Beim ersten Start des Gerätes auf keinen Fall ein Googlekonto oder Konto zum Hersteller angeben oder anlegen.
Dann in den Einstellungen - Apps alles deaktivieren, was man nicht benötigt. Insbesondere alles von Google und vom Hersteller sowie vorinstallierte Social-Media-Apps.
Den App-Store von F-Droid laden und installieren.
DAVdroid über F-Droid laden und installieren.
Einen Provider suchen, der Kontakte per CardDAV verwalten kann und Kalender und Aufgaben per CalDAV und gleichzeitig vertrauenswürdig ist. Anschließend das Konto in DAVdroid anlegen.
Einen Provider suchen, der WebDAV anbietet und gleichzeitig vertrauenswürdig ist (ersetzt Google Drive). FolderSync (gibt es leider nur im Play Store; ich suche noch eine Open-Source-Alternative) installieren und WebDAV-Konto einrichten.
Wer niemandem traut, kann sich einen entsprechenden Server mit CardDAV-, CalDAV- und WebDAV-Unterstützung per Nextcloud auf einem NAS oder Server zu Hause einrichten. Der muss aber dann von außen erreichbar und entsprechend abgesichert ein. Natürlich geht auch ein dedizierter Root-Server, aber dann muss man dem Hoster wieder vertrauen und abgesichert werden muss der auch.
Viele Apps findet man nicht in F-Droid. Deshalb möchte man vielleicht den Play Store verwenden. Dazu muss man die nötigen Dienste natürlich aktivieren, wenn man sie bereits deaktiviert hat. Dann kann man ein Googlekonto mit einem Fakenamen anlegen und den Play Store nutzen. Falls man Apps kaufen möchte bezahlt man per Gutscheinkarte.
YouTube nutzt man nur im Browser.
Maps nutzt man ebenfalls nur im Browser, was aber die Navigation verhindert. Also braucht man eine entsprechende App. OSMand~ auf F-Droid ist eine Möglichkeit. Leider bei längeren Routen nicht zuverlässig.
Als Browser kommt für mich nur Firefox in Frage, weil dieser mit den Add-Ons uBlock Origin und Cookie AutoDelete die beste Anonymisierung bietet. Alternativ Firefox Klar verwenden. Vorinstallierte Browser deaktiviert man.
Als Werbeblocker installiert man sich BlockThis!
Bei Instant Messaging setzt man auf XMPP/Jabber. Als App bietet sich Conversations an, das man bei F-Droid findet. Es wird ausschließlich per OMEMO kommuniziert. Wieviel Teilnehmer man dort findet, ist natürlich eine andere Frage. Die mesiten findet man bei WhatsApp, aber das verbietet sih beim Thema "möglichst anonym genauso wie alles rund um Facebook, Google, Microsoft, Apple und Yahoo (um die wichtigsten zu nennen, es gibt noch viel mehr!)
Einen Schritt weiter geht man mit einer Custom ROM, die keine GApps enthält. Entweder verfährt man wie oben beschrieben oder man installiert sich ein möglichst kleines Paket der OpenGApps, wenn man den Play Store dennoch nutzen will.
Bei der Auswahl der Custom ROM spiel wiederum Vertrauen eine Rolle. Trau, schau, wem?! LineageOS ist einer der ersten Anlaufpunkte zur Auswahl der ROM. Und natürlich XDA Developers.
Rooten würde ich ein Gerät nicht oder nur temporär. Eine App, die Root braucht, ist eigentlich Broken by Design, da sie gleichzeitig auch ein Einfallstor für andere Schadsoftware darstellen kann. Es gibt mittlerweile Custom ROMs, die nicht pre-rooted sind.
Wer die Original-ROM rootet, geht zudem das Risiko ein, keine Updates mehr ohne weiteres installieren zu können. Oft verhindert das nötige Custom Recovery die Installation, weil die Signaturen damit nicht überprüft werden können.
Bei den Apps wählt man Apps ohne Werbe- und Social-Media-Module. Um das zu prüfen, erfordert schnell ein zweites Telefon, auf dem keine Daten sind und das unter anderen Konten an externen Diensten angemeldet ist. Im Play Store findet man diverse Ad Detectoren.
Natürlich kann man Apps auch von der Herstellerseite laden. Aber: Trau, schau, wem!
Risikoreich sind andere App Stores oder Angebote, die anonym zum Play Store verbinden. Niemand weiß, was dazwischen passiert und ob man wirklich die Original-Version bekommt. Es gibt einige Anbieter, die vertrauenswürdig erscheinen, aber ich kann das nicht mit letzter Sicherheit bestätigen. Und das wäre ein wichtiger Aspekt, wenn man anonym bleiben will.
Allgemein gilt der Grundsatz: so wenig Apps wie möglich, so viel Apps wie nötig.
Vieles kann man genauso gut oder mit wenig Einschränkungen auch im Browser erledigen.
Beispielsweise ist eine Einkaufsliste nichts anderes, als eine Aufgabenliste im Kalender oder in der Notiz-App. Eine spezielle App ist daher eigentlich nicht nötig.
Bei allen Providern achtet man auf die AGB. Wahrscheinlich schränkt die Vorgabe schon ein, dass man in Deutschland oder EU bleibt, wobei beispielsweise Irland in der EU ein vergleichsweise lasches Datenschutzrecht hat.
Dies ist nur ein grober Abriß. Im Detail ergeben sich bestimmt noch Fragen.
— geändert am 15.11.2017, 00:13:11
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