Qualcomm will iPhone aus den Geschäften verbannen lassen
Qualcomm und Apple fechten einen Streit vor Gericht aus, dessen Ergebnis ziemlich kritisch für Apple werden könnte: Es geht um einen möglichen Verkaufsstopp des iPhone in den USA. Der Grund wie so oft: Lizenzen, Patente und das liebe Geld.
Qualcomm und Apple streiten sich seit geraumer Zeit um die Nutzung von patentierten Technologien und deren finanzielle Vergütung. Der Chip-Hersteller erhöht nun den Einsatz und fordert bei der amerikanischen Handelsbehörde United States International Trade Commission (ITA) einen Importstopp für das iPhone. Das käme einem Verkaufsverbot für neue Einheiten gleich, denn das iPhone wird nicht in den USA zusammengebaut, sondern in China.
Im Kern geht es bei dem Streit wie üblich um Geld. Apple nutzt, wie viele andere Hersteller auch, Funk-Technologien von Qualcomm für die Kommunikation der Smartphones. Dafür muss bezahlt werden, auch klar. Allerdings scheinen beide Unternehmen sich nicht einig darüber zu sein, wie viel Geld hierfür zu fließen hat. Deshalb hat Apple die Zahlungen eingestellt. Die Begründung von Tim Cook in aller Kürze: Wir wissen nicht, ob wir einen gerechtfertigten Betrag zahlen, also zahlen wir erst einmal gar nichts und lassen die Gerichte entscheiden. Cook beruft sich darauf, dass wichtige, patentierte Technologien nach dem FRAND-Prinzip nutzbar gemacht werden müssten. FRAND steht für "Fair, reasonale und non-discriminatory terms", also faire und nicht diskriminierende Bedingungen für alle. Dies betreffe den Preis und die wirtschaftlichen Bedingungen. Ein solches Angebot habe Qualcomm Apple nie gemacht, so Cook.
Apple soll das Fünffache zahlen
Laut dem Unternehmen aus Cupertino verlangt Qualcomm deutlich mehr Geld von Apple als von anderen Herstellern, und das für die gleiche Technologie. Die Rede ist von mindestens dem Fünffachen, also kein Pappenstiel. Die zurückgehaltenen Zahlungen von Apple belaufen sich mittlerweile auf rund 1 Milliarde US-Dollar. Qualcomm sieht das naturgemäß anders und sagt: "Apple hätte ohne die fundamentalen Technologien von Qualcomm nicht dieses unglaubliche iPhone-Universum schaffen können, das es zum profitabelsten Unternehmen der Welt gemacht hat." Davon will der Chip-Hersteller nun einen größeren Ertrag sehen. Das Ende des Prozesses ist derzeit offen.
Wie seht Ihr das, welche der beiden Unternehmen hat die besseren Argumente?
Quelle: Bloomberg
Tja, gegen andere hat Apple alles mögliche durchgesetzt. Jetzt wo sie zahlen sollen soll FRAND plötzlich was gutes sein. Heuchler Inc.
Wenn sich qualcom nicht an den Vertrag hält und die preise einfach erhöht, kann man Apple gut verstehen. Es kommt immer darauf an wie der Vertrag aufgebaut ist, das weiß ja hier keiner.
:'(
Das hat Apple nun mal davon.
Die Frage ist, ob Apple bereits Verträge mit Qualcomm über die Summen abgeschlossen hat und nun im Nachhinein gemerkt hat, daß andere weniger zahlen. Sich also bockig stellt. Oder ob Apple eine Preiserhöhung im Nachhinein von Qualcomm für bereits produzierte Teile nicht akzeptiert.
Ich denke, dass hier etwas an Information fehlt. Fallen die geforderten Zahlungen pauschal oder je verkauftes Gerät an, dann wäre es an sich logisch, das Hersteller, die im 10 Millionen Bereich verkaufen mehr zahlen, als solche, die nur 2 Millionen verkaufen, wobei dann auch andere Hersteller ebenfalls betroffen wären. Sollte sich diese Marktpolitik allerdings nur gegen einen Hersteller richten, halte ich diese zumindest für fragwürdig. Fragwürdig ist allerdings auch, eine Zahlung komplett auszusetzen aber gleichzeitig die Leistung weiter zu nutzen.
Welches der beiden Unternehmen die besseren Argumente hat, sollte man den Gerichten überlassen. Ohne tiefgreifende Kenntnisse der eingereichten Klageschriften und des US-Patentrechts ist ein solches "Urteil" kaum möglich, will man nicht einem der Kontrahenten Unrecht tun.
Die "Frand-Bestimmungen" sind grundsätzlich sinnvoll, weil sie versuchen, unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen des Patentinhabers, eine Hemmung des Fortschritts, aber auch des Wettbewerbs durch zu hohe Anwendungsbarrieren zu verhindern. Ob sie bei den Patenten, um die es geht, anzuwenden sind, müssen die Gerichte entscheiden.
Wenn man nicht weiss, welche das sind, kann man eigentlich noch nicht mal eine Meinung dazu haben.
Die Nutzung von Patentrechte sind je nach Lizenzabkommen pauschal oder je verkauftem Gerät zu bezahlen. Möglich ist auch die Entgeltung über eine Umsatzbeteiligung, dann wäre Apple nicht nur wegen hoher Stückzahlen, sondern auch wegen hoher Gerätekosten doppelt belastet.
Meiner Meinung nach wäre eine solche Doppelbelastung aber nicht gerechtfertigt. Die Nutzung des immateriellen Wirtschaftsgutes, das das Patent darstellt, ist in einem Einsteigergerät die gleiche wie in einem High-End-Gerät, und die soll dem Rechteinhaber entgolten werden.
Diese Entgelt hat, anders als eine Steuer, keine Funktion des sozialen Ausgleichs, ich sehe keinen Grund, für ein teures Gerät mehr zu zahlen, als für ein Günstiges. Die Nutzung eines MP3-Songs, um eine Analogie zu ziehen, kostet immer das Gleiche, (meist pauschal entgolten), egal ob dies durch die scheppernden Lautsprecher eines Smartphones, oder eine 20000 € High-End-Anlage geschieht.
Ist aber nur meine Meinung, die Gerichte sprechen womöglich anders.
Zu einem Verkaufsstopp, das kann man ja auch aus dem Artikel herauslesen, wird es aber ohnehin nicht kommen, weil Apple im Fall einer Niederlage eben zahlt. Es geht nur darum, ob die Zahlungen zu hoch sind.
Finde Qualcom da ehrlich gesagt ziemlich dumm. Wenn Apple wegfällt, haben sie sicher nicht gerade geringe einbusen. Die sollen forh sein, wenn sie Kohle bekommen.
1. Sehr unwahrscheinlich 2. Würde die Lücke sehr schnell wieder besetzt
Die Lücke ist keine ! Intel liefert ebenfalls an Apple , was sicher Qualcomm's Patent-Klage mit beeinflusst hat zumal sie (Qualcomm) gezwungen wurden Intel ein Lizenz zu erteilen
Nun, seit einiger Zeit kriegen sie (Qualcomm) anscheinend eben KEINE Kohle...!
genau richtig so, Apple sollte lernen sich auch mal anzupassen 😎
Wem? Und warum sollten sie?
Patente, es geht um eine Marktbeherrschende Technik, was hat das mit Anpassen zu tun ?
Nach dieser Logik müßte z.B. Microsoft bei einer Office-Lizenz von Joanne Rowling das hundertfache verlangen, da ihre Harry Potter Bücher profitabler sind als meine Beiträge.
Am Ende wird es doch so kommen: der Kunde (ob bei Apple oder nachgelagert von Qualcomm) zahlt drauf. Was da an Unsummen für Anwälte, evtl. Gerichtskosten, Erstellung von Expertisen usw. bei drauf geht, mag man sich am besten gar nicht vorstellen.
Auch wenn einige nun hämisch über Apple oder Qualcomm lachen: die Firmen lachen dann mit jenen zusammen, wenn ein Neugerät gekauft wird.
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein...
Wäre mal ein richtig guter Denkzettel für Apple!!! 🍏
Dann macht Huawei es ja richtig! So wenig wie möglich abhängig machen.
"Das spart ne Mark" :-)
und Nerven!
Der Kunde muss zum Schluss die Rechnung zahlen, wie auch immer!
Durch diese blöden Streitereien geht so viel Geld, inovation und Energie (Nerven) verloren.
wenn ich soviele Techniker im Haus hätte wie Apple würde ich die Chips selbst herstellen, zumindest probieren
siehe Samsung , die verwenden zwar auch den Qualcom aber nur in den USA (warum auch immer) , mit dem hauseigenen Exynos (den ich pers. besser finde) fahren sie immer besser und machen sich nicht abhängig
Dürfen sie wegen Patentrechten nicht in den USA mit Exynos verkaufen
Es geht nicht nur um Chips. Patentiert sind auch grundsätzliche Verfahrensweisen und Algorithmen. Ein Algorithmus lässt u.U. noch umgehen, indem man einen anderen entwickelt, der zum gleichen Ergebnis führt. Ein bestimmtes Verfahren, z.B. eine Modulationstechnik aber nicht, wenn sie schon in allgemeiner Verwendung ist.
Apple verklagt doch auch alles und jeden...
Was soll's, wegen mir können die sich den Schädel einschlagen.
Hahaha, wie geil! xD
sollte das wirklich so stimmen wie es im Artikel steht, dann seh ich Apple klar im Recht.
es werden Technologien in Form von Lizenzen verkauft. was der Kunde (Apple) damit macht, kann dem Verkäufer (Qualcomm) egal sein.
Beide sind nicht unschuldig an der Sache, wenn man sich nicht einigen kann weil die gier zu groß ist, muss es ein Gericht machen. Ohne andere Firmen wäre Apple nicht lebensfähig. Es stimmt schon das mehr Umsatz macht als andere, so könnten die auch etwas mehr zahlen, aber das 5 fache ist echt zu viel.
Qualcomm hat schon in China 975 Millionen und Korea 868 Millionen Dollar Strafen an die Wettbewerbshüter bezahlt . Die FTC klagt ebenfalls gegen Quallcomm ! Ob Apple hier nur aufspringt um ihre Gewinn zu optimieren kann ich nicht beantworten. Fakt ist aber auch das Apple Preisnachlässe erhalten hat damit sie keine anderen Funktchips außer Qualcomm verbaut .
Solange auch weiterhin iPhones ausgeliefert werden, wird das wohl uns alle als Verbraucher nicht weiter interessieren. Wird wieder viel Wind um nichts sein! Die beiden Unternehmen arbeiten bereits soviel Jahre zusammen und werden sich auch einigen. Ist halt eine Zwangsehe und glaube nicht, dass Apple zurück wechselt und sich wieder Intel statt Qualcomm als Zulieferer ins Boot holt. Na, wir werden es sehen aber erstmal nicht weiter interessant für mich.
"'Apple hätte ohne die fundamentalen Technologien von Qualcomm nicht dieses unglaubliche iPhone-Universum schaffen können, das es zum profitabelsten Unternehmen der Welt gemacht hat.' Davon will der Chip-Hersteller nun einen größeren Ertrag sehen"
Dann würde sich Qualcomm doch aber selbst ins Bein schießen, wenn sie einen Verkaufsstopp der iPhones wollen?
Apple ist wahrscheinlich der größte Kunde von Qualcomm oder zumindest sehr sehr weit oben. Mit einem Verkaufsstopp würden die sich keinen Gefallen tun.
Ganz davon abgesehen, dass Apple das, wie auch immer niemals zulassen würde :D
"Funk-Technologien von Qualcomm"
Da Qualcomm noch andere Einnahmequellen hat, ist das kein sehr großer Verlust. Außerdem mach Apple nur einen Teil des Smartphone/Tablet Markts aus. So oder so kriegt Qualcomm sein Geld woanders wieder.
Allerdings solange das ganze vor Gericht stattfindet, könnte Qualcomm seine Klage durchbringen.
Und Apple könnte nach einem Sieg bei dem Fall um die Finanzen eine Gegenklage einreichen, wegen Verkaufsverbot und Ausfall von Verkäufen.
ob das kein sehr großer Verlust ist, kann niemand außer Qualc sagen. Tatsache ist nur, dass Apple ein ziemlich wichtiger Kunde von Qualcomm ist
Nö, der Verkaufsstop, zu dem es nicht kommen wird, weil Apple vorher zahlt, wäre ja dann von den Gerichten angeordnet. Gegen Qualcomm könnte da Apple keine Ansprüche geltend machen, eventuell aber gegen die Gerichte bzw. den Staat. Wenn in einem Revisionsverfahren festgestellt würde, dass die Vorinstanz falsch geurteilt hätte, könnte der Staat für entstandenen Schaden haftbar gemacht werden. Nehme ich jedenfalls an, US-Recht mag da anders ticken.
Unmöglich das die mehr haben wollen von denen als von allen anderen. Für mich total unverständlich. Die wollen das einfach ausnutzen und mehr holen, fair ist das nicht.
Das ist Kapitalismus. Kapitalismus ist nicht fair.
Es ist aber 'n krasser Widerspruch bezogen auf das FRAND Prinzip.
Denn es ist eben nicht fair und diskriminierend. Ich sehe daher Apple im Recht.
Ich denke man müsste die ganze Geschichte dahinter sehe n.
Bei Geld hört die Freundschaft auf.