Elsi
Es sollte einen kräftigen Ruck geben um die Nutzer von WA wegzubringen
Den Ruck sollte es eigentlich mit den Enthüllungen von Edward Snowden gegeben haben. Seit über 20 jahren gibt es Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei E-Mail. Kaum jemand nutzt es und die Hersteller der E-Mail-Clients haben auch nichts getan, um die Bedienung für Otto Normal einfach zu machen. Stattdessen glaubt jeder Laie, die seitdem eingeführte Transportverschlüsselung biete ausreichend Sicherheit.
Abgesehen davon, hat die Politik Erfolg gehabt, mit ihrem "Wer nichts zu verbergen hat"-Argument. Hinzu kommt die Haltung, "Die können sowieso alles knacken.". Kaum jemand erkennt, dass wir mit unserer Gleichmütigkeit das alles erst ermöglicht haben.
Jeder würde warscheinlich auf dem Absatz kehrt machen, wenn der Bäcker fragt:
"Wie heißen Sie?"
"Wo wohnen Sie?"
"Zur Gegenkontrolle benötige ich Ihre Ausweis-Nummer." (analog Android-ID und Werbe-ID)
"Wo kommen sie her?"
"Wo gehen sie hin?"
"Ich muss ihr Adressbuch kopieren und schicke es an Facebook."
Bei Apps wird man aber nicht gefragt, man hat schließlich per AGB zugestimmt - die man aber nie gelesen hat und wenn doch, nicht verstanden hat. Außerdem merkt man nicht, dass die Daten abgegriffen werden und wer es sniffen möchte, sieht nur verschlüsselten Datenmüll. Damit erkennt nicht mal ein Fachmann, welche Daten tatsäschlich übertragen werden. Das ganze erfolgt natürlich aus "Datenschutzgründen". Dass es auch der Verschleierung dient, was die App alles treibt, wird verschwiegen.
Wenn ich Chef eines Geheimdienstes wäre, ich würde einen Entwickleraccount einrichten, der nach einem Privatentwickler aussieht. Dann würde ich tolle Funktionen für den Nutzer einbauen, die möglichst viele Rechte erhalte. Nebenbei nutze ich die Rechte auch für meine Belange und nicht nur für die tatsächlich vorhandenen Funktionen.
Wäre ich Chef eines Werbenetzwerkes, würde ich genauso handeln. Ich sollte nur aufpassen, in welchem Land ich mein Unternehmen registriere.
Wäre ich US-Präsident, würde ich PRISM und einen Patriot Act ins Leben rufen, damit meine Geheimdienste und Strafverfolger jederzeit Zugriff auf Daten von sozialen Netzen, Messengern, E-Mails, Cloud-Speicher etc. haben. Dem Volkk verkaufe ich das als Terrorabwehr. Dass nebenbei die Bürgerrechte unterwandert werden, muss ich ja nicht aussprechen. Nebenbei muss ich mich nicht damit runschlagen, ob eine Vorratsdatenspeicherung gesetztlich eingeführt wird. Die User lassen ja freiwillig die Daten bei den Entwicklern.
Niemand sollte glauben, das passiere nicht!
Genauso wie wir tagtäglich Falschgeld untergeschoben bekommen können, unser Geldbeutelgeklaut werden kann, in unsere Wohnung eingebrochen werden kann, werden auch in der virtuellen betrogen. Und das sogar, ohne es zu merken!
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