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#TBT - ELIZA: Einer der ersten Chatbots der Geschichte

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© metamorworks/Shutterstock

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Einige Namen sind dazu bestimmt, vergessen zu werden, egal wie symbolisch sie auch sein mögen. Dies ist etwa der Fall bei ELIZA, einem kleinen Programm, das in den 1960er Jahren ein echter Pionier war: Es ist einer der ersten Chatbots in der Geschichte. ELIZA war auch Psychotherapeutin und eine der wenigen Maschinen, in denen man einen Hauch von Menschlichkeit finden konnte.

ELIZA: ein nicht sehr intelligenter Chatbot

Sein Schöpfer, Joseph Weizenbaum, wollte zeigen, "dass die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine oberflächlich ist". Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte er von 1964 bis 1966 ein Programm, mit dem man mit einer Maschine im Textmodus chatten konnte, und gab ihm den Namen ELIZA. Die Bedienung ist einfach: Benutzer konnten etwas sagen oder eine Frage stellen und die Maschine antwortete entsprechend und stellte eine andere Frage.

Natürlich war es in den 1960er Jahren unglaublich, direkt mit einem Roboter kommunizieren zu können. Aber ELIZA war bei weitem nicht intelligent. Es gab kein automatisches Lernen oder echte Künstliche Intelligenz jeglicher Art (obwohl der Begriff KI heute dennoch verwendet wird). Das Programm arbeitete mit einer Art Assoziation von Ideen. Es erkennt Schlüsselwörter in Sätzen und reagiert, indem es einen Satz schreibt, der dem erkannten Keyword zugeordnet ist. Mit anderen Worten, es ist keine tolle Technologie, denn ELIZA ist dumm. Sie versteht nichts und heute würde sich niemanden mehr wirklich davon täuschen lassen. Einen Eindruck davon könnt Ihr Euch verschaffen, indem Ihr diese Web-Version testet.

ELIZA: Trotz allem ein Doktor

Auf der anderen Seite war sie sehr gut darin, zu täuschen. So sehr, dass einige Leute fast die Illusion hatten, mit einer realen Person zu sprechen (vergesst nicht, dass dies in den 1960ern war). Weizenbaum hatte eine sehr interessante Idee, um diesen Effekt zu erzielen: Das Programm arbeitete auf der Basis von Skripten und eines davon machte es zu einem Psychotherapeuten.

Wie könnte so etwas Dummes wie ELIZA praktizieren? Die heutigen KIs fangen gerade erst an, echte Ergebnisse zu erzielen, so dass diese Situation in den 1960er Jahren recht weit hergeholt scheint. Joseph Weizenbaum hatte die Antwort gefunden: Einen Zweig der Medizin, in dem das Programm nichts zu wissen brauchte - was ihn davor bewahrte, übermenschliche Arbeit leisten zu müssen, um ihm alles beizubringen. Dies wurde dann als nicht-direktive Therapie bezeichnet, die heute als personenzentrierter Ansatz bekannt ist.

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Zur Bekämpfung von Krankheiten stehen mehrere KI-Systeme zur Verfügung. AndroidPIT

Dabei werden die Dinge so schematisiert, dass der Patient selbst in der Lage ist, seine Probleme zu überwinden. Die Rolle des Therapeuten besteht darin, ihn einfach auf den richtigen Weg zu bringen. Das ist genau das, was ELIZA mit ihren Antworten und Fragen tut. Sie schafft eine Form der Nähe zum Patienten (lasst uns abermals nicht vergessen, dass dies 1966 war) und gibt eine Illusion von Empathie, Verständnis und positiver Einstellung, die bei dieser Art von Therapie wesentlich sind. Es ist alles eine Frage der Illusion.

ELIZA: Künstliche Intelligenz?

Entgegen aller Erwartungen hat ELIZA so erfolgreich eine Illusion geschaffen, dass Weizenbaum erklärte, einige Patienten fühlten sich emotional mit dem Programm verbunden. Seine eigene Sekretärin bat ihn angeblich, den Raum zu verlassen, damit sie mit ELIZA sprechen konnte. Dies wirft viele Fragen auf. Zum einen, ob es möglich ist, sich nach Gesprächen emotional an eine Maschine zu binden oder zum anderen die Rolle, die eine Maschine in unserem Leben spielen kann. Das ist heute umso deutlicher, ein einfacher Blick auf den Markt zeigt dies schnell.

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Die Maschine hilft Sting. © NextPit über Masswerk

ELIZA ist eigentlich keine künstliche Intelligenz, sondern ein einfaches Programm, das Nachrichten entsprechend der erkannten Schlüsselworte zurückgibt. Trotz seiner Funktionsweise war ELIZA in der Lage, eine Illusion zu erzeugen. Die Software gilt als einer der Pioniere dieser Technologie. Es gibt sogar einen aus dem Programm abgeleiteten Begriff, den ELIZA-Effekt. Der besteht darin, das Verhalten einer Maschine mit dem eines Menschen in Verbindung zu bringen.

Das Programm ist das erste in der Geschichte, das versucht hat, den Turing-Test zu bestehen. Ein System, das entwickelt wurde, um zu sehen, ob eine Maschine so gut kommunizieren kann wie ein Mensch. Wenn es ELIZA gelungen ist, einige Leute zu täuschen, ist es ihm nicht gelungen, den Turing-Test zu bestehen, noch ist es je einem Programm gelungen, diesen Test zu bestehen.

ELIZA wollte ein Chatbot werden, sie wurde Psychotherapeutin und ein soziales Experiment. Bereits in den 1960er Jahren hatten wir ein erstes Zeichen für den Wandel, den die Technologie und ihre Beziehung zum Menschen nehmen würde.

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Zu den Kommentaren (1)
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  • 103
    Tenten 09.05.2019 Link zum Kommentar

    Eliza war eigentlich nicht mehr als ein Spielzeug, nach wenigen Sätzen war klar, dass hier nur aus einem relativ kleinen Pool vorgegebener Sätze ausgewählt wird. Das war lustig, aber nur für ein paar Minuten.

    Björn WinklerTim

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