Topthemen

Apple HomePod (2. Generation) im Test: So gleich. Und doch so neu.

NextPit Apple HomePod 2 Test
© nextpit

In anderen Sprachen lesen:

Der neue Apple HomePod 2 sieht auf den ersten Blick aus wie die alten HomePods. Stellt man alt und neu aber nebeneinander, werden die optischen Unterschiede hingegen offensichtlicher, wenngleich man dennoch zweimal hinsehen muss. Sind die neuen HomePods aber erst einmal im Betrieb, merkt man, dass Apple eine ganze Menge an seinen neuen Lautsprechern gearbeitet hat. Was die neuen Apple HomePod können, wo die Unterschiede zu den alten Boxen liegen und ob sich die neuen HomePods 2023 lohnen, klären wir in unserem NextPit-Test.

Apple HomePod (2023)

Pro

  • Tolles Klangerlebnis
  • Abnehmbares Stromkabel
  • Siri funktioniert jetzt deutlich besser
  • Schönes Design

Contra

  • Weder Bluetooth-Streaming noch Audio-Anschlüsse
  • Nur für Apple-User sinnvoll nutzbar
  • Kein großer Unterschied zum HomePod mini
Apple HomePod (2023)
Apple HomePod (2023)
Apple HomePod (2023): Alle Angebote

Apple HomePod (2023): Preis und Verfügbarkeit

Der Apple HomePod (2023) kostet mit 349 Euro genauso viel wie das Vorgängermodell. Das sind erstmal gute Nachrichten – schließlich sind ansonsten die allermeisten Apple-Produkte in diesem Jahr im Preis gestiegen. Zum Vergleich: Die HomePod Mini kosten mittlerweile 109 Euro. Zuvor lag der Preis noch bei knapp unter 100 Euro.

Erfreulich ist also, dass der neue HomePod 2 insbesondere bei Siri und ein paar Design-Features einen deutlichen Sprung nach vorne macht im Vergleich zum direkten Vorgänger – und das beim gleichen Preis. Auf der anderen Seite ist der Unterschied zum kleinen HomePod Mini nicht so groß, wie es der Preis zunächst vermuten lässt.

Apple HomePod (2023)
Der Apple HomePod in Schwarz und Weiß – ein schönes Paar. / © NextPit

Apple HomePod (2023): Design und Verarbeitung

Vor einigen Jahren noch wäre all das wahrscheinlich undenkbar gewesen: Ein Produkt, das zunächst vom Markt verschwindet und dann wieder neu aufgelegt wird, erhält quasi kein Designupgrade. Von außen zumindest! Denn eigentlich hat Apple bei seinem HomePod alles von Grund auf neu aufgebaut.

Vorteile des HomePod 2023:

  • Schönes, schnörkelloses Design
  • Sehr hochwertig verarbeitet
  • Im Vergleich zum HomePod der ersten Generation lässt sich das Stromkabel abnehmen
  • Touch-Oberfläche durch Siri-Lichteffekte wirklich ansprechend animiert

Nachteile des HomePod 2023:

  • Quasi keine Änderungen beim Design

Der Apple HomePod (2023) ist im Vergleich zum älteren Bruder (oder meinetwegen auch zur älteren Schwester) knapp 200 g leichter und 4 mm kürzer. Er bringt aber noch immer rund 2,3 kg auf die Waage. Außerdem sitzt die Touch-Oberfläche nun nicht nur tiefer, sondern ist im Vergleich zum alten HomePod auch etwas kleiner. Überhaupt ist dies für mich auch die visuell beste Methode, beide Lautsprecher schnell auseinanderhalten zu können. Beim ersten HomePod schloss das Touch-Panel oben noch bündig ab.

HomePod alt und neu
Links alt, rechts neu: Der "neue" ist etwas kleiner geworden und hat einen neuen Standfuß bekommen. / © NextPit

Auch die Beleuchtung für Siri hat sich im Vergleich zum ersten Modell verändert und ähnelt jetzt der Animation des HomePod Mini. Anstatt eines kleinen runden Lichtes, leuchtet nun das ganze Panel oben auf, sobald man Siri aktiviert. Ansonsten ist der HomePod in der 2023er-Version ein echter Doppelgänger: Er ist ein eine Art Netzgewebe eingepackt, das beim Zusammendrücken leicht nachgibt – in etwa so, als würde man Styropor eindrücken. Deswegen würde ich auch nicht empfehlen es zu oft zu tun 😬.

Apple HomePod (2023) mit aktiver Siri
Apple HomePod (2023) mit aktiver Siri  – schön anzusehen, aber an sich ohne Nutzen / © NextPit

Manchmal kann so wenig schon so viel sein: Ein Stromkabel verzückt mich! 

Das für mich wichtigste Novum am äußeren Design: Das Stromkabel ist nun nicht mehr fest verbaut, sondern lässt sich an- und wieder abstecken. Hallelujah!! Was habe ich schon geflucht, als ich die vorher mit so viel Aufwand hinter sackschweren Kommoden versteckten Kabel wieder abziehen musste, weil ich einmal den HomePod vom Strom trennen musste!! Vorbei sind diese Zeiten. Denn zukünftig reicht ein einfaches Abziehen des Kaltgerätekabels direkt am Lautsprecher, um den HomePod von der Stromquelle zu trennen und gegebenenfalls einen ganz neuen Lautsprecher an einem vorher gezogenen Kabel anzuschließen. Das Kabel ist übrigens, wie die neuen Apple-Kabel an sich, mit geflochtenem Material ummantelt und fühlt sich sehr hochwertig an.

Apple HomePod 2 mit Stromkabel
Das Stromkabel des neuen HomePod lässt sich abnehmen / © NextPit

Für viele dürfte das aber vielleicht nur ein nicht zu sehr erwähnenswertes Detail sein. Kommen wir deshalb zu etwas allgemein Wichtigerem: Die eigentlichen Änderungen befinden sich nämlich im nichtsichtbaren Bereich. Apple hat vor allem am Innenleben geschraubt: Statt bisher sieben sind im neuen HomePod nun nur noch fünf Hochtöner verbaut. Außerdem achten vier Mikrofone nicht nur auf Kommandos wie "Hey Siri", sondern fangen auch die von den Lautsprechern abgegebenen Schallwellen auf, um so den Raum vermessen zu können. Der Klang des Lautsprechers soll dann an die jeweils örtlichen Gegebenheiten perfekt angepasst werden. Das kann übrigens auch schon der alte HomePod, der hierfür noch sechs Mikrofone gebraucht hat. 

Beim Innenleben ist weniger mehr

Beim Test lässt sich so etwas in der Realität nur sehr schwer nachprüfen, ob und wie der Klang sich dann tatsächlich verändert. Wie die Boxen aber klingen, dazu später noch mehr.

Einen neueren Chip hat der neue HomePod ebenfalls. Apple verbaut hier den S7-Chip, der auch schon in der Apple Watch 7 zum Einsatz kommt. Der Vorgänger-HomePod hatte noch einen A8-Chip aus dem Jahre 2014. Die Hauptaufgabe des Chips liegt vor allem darin, den Sound digital zu formen, aber letztlich auch Kommandos sinnvoll zu verstehen und umzusetzen. Gerade hier hat der neue HomePod einen gewaltigen Fortschritt gemacht.

Intelligenteres Smart Home, zuverlässigere Kommandos, mehr Sensoren

Die HomePods (2023) unterstützen Matter – das schon mal vorweggeschickt. NextPit erklärt hier, was Matter ist und warum man unbedingt darauf achten sollte, dass die gekauften Smarthome-Produkte Matter unterstützen. Die HomePods können als Matter-Controller fungieren und dienen somit als "Bridge" zu Eurem Matter-Gerätepark.

Vorteile des HomePod 2023:

  • Siri funktioniert jetzt deutlich besser
  • Matter-Support
  • Dient als Matter-Border-Router

Nachteile des HomePod 2023:

  • Siri leider immer noch nicht auf Alexa- oder Google-Assistant-Niveau

Essenziell für einen Smarthome-Lautsprecher: In Sachen "Siri" hat sich einiges getan. Ich will nicht so weit gehen und behaupten, mit den neuen HomePods wären alle Probleme mit Siri dahin und sie würde mich jetzt immer richtig verstehen. Aber die Fehlerquote ist (gefühlt; ich habe leider keine Statistiken) merklich gesunken. Der schnellere Prozessor macht es möglich.

Apple HomePod 2 koppeln
Apple HomePod 2 koppeln: Wie immer bei Apple – alles ganz einfach! / © NextPit

Was aber wirklich cool ist (für Menschen, die Siri schon lange verwenden und manchmal daran verzweifeln): Man kann Siri nun auch Automationen beibringen. Möglich, dass dies schon seit Längerem möglich ist und ich es einfach nicht bemerkt habe. Denn das klappt auch mit dem HomePod Mini oder dem alten HomePod. Aber will man beispielsweise jeden Tag automatisch die Türe verriegeln lassen (und setzt hierfür beispielsweise ein Matter-fähiges smartes Türschloss, wie das von Nuki* ein), reicht ein Befehl, wie "Hey Siri, verschließe jeden Tag um 22 Uhr die Wohnungstüre", um diesen Prozess zu automatisieren.

Zusammen mit iOS 16.3 kann man den HomePod jetzt auch fragen, wo sich Freunde und Familienmitglieder befinden, mit denen man sich den Standort teilt. Im Vergleich zu anderen persönlichen Assistenten im digitalen Bereich hinkt Siri aber immer noch hinterher.

Der neue HomePod ist deutlich performanter als sein Vorgänger

Der neue HomePod schneidet bei der Performance bei Sprachbefehlen nicht nur im Vergleich mit seinem Vorgänger deutlich besser ab, sondern auch im Vergleich mit dem HomePod Mini. Während ich es gewohnt war, regelmäßig "einen Moment" und "ich bin noch dabei" oder gar "das hat leider nicht geklappt" zu hören, funktionieren die Befehle mit dem neuen HomePod ungewohnt schnell und meist auch zuverlässig. 

Apple HomePod 1 vs HomePod 2nd gen
Links der alte HomePod und rechts der neue: Weniger Innenleben, aber deutlich mehr Leistung. / © Apple, Collage: NextPit

Es sind nun auch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren verbaut. Diese Informationen lassen sich dann beispielsweise für Automatisierungen zusammen mit Smarthome-Produkten nutzen, um die Heizung hoch oder runter zu drehen oder ein Fenster zu öffnen. Zukünftig, nach einem Update, sollen die HomePods der zweiten Generation, sowie die HomePod Minis aber auch in der Lage sein, Rauch- oder Kohlenmonoxidkonzentrationen zu erkennen und gegebenenfalls Alarm zu schlagen.

Apple HomePod (2023): Audio

Eigentlich breche ich mir immer einen ab, wenn es darum geht anderen Menschen zu beschreiben, ob ein Lautsprecher oder Kopfhörer nun einen guten Sound haben. Oder nicht. Es liegt einfach viel zu sehr im Auge Ohr des Betrachters, und persönliche Präferenzen spielen eine große Rolle. Ich bin etwa ein großer Fan satter Bässe und habe lieber etwas mehr davon als zu wenig. Das muss aber eben nicht jedem gefallen. 

Vorteile des HomePod 2023:

  • Schöner, ausgewogener Klang
  • Mehrere HomePods lassen sich verbinden

Nachteile des HomePod 2023:

  • Könnte mehr Bass vertragen
  • Kein Equalizer
  • Keine Anschlussmöglichkeiten für externe Geräte

Musik- und Klangempfinden ist und bleibt etwas Subjektives. Objektiv gesagt, klingen die HomePods aber gut – und in meinen Augen sehr gut. Ich mag den Sound, wenngleich der Sound leider nie wirklich basslastig ist. Und hier kommen wir gleich zu einem echten Nachteil der HomePods: Es gibt keine Möglichkeit, den Klang manuell ein- oder nachzustellen. What you hear is what you get! 

Auch deshalb schon sind HomePods sicher nicht für audiophile Genussmenschen gemacht. Den HomePods fehlen hierfür auch Anschlussmöglichkeiten für externe Geräte. Wer also noch Vinylplatten oder CDs zu Hause hat, sollte sich nach anderen Lautsprechern umsehen. Überhaupt sind HomePods eher für diejenigen unter uns gemacht, die ohnehin schon im Apple-Universum zu Hause sind oder sich darin wohlfühlen könnten. Man kann die HomePods natürlich auch mit Spotify, Deezer und Co. via AirPlay nutzen. Aber die schnelle und intuitive Steuerung durch Sprache ist natürlich nur mit Apple Music möglich. 

Ansonsten ist das Echtzeit-Tuning darauf bemüht, eine klare, volle Balance im Raum zu erzeugen, was durchaus meinen Geschmack trifft. Tatsächlich klingen die HomePods der ersten und zweiten Generation ähnlich, aber doch anders. Etwas mehr Höhen hier, etwas kräftigerer Bass dort. Ich bin mir aber sicher, dass niemand, dem der Sound der ersten Generation gefallen hat, enttäuscht wird. Es sind wirklich gute Lautsprecher, die für das gebaut wurden, was sie sein sollen: Smarte Lautsprecher, die in möglichst vielen Haushalten mit vielen Menschen unterschiedlicher Geschmäcker gute Dienste leisten sollen. 

Und das können und werden sie! 

Apple HomePod 2023
Der Apple HomePod 2023 verfügt über Raumsensoren sowie Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren. Außerdem vermisst er automatisch den Raum über die reflektierenden Schallwellen. / © Apple

1 + 1 = Mehr!

Wie schon bei der ersten Generation lassen sich die HomePods als Stereopaar zusammenfassen. Dann zeigen die Apple-Lautsprecher wirklich ihre volle Leistung. Der Sound ist voluminöser – und zwar auch im Vergleich zu den alten HomePods. Zusammen mit einem Apple TV 4K kann das Lautsprecherpärchen dann auch quasi als Soundbar genutzt werden, um so Filme in Dolby Atmos oder Dolby Digital ansehen zu können. 

Aber auch das konnten die alten HomePods an sich. Allerdings kam es bei den alten Modellen immer wieder zu Fehlern beim Pairing und anderen Softwarefehlern. Dies ist mir bei der neuen Variante nicht mehr passiert.

Abschließendes Urteil

Die neuen HomePods sind für mich eine bessere Neuauflage der alten HomePods und merzen die Kinderkrankheiten der ersten Generation an vielen Stellen aus. Auch wenn die zweite Generation nicht der ganz große Wurf ist: Der Frustfaktor ist im Vergleich zu der alten Generation nun doch merklich kleiner – und vielleicht sogar ganz verschwunden. Ansonsten gibt es hier und da auch kleine Verbesserungen, etwa die neuen Sensoren. Aber alles in allem wirkt der neue HomePod vielmehr wie ein echter Neustart für Apple, die den ersten HomePod ja vor zwei Jahren komplett aus dem Sortiment genommen und quasi durch den HomePod Mini ersetzt hatten. 

Während der HomePod in den USA rund 50 Dollar günstiger geworden ist und jetzt "nur noch" 299 Dollar kostet, ist der Preis in Deutschland mit 349 Euro gleich geblieben. Den vollen Sound bekommt man vorrangig dann, wenn man sich ein HomePod-Paar gönnt und dafür dann auch 700 Euro auf die Ladentheke schmeißt. Zusammen mit einem Apple TV 4K hat man dann smarte, gut klingende Speaker und eine gute Soundbar.

Für Apple-Fans, die ohnehin schon in der Apple-Welt zu Hause sind und neue Lautsprecher suchen, sind die neuen HomePods eine schöne Ergänzung für das Home Entertainment. 

  Bester Allrounder Allrounder-Alternative Smarter Speaker Party-Lautsprecher Party-Alternative Preistipp
Produkt
Bild Bose SoundLink Flex Product Image JBL Charge 5 Product Image Sonos Roam Product Image Teufel Rockster AIr 2 Product Image JBL Xtreme 4 Product Image Marshall Willen Product Image
Bewertung
Zum Test: Bose SoundLink Flex
Zum Test: JBL Charge 5
Noch nicht getestet
Zum Test: Teufel Rockster Air 2
Noch nicht getestet
Noch nicht getestet
Angebote*
nextpit erhält bei Einkäufen über die markierten Links eine Kommission. Dies hat keinen Einfluss auf die redaktionellen Inhalte, und für Euch entstehen dabei keine Kosten. Mehr darüber, wie wir Geld verdienen, erfahrt Ihr auf unserer Transparenzseite.
Zu den Kommentaren (0)
Fabien Röhlinger

Fabien Röhlinger
Co-Founder

Smartphones und ich – das ist seit 2007 eine echte Symbiose. Mobiltelefone haben mich an sich schon immer interessiert. Aber der Start des iPhones hat bei mir sowas wie einen Booster gezündet. Im Jahr 2009 habe ich dann AndroidPIT gegründet. Die Idee war, dass Android das Gegengewicht zu Apple und iOS schaffen würde. Aus AndroidPIT wurde dann im Jahr 2019 NextPit. Es gab tatsächlich noch keine Generation des iPhones, keine der Apple Watch oder des iPads, die ich ausgelassen hätte. Viele meiner Arbeitsprozesse basieren auf den vielen Möglichkeiten, die Apple-Geräte bieten.

Zeige alle Artikel
Hat Dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!
Empfohlene Artikel
Push-Benachrichtigungen Nächster Artikel
Keine Kommentare
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
Neuen Kommentar schreiben:
Alle Änderungen werden gespeichert. Änderungen werden nicht gespeichert!
VG Wort Zählerpixel