Neues Urteil gegen Totholz-Spam

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Jay Ar
  • Forum-Beiträge: 150

06.01.2012, 10:00:47 via Website

Bitte keine Werbung einwerfen.

So oder so ähnlich lautet der Schriftzug, den man sich an den Briefkasten pappt, wenn man keine Produktinformationen mehr in seinem Briefkasten finden will. Das kann passieren, wenn man einfach genervt ist von dieser ungefragten Zusendung oder weil man einfach mal 2 Wochen nicht an den Briefkasten geht und dieser nicht wie ein überquellender Mülleimer aussehen soll.

Der Nachteil dieses Schriftzugs ist, das man damit sämtliche werbenden Postwurfsendungen blockt. Ein neues Gerichtsurteil gibt hier mehr Rechte.

Die Richter [..] stellen vielmehr klar, jede Postwurfsendung greife in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ein. Dementsprechend stehe es jedem Bürger frei, sich die weitere Zusendung von Massenbriefen zu verbitten und bei Verstößen dagegen zu klagen.

Bleibt die Frage, ob man den regelmäßigen Aufwand von Briefkastenleerung und Altpapierentsorgung durch einen Prozess ersetzen will, der erstmal finanziell bevorschusst werden muss.

Google ist dein Freund. Nicht unbedingt in Bezug auf deine Daten, aber auf jedenfall in Bezug auf deine Fragen.

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Izzy
  • Forum-Beiträge: 6.929

08.01.2012, 15:45:16 via Website

Die Aufkleber auf den Briefkästen bringen ohnehin nicht sonderlich viel. "Bitte keine Werbung einwerfen", "Keine Werbung", ... Und dann kommt der Pizza-Service, und wirft seine Preisliste ein. Ist ja eine Preisliste, und keine Werbung. Als nächstes die Briefe "An alle Haushalte". Und die kostenlosen Zeitungen, die niemand bestellt hat...

In manchen Objekten kommt noch hinzu, dass diese Aufkleber "unerwünscht" sind: Man hat ja bereits ein großes Schild über den Briefkästen montiert. Nur meint da der "Einwurf-Service" nicht ganz zu Unrecht, dass dieses Schild nicht unbedingt "sauber" wäre, da es ja den einzelnen Briefkasten-Besitzer in seiner Entscheidungsfreiheit einschränke.

Nervige Sache das. Deine Zwei-Wochen-Mülleimer sind die eine Seite der Medaille. Tragischer ist es, wenn der Kasten bereits nach einer Woche mit unwichtigem Werbemüll verstopft ist, und dann kommt eine wichtige Sendung und passt nicht mehr rein. Du verpasst dadurch eine Frist, weil das Teil dabei im Müll landete -- und wer ist nun dafür verantwortlich? Viel Spaß beim Klagen.

Bei uns im Haus haben wir daher eine Vereinbarung mit diversen "Werbe-Veranstaltern" getroffen: Die stecken den Krams nicht mehr in die Briefkästen, sondern legen ihren Stapel getrennt ab. Jeder weiß, wo er ist -- und wer die kostenlose Zeitung möchte, nimmt sie sich halt. Immer noch besser als ärgern oder klagen -- auch wenn es nur begrenzt (eben für diese Zeitungen) gilt, schafft das auch schonmal ein wenig Platz im Kasten: Die größten "Verstopfer" gelangen dadurch nämlich nicht mehr hinein...

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