Ein Problem bei der Beurteilung von Qualität besteht darin, dass man auf die Angaben der Hersteller vertrauen muss, da sich manche Qualitätskriterien erst nach Jahren bestätigen, oder eben nicht. Andere Nichtqualitäten möchte man nie kennenlernen.
Die Streuung der Farbtemperatur kann man allerdings sofort feststellen. Eine ihrer Ursachen soll darin liegen, dass das menschliche Auge feinste Unterschiede in der Farbtemperatur wahrnehmen kann, wenn zwei Objekte direkt verglichen werden können. Welchen biologischen Sinn das haben soll, Farben derart fein auflösen zu können, weiss ich auch nicht.
Ein Qualitätskriterium ist die Leuchtdauer. Sehr gute Werte liegen hier bei 50 000 Stunden (h), manche Produkte erreichen allerdings auch nur 15 000 h.
Da bei einer Einschaltzeit von 2,7 Stunden am Tag, die Betriebsdauer im Jahr etwa 1000 Stunden beträgt, reichen auch 15 000 Stunden für immerhin 15 Jahre, wenn, ja wenn dieses Versprechen wirklich gehalten wird. Mir sind erste Exemplare schon viel früher kaputt gegangen.
Wichtiger könnte da schon die Schaltfestigkeit sein, vor allem in Fluren und Toiletten.
Auch hier schwanken die Angaben zwischen > 10 000 und > 100 000.
Bei 20 Schaltvorgängen pro Tag in einem Flur kommt man immerhin auf mehr als 7000 Schaltvorgänge im Jahr.
Viele Schaltvorgänge entstehen auch in Verbindung mit Bewegungsmeldern.
Das Gute: selbst Markenware ist so günstig geworden, dass der Tausch oft schon im ersten Jahr lohnt, man auch mit einem "Frühkrepierer" keinen grossen Verlust macht.
Ersetzt man eine Glühbirne mit 60 W durch eine LED mit 6 W, so spart man bei vergleichbarer Helligkeit 54 W. Bei 1000 Betriebsstunden im Jahr also 54 kWh pro Jahr. Bei einem (günstigen) Strompreis von 20 ct pro kWh, im Jahr also mehr als 10 €. Das ist mehr, als so ein Leuchtmittel kostet.
Um wirklich etwa die selbe Helligkeit zu erreichen, sollte auch die Lumenzahl beachtet werden. Einer 40 W Glühbirne entsprechen dabei etwa 400 Lumen (lm), einer 60 W etwa 600 lm und einer 100 W Birne mehr als 1000 lm. Gute LED-Leuchtmittel haben dementsprechend mehr als 100 lm/W.
Wenn ich von hoffentlich nie bemerkter Nichtqualität der Produkte spreche, dann meine ich damit ihre Sicherheit, weshalb ich Markenware grundsätzlich bevorzuge.
Wenn die Leuchtmittel kaputt gehen, dann sollen sie das "failsafe" machen, das heisst ohne weitere Schäden, wie eine Überhitzung ihres Umfeldes. Zwar hört man nichts davon, aber die in den Leuchtmitteln verbauten Schalt- oder Kondensatornetzteile können theoretisch im Fehlerfall auch überhitzen oder sogar in Brand geraten, wenn sie nicht sicher konstruiert sind. Dann haftet der Hersteller, und da ist ein europäischer Markenhersteller doch leichter greifbar, als ein Noname-Hersteller in China, auch wenn die Markenprodukte mittlerweile ebenfalls häufig in China hergestellt werden.
Beachtet werden sollte ggf. noch, ob eine LED-Lampe dimmbar ist oder nicht, eben dann, wenn man tatsächlich dimmen möchte.
Das ist aber mehr eine Produkteigenschaften, als ein Qualitätskriterium. Dimmbare LED-Leuchtmittel kann man natürlich auch dort einsetzen, wo man gar nicht dimmen will, sie dürften aber etwas teurer sein, umgekehrt gilt das nicht.
Mein Tipp also:
Kauf einfach mal ein paar solcher Leuchtmittel unter Beachtung der genannten Kriterien, und tausche sie dort aus, wo sie am häufigsten und längsten gebraucht werden.
Wenn Du zufrieden bist, kannst Du nach und nach die komplette Wohnung mit diesem Produkt umrüsten. Dein Geldbeutel und die Umwelt werden es Dir danken!
Wenn Du nicht zufrieden bist, probierst Du ein anderes Produkt aus, und setzt die vorher gekauften Produkte an weniger wichtigen Stellen ein, oder gibst sie innerhalb der ersten 14 Tage zurück (wenn sie online gekauft wurden).
— geändert am 17.07.2017, 17:25:21
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