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Die besten Handy-Fotos: Mit dieser NPU will Oppo das iPhone schlagen

oppo teases find x4 pro
© Oppo

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Entscheidend für gute Handy-Fotos sind 2021 nicht viele Megapixel oder lichtstarke Objektive, sondern die Software – und damit auch die Rechenleistung der Smartphones. Oppo hat heute mit MariSilicon X eine NPU vorgestellt, die sich im kommenden Flaggschiff Find X4 Pro um die Algorithmen zur Bildverarbeitung kümmern soll. Die NPU verrät uns erste Foto- und Video-Features.


  • Oppo Find X4 Pro mit AI-Nachtvideos in 4K-Auflösung
  • Dynamikumfang der Kamera soll extrem verbessert sein
  • Find X4 Pro mit MariSilicon X erscheint im ersten Quartal 2022

Für spezielle Anwendungsfälle braucht es spezielle Hardware. Wie viel MariSilicon X im Find X4 bringen wird, verspricht Oppo anhand eines Beispiels. Das Find X3 Pro schafft mit der AI-Rauschunterdrückung zwei Bilder pro Sekunde bei 4K-Auflösung. Im Nachfolger sollen 40 Bilder pro Sekunde möglich sein – also genug für 4K-Video in Echtzeit. Gleichzeitig soll sich der Stromverbrauch gegenüber der NPU im Find X3 Pro halbiert haben.

Auch bei Fotos soll die neue NPU einen Sprung nach vorne bringen. Beim Find X3 Pro greifen die Bildverarbeitungsalgorithmen erst nach dem Demosaicing greifen, also nach dem Konvertieren der RAW-Daten in YuV. Mit MariSilicon X können die Algorithmen bereits mit den RAW-Daten zaubern. Wie bei Apples ProRAW etwa kombiniert dies die Vorzüge des RAW-Formats mit den Stärken der Computational Photography. Sehr schön, wenn's klappt.

Oppo will mit dem MariSilicon X dann aber sogar den Dynamikumfang des iPhone 13 Pro in den Schatten stellen. Auch ein Kontrastumfang von 1.000.000 zu eins soll noch abgebildet werden können. Damit Ihr nicht rechnen müsst: Das entspräche 19,9 Blendenstufen oder 120 dB Dynamikumfang. Solche Werte finden sich bislang extrem selten bei Sensoren. Vergangenes Jahr sorgte Canon mit dem LI7050SAC mit ebenfalls 120 dB für einen kleinen Wirbel in der Branche, und auch die sagenumwobene Canon R1 soll gerüchtehalber mit Hilfe von Computational Photography 20 Blenden schaffen.

Ob das Kamera-System von Oppo diese Power wirklich auf die Straße bringt, muss das Find X4 Pro jedenfalls noch beweisen. Ich glaub's erst, wenn ich's sehe. Schließlich würde Oppo damit nicht nur das iPhone 13 Pro, sondern – zumindest beim Dynamikumfang – alle Profi-Kameras nass machen. In dem oben verlinkten Video aus dem japanischen Canon-YouTube-Kanal bekommt Ihr einen Eindruck davon, was 120 dB Dynamikumfang in der Praxis bedeuten.

Helfen könnte hier den Sensor, der im Find X4 Pro steckt. Oppo zufolge wird es ein RGBW-Chip sein. RGBW bedeutet, dass in der Bayer-Maske auch weiße Pixel ohne Farbfilter stecken. Nachdem das Licht hier ungefiltert ankommt, „sehen“ diese Pixel natürlich mehr Licht und sind somit lichtempfindlicher. Der MariSilicon X erlaubt nun separate Pipelines für die weißen und die RGB-Pixel. Womöglich kann das Find X4 Pro durch diesen Trick den Dynamikumfang nach oben schießen lassen.

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Verspricht viel: die NPU MariSilicon X von Oppo. / © Oppo

Zu guter Letzt sollten sich die Fähigkeiten der NPU auch im Foto-Alltag durch eine schnellere Kamera-App bemerkbar machen – und durch eine Live-Vorschau für den HDR-Modus oder etwa komplexere Filter. Und dann gibt's in der Pressemitteilung noch ein paar Eckdaten aus dem Maschinendeck der U.S.S. Enterprise:  Demnach schafft der Sensor 18 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (int8) – und 11,6 TOPS pro Watt. Wenn man hier Nvidia-NPUs im AI-Chip-Quartett dagegenhält, klingt das natürlich toll. Allerdings ist die Einheit "TOPS" als Maßzahl für die Leistung von AI-Hardware mit äußerster Vorsicht zu genießen, wie AI-Spezialist Geoff Tate hier erklärt.

In jedem Fall trommelt Oppo schon kräftig für die Kamera im Find X4 Pro – und ich freue mich als Kamera-Fan gewaltig drauf. Noch im ersten Quartal 2022 werden wir mehr erfahren, verspricht der Hersteller.

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Zu den Kommentaren (1)
Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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1 Kommentar
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  • 26
    Gelöschter Account 14.12.2021 Link zum Kommentar

    Ich habe den Artikel mit großem Interesse gelesen.
    Aber man muss abwarten, wie die Umsetzung in der Praxis dann wirklich gelingt.
    Auf jeden Fall sehr erfreulich, dass man sich mit dem Stand in den Kameras nicht zufrieden gibt.

    Stefan Möllenhoff

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