Andre
@aries,
es ist egal welche Dienste du deaktivierts, google hat immer deine daten(leider)
Ist alles ausgeschalten wird halt über den Mobilfunkmast getrackt...
Das stimmt so nicht. Du kannst ein Android-Gerät ganz ohne Googlekonto betreiben. Damit sind zwar immer noch Dienste aktiv, die tracken können, aber es ist für Google schwerer, Dich zu identifizieren. Zumindest, wenn Du konsequent keine persönlichen Daten eingibst.
Man kann ab Android 7 (möglicherweise schon ab Android 6) ALLE Google-Apps und -Dienste deinstallieren. Ohne Root! Wenn man das macht, wird nichts mehr nach Google telefoniert. Das habe ich geloggt. Zugegeben, das erfordert etwas Muße, bis man alles entfernt hat. Außerdem erfordert es tiefere Android-Kenntnisse, welche Apps und Dienste deinstalliert werden müssen sowie sicheren Umgang mit ADB. Selbstverständlich sollte man dann vermeiden, Apps zu installieren, die ihrerseits wieder Googledienste ansprechen. Mit Hilfe von Addons Detector und Net Monitor lässt sich das überprüfen. Noch besser, aber technisch anspruchsvoller, ist das Logging über einen lokalen Proxyserver im eigenen LAN.
Außerdem beraubt man sich damit einiger Möglichkeiten, die man bei Bedarf über Fremdanbieter wieder installieren muss:
- den Play Store kann man nicht nutzen
- die Standortbestimmung ist dann nicht mehr möglich
- die Sprachausgabe funktioniert nicht mehr
- Push-Benachrichtigungen funktionieren nicht mehr
Für alles gibt es Alternativ-Anbieter, aber die funktionieren nicht immer sonderlich zuverlässig und diese Anbieter bekommen dann Daten, weshalb man denen wiederum vertrauen muss.
Man kann allerdings durch Auswahl und Konfiguration die Datenmenge enorm reduzieren. Damit hat Google nicht mehr so genaue Daten, weil seltener übertragen wird und als Nebeneffekt spart man sich Volumen, das man sinnvoller nutzen kann.
Für mich ist ein wichtiger Punkt, dass nicht ein Anbieter (namentlich Google) alle Infos von mir bekommt. Verteilung auf mehrere Anbieter ist daher ein zentraler Punkt für mich.
E-Mail:
Gmail (App und Dienst) nutze ich nicht für die tägliche Korrespondenz. Damit erhält Google keine Infos darüber mehr. Ich lasse darüber nur noch die Korrespondenz mit Google selbst bezüglich Kauf-Apps oder im Eingangsbeitrag dargestellten Informationen laufen.
Kontakte und Kalender/Aufgaben:
Dies verwalte ich bei einem deutschen Anbieter, der dafür die offenen Standards CardDAV und CalDAV anbietet. Damit fehlen Google Informationen zu meinem sozialen Umfeld. Die zugehörigen Google-Dienste zur Kalender- und Kontakte-Synchronisation sind deinstalliert.
Im Ich-Profil der Kontakte-App sind keine Daten von mir eingetragen, so dass Apps mit Rechten auf die Kontakte meinen Realnamen nicht auslesen können.
Drive, Fotos und Google Backup:
Anstatt Drive nutze ich den offenen Standard WebDAV bei einem deutschen Anbieter. Damit erhält Google keine Informationen mehr über mein Leben. Um wichtige Dokumente und Fotos trotzdem extern zu sichern, nutze ich FolderSync. Um die Remotedaten zu verwalten, dient mir FX File Explorer. Aktuell teste ich MiXplorer, welchen ich bei XDA Developer gefunden habe.
Maps:
Ich nutze Anwendungen, die Karten von OpenStreetMap nutzen. Die Standortbestimmung selbst lasse ich noch über Google laufen. Das aber nur, bis UnifiedNLP für mich akzeptabel läuft oder eine gleichwertige andere Alternative existiert. Um mal kurz etwas nachzusehen (zum Beispiel die Verkehrslage), kann man maps.google.de auch in einem Webbrowser, ohne Anmeldung an einem Googlekonto, aufrufen.
YouTube:
YouTube nutze ich nur im Browser. Irgendwelche Kanäle habe ich sowieso nicht abonniert, so dass ich mich auch hierfür nicht an einem Googlekonto anmelden muss. Bleiben Inhalte ab 18 Jahren, aber die interessieren mich nicht.
GCM/FCM:
Google Cloud Messaging/Firebase Cloud Messagig nutze ich noch, achte aber darauf, dass meine Apps darüber keine Nutzdaten schicken, sondern es nur zur Benachrichtigung verwenden. Sobald microG für mich akzeptabel läuft, werde ich das nutzen.
Google Play:
Aktuell nutze ich noch den Google Play Store. Jedoch ist meine erste Anlaufstelle für Apps der Store von F-Droid. Ein paar Apps habe ich über den Google Play Store gekauft, weil F-Droid noch keine gleichwertige Alternative bietet.
Der Play Store bietet ja auch Musik und Filme. Musik kaufe ich gelegentlich über Google, dann lade ich sie mir aber herunter und speichere sie lokal ab. Ich habeohnehin alles auf einem NAS in meinem LAN. Die App für Google Play Musik brauche ich daher nicht. Ebenso benötige ich Google Play Filme & Serien nicht. Dafür nutze ich gar kein Smart Device. Das läuft über mein Kodi-System. Auch diese Apps sind bei mir deinstalliert. Das gleiche gilt für Google Play Books.
Die Bezahlung im Play Store erfolgt ausschließlich über Guthabenkarten. Ich werde niemals Kreditkartendaten oder ein PayPal-Konto darin hinterlegen. Bezahlung per Telefonrechnung geht nicht, weil ich eine Drittanbietersperre eingerichtet habe. Abo-Fallen sollten mir daher auch durch Unachtsamkeit keine Probleme bereiten.
Messenger/Duo/Allo/Hangouts:
Seit neuestem ist der neue Messenger von Google vorinstalliert und dient auch als SMS/MMS-App. Ich habe ihn deinstalliert und nutze QKSMS (natürlich die Version von F-Droid). Die anderen Messenger von Google benötige ich nicht. Per Instant Messaging bin über Threema, Signal und XMPP erreichbar. Neben Telefonie, SMS/MMS und E-Mail sollte jeder meiner Kontakte einen Weg zur Kontaktaufnahme finden.
Web-Browser:
Chrome und der Android-Browser, der auf Chrome aufbaut, sowie alle Derivate davon, sind für mich tabu. Ich nutze Fennec, einen Fork von Firefox, dem aber das die Module von Adjust und für die Google Play Services fehlen. Um den Browser zusätzlich abzusichern, nutze ich die Add-Ons uBlock Origin zum Blocken von Trackern und Werbemodulen sowie Cookie AutoDelete, um meine Spuren während des Browsens leichter zu verwischen. Natürlich sollte ich mich im Browser nicht an einem Google-Konto anmelden.
Notizen:
Meine Notiz-App ist Markor. Das benötigt keine Netzwerkverbindung und speichert die Notizen in Formaten abn, die ich auch am PC bearbeiten kann. Das Verzeichnis von Markor synchronisiere ich per FolderSync und habe damit keine Einbußen zu Notizen und Keep von Google.
TalkBack:
Das benötige ich zum Glück noch nicht. Ich hoffe, es dauert noch eine Weile und dass es dann Alternativen gibt. Derzeit ist das deinstalliert.
Ich habe ein Sony-Telefon. Sony liefert ziemlich viel vorinstalliert mit. Die mitteilungsbedürftige und zu Microsoft gehörende SwiftKey-Tastatur ist deinstalliert und gegen AnySoftKeyboard ersetzt. Apps von Facebook, Amazon, der AVG Virenscanner, die Erweiterungen für Wikipedia, YouTube und Songtextsuche sind deinstalliert. All das kann ich auch über einen Webbrowser bzw. eine alternative Musik-App (Phonograph ist hier mein Favorit) machen. Das Sony-Xperia-Geraffel ist ebenfalls deinstalliert. Auch der Sony-Launcher Xperia Home, dessen Aufgaben Lawnchair übernimmt.
Damit bin ich noch nicht am Ende. Meine Apps überprüfe vor dem ersten Start auf Analyse- und Werbemodule. Der Google Play Store ist die einzige App mit Werbemodul. Apps mit Analytik-Modulen habe ich noch acht installiert, aber ich achte darauf, dass man das Tracking in der App deaktivieren kann.
Ich verlasse mich nicht darauf, dass die Funktion korrekt arbeitet, sondern behalte meine Apps im Auge. Auf dem Gerät selbst überprüfe ich das mit Net Monitor von SECUSO. Einige Entwickler habe ich auch schon angeschrieben, wenn mir etwas aufgefallen ist. Über die Ergebnisse habe ich in einem anderen Beitrag geschrieben.
Meine Android-Geräte sind damit nicht frei von Tracking, was ich mit Net Monitor im Blick habe. Aber ich habe es enorm eingeschränkt. Das Risiko, über Werbemodule Schadsoftware zu bekommen, habe ich damit ebenfalls bis auf ein minimales, nie auszuschließendes Restrisiko beschränkt.
Manche auf den ersten Blick nette Funktion habe ich mir genommen. Beispielsweise das OK-Google oder die schnelle Übermittlung von Kontaktdaten an ein anderes Handy. Bei genauer Betrachtung überwiegen für mich jedoch die Nachteile. Wenn Vorteile überwiegen, wie beim Play Store und der Standortbestimmung, bin ich nicht derjenige, der sich selbst ins Knie schießt. Allerdings bleibe ich am Ball, falls sich hierfür Alternativen abzeichnen.
Obwohl ich alle Apps aktiv deinstalliert habe, wurde mir von Google eine Mail geschickt, die eigentlich nur eine Bestätigung ist, dass mein Googlekonto auf dem Gerät korrekt eingerichtet wurde. Um die Mail zu füllen, werden mir aber die gerade deinstallierten Apps erneut angeboten. Das in einer Form, die suggeriert, mein Gerät würde ohne diese Geräte nicht vollständig sein. AUßerdem kann Google erkennen, dass ich diese Apps bewußt deinstalliert habe, denn sie haben das Gerät erkannt und zertifiziert. Die Zertifizierung schreibt die Vorinstallation besagter Apps vor. Deshalb kritisiere ich das als Ausnutzung der Marktmacht von Google.
Ich war letztes WE bei meiner neuen LAG und hatte am Smartphone alle Dienste ausgeschalten ( WLAN, mobile Daten, Bluetooth, Standort usw) mobiles tracking auch zusätzlich im Google Konto deaktiviert.
In der Wohnung steht eine Alexa rum und wir haben uns an dem Abend über einige Themen unterhalten. Am nächsten morgen hatte wir beide!!!! Vorschläge zu Apps im play Store worüber wir uns unterhalten haben. Das waren aber Apps die nur Frauen gebrauchen können...
Dann lag das aber Alexa. Ein solches System kommt mir aktuell nicht ins Haus. Wenn ich Smart Home haben möchte, dann sollte das ein System sein, das nur Alarmmeldungen sendet. Alles gesprochene darf das Haus nicht verlassen, auch nicht versehentlich, was bei den aktuellen Systemen ja bereits passiert ist.
— geändert am 09.09.2018, 23:29:06
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