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Nach Google-Urteil: Nutzer können bald Löschung von Links beantragen

google search eu verdict
© antb/shutterstock/nextpit

Nach dem historischen Urteil des Gerichtshofes der Europäischen Union (zum Hintergrund) arbeitet Google an einer Möglichkeit, es Nutzern zu erlauben, die Löschung unliebsamer Links zu beantragen. Schon in wenigen Wochen soll eine Lösung für alle Europäer vorgestellt werden.

google search eu verdict
© antb/ shutterstock/AndroidPIT

Kritiker warnen vor dem Missbrauchs- und Zensurpotenzial, das in dem Urteil steckt, während Datenschützer vor allem einen Triumph der Privatsphäre feiern. Beides hat seine Berechtigung. Für Google selbst hat das Urteil vor allem weitreichende Konsequenzen und erfordert ein Umdenken, das offenbar sehr zügig begonnen hat, Gleichzeitig mehren sich schon jetzt Berichte über Nutzeranträge, die Inhalte aus der Google-Suche entfernt haben wollen.

An den entsprechenden Stellen (unter anderem dem Google-Hauptquartier Hamburg) sind nach Angaben der New York Times unmittelbar nach dem Urteilsspruch bereits zahlreiche Löschanfragen eingegangen - ein Vielfaches dessen, was in der Vergangenheit üblich gewesen war. Wie BBC News berichtet, gab es bereits problematische Lösch-Ersuchen unter anderem eines Politikers, der sich zur Wiederwahl stellen und sein Image durch die gezielte Entfernung von Links über sein Verhalten im Amt verbessern wollte. Auch ein Mann, der wegen des Besitzes von Bildern verurteilt wurde, die die Vergewaltigung von Kindern zeigen, bat demnach um Löschung von Links, die auf die Verurteilung verweisen. Zu guter Letzt bat ein Arzt um Entfernung negativer Patientenrezensionen.

Hier deuten sich die potenziellen Schattenseiten dieses Triumphes für die Privatsphäre an, denn das Urteil ist relativ vage gehalten und gibt kaum spezifische Richtlinien. So ist Missbrauchspotenzial gegeben, mit dem Google und gegebenenfalls die Gerichte werden sensibel umgehen müssen.

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Zu den Kommentaren (7)
Stephan Serowy

Stephan Serowy
Leitender Redakteur

Nach Jahren des politischen Journalismus bei WELT und ZEIT Online war es für Stephan an der Zeit, die Richtung zu wechseln. Sein sozialwissenschaftlicher Hintergrund und seine Begeisterung für die Zukunft führten ihn ganz natürlich dorthin, wo Technologie, die das soziale Leben prägt, zelebriert wird: AndroidPIT. Er ist ein kolossaler Wissenschafts-Nerd, ein leidenschaftlicher Musiker und liebt es, Menschen den Wandel der Zeit näherzubringen - und das über nackte Zahlen und Datenblätter hinaus.

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7 Kommentare
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  • 24
    Tim S. 16.05.2014 Link zum Kommentar

    naja, bis jetzt überwiegen für mich die negativen Punkte. Kaum ist überall die Meldung raus fordern schon ein Leute (Ärzte, Anwälte) tatsächlich das Links zu negativen Kommentaren gelöscht werden...

    Gelöschter AccountGelöschter Account


  • mapatace 42
    mapatace 16.05.2014 Link zum Kommentar

    Natürlich muss das jeder selbst beantragen.Wie soll Google denn Wissen wer,wann sich pers.angegriffen fühlt ?


  • mapatace 42
    mapatace 16.05.2014 Link zum Kommentar

    Für Personen im öffentlichen Interesse gilt das doch nicht.Daher wundert mich das der Politiker im Text erwähnt wurde.Hier greifen doch andere Regelungen oder nicht ?


    • Stephan Serowy 59
      Stephan Serowy 16.05.2014 Link zum Kommentar

      @mapatace: Wie man diese Person definiert und was die Regelung da im Detail ist, bleibt ja zunächst offen, was ein Teil des Problems ist. Auch wenn es in einigen Medienrechten natürlich Definitionen solcher Personen und Interessen gibt (die sind aber nur regional gültig). Aber die Erwähnung des Politikers ist insofern wichtig, als der Fall zeigt, wohin das Urteil führen kann und wozu Nutzer es versuchen werden, zu nutzen.

      Gelöschter Account


  • Soulfly 29
    Soulfly 16.05.2014 Link zum Kommentar

    Wird wohl darauf hinauslaufen, dass nur der Nutzer es selber beanstanden bzw. beantragen kann/muss, damit die Einträge entfernt werden.
    Für einen Automatismus sehe ich schwarz und keine Alternative.


    • Stephan Serowy 59
      Stephan Serowy 16.05.2014 Link zum Kommentar

      @Soulfly: Ein Automatismus? Wie sollte das gehen? Den strebt niemand an, der würde auch gar keinen Sinn ergeben. Natürlich müssen betroffene Nutzer selber die Löschung beantragen, wie auch sonst? Ob dieser dann stattgegeben wird, muss dann im Einzelfall entschieden werden. Eine Garantie gibt es richtigerweise natürlich nicht.


      • Soulfly 29
        Soulfly 16.05.2014 Link zum Kommentar

        Ja ich dachte wegen der Filterung. Sorry war da gerade nicht auf der Höhe!

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