post, in dem Google zugetraut wird für Daten Dritter zu bezahlen. Das wurde zu Recht von Vielen ins Reich der Mythen und Geschichten verwiesen. Andererseits würde ich persönlich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß Google das nicht zuzutrauen sei (siehe Bemühungen bezgl. Google Me). Gleichzeitig ist Fakt, daß Facebook das schon tut, was man Google nicht zutraut. Fakt ist auch: Ich wie andere erhalten Einladungen zu Facebook.

Die Argumentation man hätte ja lesen können ist weit hergeholt. Das mag auf das Mitglied zutreffen, aber nicht auf Dritte deren Daten man da abgreift. Dieser Argumentation nach könnte man fast jedem irgendwelche Nachteile unterschieben der auch nur ein Päckchen Kaugummi im Laden um die Ecke mit Karte bezahlt ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,697147,00.html ). [Überspitzung] "Mit Zahlung ihrer Rechnung räumen Sie uns das Recht ein ihren Nachbarn Werbung zuzusenden. Grundlage sind die beim Kooperationspartner Schufa gespeicherten Adressdaten sowie die Daten des Kooperationspartners Google". [/Überspitzung] So, oder so ähnlich darf man es eben nicht machen. Auch wenn man es jetzt schon könnte. Sowas müsste ich selbst als direkt Betroffener gar nicht lesen da es schlicht nicht erlaubt ist. Wer es dennoch tut (die Firma die es tut), der muß auch die Kritik aushalten und kann sich nicht darauf zurückziehen man hätte es ja irgendwo hingeschrieben und der Kunde hätte ja (wohlmöglich stillschweigend) zugestimmt.

Von daher ist es egal ob Facebook irgendwo irgendwas hingeschrieben hat und irgendwer (wobei sich nicht mal nachvollziehen läßt wer genau) zugestimmt hätte. Es ist schlicht rechtswidrig und Facebook muß sich gefallen lassen, daß man ihnen sagt, daß sie die Nutzer über den Tisch gezogen haben und Daten von Menschen benutzen von denen Sie nie eine Einwilligung erhalten haben.

Matthias S.
Mit Hirn einschalten und Eigenverantwortung meine ich nur, dass sehr viele Leute ohne weiteres gegen solche Firmen wie Google oder Facebook reklamieren aber dennoch diese mit allen Optionen nutzen. Das geht in meinem Kopf einfach nicht auf..

Wir alle nutzen Dienste deren Bestimmungen wir nicht immer vollständig gelesen haben. Selbst dann, wenn man es gewohnt ist grundsätzlich alles zu lesen was man an Verträgen eingeht. Sei es weil wir aus Erfahrungen unsere Rechte und Pflichten kennen, sei es weil wir nicht jede AGB Änderung mitbekommen (das klassische Rückseiten AGB mit Rechnung Unterschieben z.B.). Nur weil jemand "schlauer" war oder meint "schlauer" zu sein, sind wir doch nicht dumm?!? Das war es, was mich an der flapsigen Bemerkung über Hirn gestört hat. Das klingt einfach so negativ. Eigenverantwortung passt da schon eher.

— geändert am 30.08.2010, 08:09:58

Antworten
Matthias S.
  • Forum-Beiträge: 614

30.08.2010, 08:26:01 via Website

Ja ich geb dir recht wenn du auf die Verantwortung der Firmen verweist. Ich schreibe extra Firmen und nicht Google oder Facebook. Denn wieviele Spam-Mails bekommst du von Firmen die du nicht kennst? Auf einer Mailadresse, die man versucht sauber zu halten.

Ich weiss, dass diese Werbemails indierekt von sogenannten Kollegen und Freunden kommen. Adressen, die offensichtlich gekauft wurden, sind schon seit Jahrrzehnten Handelsware. Firmen geben Geld aus um gezielt Werbung verschicken zu können. Warum auch nicht? Sie sparen viel Geld wenn sie zugeschnittene Werbung versenden... Genau das was auch Google und Facebook machen. Im übrigen kenne ich Leute die das gut finden. So bekommen sie die Werbung, die sie anspricht. Ich persönlich mag diese Werbeflut nicht. Dementsprechend verhalte ich mich auch so. Meine Telefonnummer ist nicht in einem Profil und ich lege mir Mailadressen zu, die ich wieder löschen kann. Sobald die Flut zu einer Sinnflut verkommt.

Aber du kannst nicht etwas von einer Firma verlangen, nämlich das die sensibel mit den Daten umgehen, wenn die Leute alles erdenkliche machen um diese Daten von sich selber und auch dritten, in die weite Welt vom I-Net senden.

Was uns alle angeht, können wir nur gemeinsam lösen. F. Dürrenmatt

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