Warum sind günstige Smartphones oft mit so viel Bloatware voll?

  • Antworten:7
Stephan
  • Forum-Beiträge: 1

20.04.2018, 17:16:47 via Website

Guten Abend!

Ich lese hier schon eine weile anonym mit, doch heute wollte ich selbst eine Diskussion starten! :D

Bei günstigen Smartphones hat man gefühlt mehr Apps vorinstalliert, als wenn ich zu einem teuren Gerät des gleichen Herstellers greife. Ist das alles nur Einbildung oder ist da etwas wares dran? Aufgefallen ist es mir bei Samsung mit dem S4 Mini und jetzt habe ich neu ein Galaxy S8, bei welchem gefühlt weniger Apps installiert sind. Auch wenn ein paar Jahre zwischen den Geräten liegen, kann das doch eigentlich nicht sein?!

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Michael K.
  • Forum-Beiträge: 1.126

21.04.2018, 12:58:45 via Website

Das wird Dir vermutlich niemand, der nicht in solche Entscheidungen eingebunden ist, endgültig beantworten können. Annehmen darf man, dass Geld fließt, oder andere Formen der Zusammenarbeit stattfinden.
Es gibt, wenn man hier schon etwas länger mit liesst, schon eine zeitliche Entwicklung. So wird bei Gerätevorstellungen immer wieder geschrieben, es sei nur wenig Bloatware installiert. Vermutlich merken die Hersteller, dass es am Ende wenig bringt, Kunden mit dieser Form der Speicherverschwendung und Endmündigung zu verärgern.

Auch auf günstigen Geräten ist nicht immer viel Bloatware installiert, Hersteller wie Motorola/Lenovo oder Nokia/HMD sind hier erwähnenswerte positive Beispiele. Tendenziell ist die Gewinnspanne bei günstigen Geräten geringer, so dass hier für manche Hersteller die Versuchung groß sein könnte, mit dem Geld der Appanbieter etwas nachzuhelfen.

Vielleicht glauben manche Hersteller auch, es Erstnutzern etwas einfacher machen zu müssen, indem sie die mit als wichtig erachteten vorinstallierte Apps "beglücken".
Dann installieren Sie ihre Bloatware aber konsequenterweise so, und manche machen das auch wirklich so, dass der Anwender sie wieder vollständig entfernen kann.

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Michael K.
  • Forum-Beiträge: 1.126

21.04.2018, 13:24:07 via Website

Was mich noch interessieren würde ist auch, wo die Leute die Grenze zur Bloatware ziehen. Ist ein vorinstallierte Browser oder Datei-Explorer bereits als Bloatware zu sehen, oder sind solche Vorinstallationen sinnvoll, weil sie vielen völlig reichen? Wie sieht es mit Musikplayern aus, oder gar dem UKW-Radio, das eine Funktion des Geräts darstellt, oft aber wohl gar nicht mehr genutzt wird?

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 1.957

21.04.2018, 15:29:47 via Website

Ich finde das der Hersteller die Bloatware Apps nicht als System Apps installieren sollte, sondern als User Apps.
Das man in der Lage ist die unerwünschten Apps zu deinstallieren und nicht nur zu deaktivieren.
Die dann ständig im Hintergrund laufen und Akku verbrauchen.

Manche kann man auch tatsächlich deinstallieren, aber nur wenige.

Stephan

Bei günstigen Smartphones hat man gefühlt mehr Apps vorinstalliert, als wenn ich zu einem teuren Gerät des gleichen Herstellers greife. Ist das alles nur Einbildung oder ist da etwas wares dran? Aufgefallen ist es mir bei Samsung mit dem S4 Mini und jetzt habe ich neu ein Galaxy S8, bei welchem gefühlt weniger Apps installiert sind.

Das kann ich nicht bestätigen.
Mein S8 hat genau so viel Bloatware drauf.

— geändert am 21.04.2018, 15:34:18

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

21.04.2018, 22:12:25 via Website

Michael K.

Was mich noch interessieren würde ist auch, wo die Leute die Grenze zur Bloatware ziehen.

Gerne! :)

Der vorinstallierte Android-Web-Bowser ist keine Bloatware, der vorinstallierte Chrome schon.
Der vorinstallierte Android-E-Mail-Client ist keine Bloatware, das vorinstallierte GMail schon.
Alle anderen Google-App mit Ausnahme des Play Stores sind Bloatware.

Begründung:
Wer die nötigen Google-Dienste nutzen möchte, kann diese aus dem Play Store installieren. Meistens sind die vorinstallierten Versionen ohnehin schon veraltet und der Play Store bietet neuere an. Die Updates sind in Wirklichkeit eine erneute Installation auf der Data-Partition, die Vorinstallationen auf der System-Partition bleiben durch Updates aus dem Play Store also unangetastet.

Apps anderer Anbieter wie Facebook, Dropbox usw. sind Bloatware. Wer das nutzen will, der kann sich die Apps laden.

Eine App zum Empfang von UKW-Radio ist keine Bloatware, wenn das Telefon einen FM-Tuner hat.

Bloatware hat den Nachteil, dass die Systempartition unnötig groß ist, was zu Lasten der anderen Partition und damit dem für den Anwender nutzbaren Speicher geht. Außerdem leitet Bloatware den Nutzer zu Diensten großer Weltkonzerne und benachteiligt die kleinen, die auf Standardverfahren setzen. Die meisten Nutzer wissen doch gar nicht, welche Alternativen die zu Drive, Dropbox, Googlemail, Kalender usw. haben, weil die Apps und Dienste dazu nicht vorinstalliert sind.

Zur Frage des Erstellers:
Wenn Facebook, Dropbox, Microsoft-Apps usw. vorinstalliert sind, kann man davon ausgehen dass die Hersteller der Geräte dafür auch etwas (Geld oder geldwert) von diesen Firmen bekommen haben.

— geändert am 22.04.2018, 00:05:31

Michael K.

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 1.957

21.04.2018, 23:37:24 via Website

Am einfachsten ist es Bloatware loszuwerden, wenn man das Handy rootet.
Da kann man alles deinstallieren.

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 21.034

22.04.2018, 00:00:43 via Website

Leider ist Rooten nichts für jedermann.
Anleitungen gibt es nicht für jedes Gerät.
Rooten birgt weitere Risiken.
Das Verändern der System-Partition kann dazu führen, dass Updates sich nicht mehr installieren lassen.
Es gibt auch eine Möglichkeit, System-Apps ohne Root zu eliminieren. Ublx hat vor ca. vier Wochen das verlinkt und heute ist dazu ein Artikel im Magazin erschienen. Ich selbst habe damit auch schon experimentiert. Es geht!

Allen gemeinsam ist jedoch, dass die unerwünschten Apps weg sind, sie aber keinen Gewinn an Massenspeicherplatz bringen. Man müsste zudem die System-Partition verkleinern und den freiwerdenden Platz dem internen Speicher zuordnen.

Deshalb ist die einfachte Art, unliebsame Apps "loszuwerden", das deaktivieren, sofern möglich. Es ist auch zu allen anderen Varianten die risikoloseste. Wenn etwas nicht mehr wie erwartet läuft, kann man deaktivierte App wieder aktivieren und Updates von den Herstellern lassen sich auch mit deaktivierten Apps weiterhin installieren.

— geändert am 22.04.2018, 00:04:31

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peter Schubert
  • Forum-Beiträge: 27

23.10.2018, 08:35:37 via Website

Ironman

Am einfachsten ist es Bloatware loszuwerden, wenn man das Handy rootet.
Da kann man alles deinstallieren.

Die ständigen Hinweise, um nicht zu sagen, versteckten Aufforderungen, die Smartphone zu rooten, kommen mir so vor, als ob da Querverbindungen zu den Herstellern bestehen - je mehr von den Dingern dabei kaputt gehen oder anders irgendwie unbrauchbar werden, desto mehr werden dann wieder gekauft. Die Masse kann und sollte die Geräte nicht rooten.
Eine andere Möglichkeit wäre es, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und ein Smartphone mit mehr internen Speicher zu kaufen und dann das Störende zu deaktivieren. Mittlerweile gibt es ja Smartphones mit 64GB ROM schon ab 330 Euro, mir fällt da gerade das A7 ein.

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