Was Aries über "adoptable Storage" schreibt, ist nicht falsch, aber vielleicht etwas arg negativ dargestellt.
Ich habe zwei Moto G2 Anfang 2016 selber mit je einer 64 GB Sandisk SD speicherverschmolzen. Beide funktionieren seit dem ohne jede Probleme und vor allem, das ist der Vorteil, fast wie Geräte mit satten 72 GB internem Speicher. Fast deshalb, weil es Apps gibt, die sich trotz der Speicherverschmelzung nur auf den echten internen Speicher installieren lassen.
Von den 8 GB internem Speicher waren nur etwa 3 verfügbar, wenn man berücksichtigt, dass 0,5 GB immer frei sein müssen, wenn man nicht mit "Speicher voll"-Meldungen bombardiert werden will.
Seit der Speicherverschmelzung ist das Problem des zu knappen Speichers aber Vergangenheit, Apps lassen sich fast nach Belieben installieren, manche scheinen leicht verzögert zu starten.
Zwar dürfte der Kartenspeicher weniger haltbar sein, als der interne und manchmal - keineswegs immer - auch langsamer.
Dass die Geräte bei einem defektem SD-Speicher gar nicht mehr brauchbar sind, kann ich so aber nicht bestätigen. Ich hatte die verschmolzene Karte mal probeweise entnommen. Ich bekam Fehlermeldungen, konnte aber noch telefonieren und sogar die intern verbliebenen Apps verwenden. Nach Wiedereinsetzen der Karte war wieder alles o.k.
Aber angenommen, eine Karte defektiert, und ich muss das Gerät neu aufsetzen, was bedeutet das?
Bei einem Gerät habe ich etwa 2,5 GB (+OS) im internen Speicher, 50 GB aber auf der SD-Karte. Würde die Karte kaputt gehen, und wäre nicht mehr lesbar, müsste ich im schlimmsten Fall das Gerät zurücksetzen und 52,5 GB statt nur 50 GB wiederherstellen, der Mehraufwand wäre gerade mal 5 %.
Bei noch größeren Karten, oder kleinerem internen Speicher (4 GB) wäre diese Relation noch günstiger. Diese Betrachtung gilt aber nicht nur für verschmolzene Speicherkarten, sondern auch für solche, die als mobiler Speicher eingesetzt werden. Ist die Karte nicht mehr lesbar, muss ich sie rekonstruieren, auch für Apps, die wie unter Android 5 nur teilweise auf die SD verschoben werden konnten.
Daten und Apps können aber nicht nur durch defekte SD-Karten verloren gehen. Wird das Gerät gestohlen, sind Daten auf internem und SD-Speicher gleichermaßen betroffen. Wird das Gerät zerstört, z.B. durch Sturz oder Wassereinwirkung, sind die Daten bei verschmolzenem Speicher gleichermaßen betroffen, bei mobilem SD-Speicher dürfte die Chance, sie von der SD zu retten, sogar deutlich größer sein, als sie vom internen Speicher zu holen. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass nur der interne Speicher kaputt geht, oder eine andere wichtige Komponente, wie das SoC, so dass er sich nur noch von Spezialisten auslesen lässt.
Eine gute Datensicherung ist also in jedem Fall unumgänglich, weder interner Speicher, noch die Karten sind als einziger Aufbewahrungsort zu empfehlen, zumindest für wichtige Daten.
Bei günstigen Geräten kann der interne Speicher sogar langsamer sein als der verschmolzene, das wurde hier bei AP mal ausgemessen, und ich habe die Messungen so nachvollzogen.
Was ich mal ausprobieren müsste, die Idee kam mir erst während diese Kommentars, ist, ob die verschmolzene Karte, sie ist auch verschlüsselt, sich nicht mittels eines Imager-Tools unter Windows oder Linux clonen lässt, um so im Fall eines Kartendefekts zumindest auf einen älteren Zustand doch zurückgreifen zu können.
Mein Fazit ist also: Für Geräte mit nur 4 oder 8 GB intern sind die Vorteile der Speicherverschmelzung so überragend, dass sie sich lohnt. 16 GB ist ein Grenzfall, hier hängt es stark vom Nutzerverhalten ab, und ab 32 GB würde ich eher davon abraten. Nur für Apps verwendet, sollten die in den meisten Fällen ausreichen. Ich selber würde auch trotz des höheren Preises zum Moto G5 Plus mit 32 GB greifen.
— geändert am 02.05.2017, 14:51:55
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