Meine Woche mit dem E700 Trio

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low_budget
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04.10.2014, 10:52:25 via Website

Solide abgeliefert.

Erster Eindruck / Haptik
Nach dem Auspacken, Laden und Updaten erfreut der erste Blick auf das Gerät den Neubesitzer. Das Weinrot der Rückschale ist zwar Geschmackssache aber die griffige Oberfläche liegt gut in der Hand.
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Es gibt keine knarzenden Gehäuseteile oder wackeligen Hardwarebuttons und auch den iPhone Biegetest hat es schadlos überstanden. Die Hardwarebuttons erfreuen den Nutzer außerdem mit sauberen Druckpunkten. Der Ein-/Auschaltknopf ist dabei etwas zu fest geraten, so dass beim Drücken das Telefon öfter mal durch die Hand rutscht.

Ungünstig ist die fehlende haptische Markierung der Softbuttons. Sie lassen sich deshalb schlecht "blind" bedienen und müssen des öfteren zwei oder drai mal anvisiert werden, bevor der Daumen sie findet.
Wenig stylisch aber umso praktischer ist die Formgebung des E700. Die leicht überstehenden Seitenränder und die zum Display hin abfallenden Flächen an Ober- und Unterseite machen das Gerät angenehm griffig und verhindern ein allzu leichtes Entgleiten bei der Einhandbedienung.
Zweites Manko war die Entfernung der Rückschale zum Einsetzen der Speicher- und SIM-Karten. Die Schale saß sehr fest und konnte nur mit einigem Kraftaufwand entfernt werden, was zu zwei Nachteilen führt. Erstens entstehen leicht Schäden und zweitens drückt man schnell versehentlich den Einschaltknopf, wenn man um einen festen Griff ringend oben etwas umgreift.

Display und Performance
Das Display ist vor allem eines: angenehm hell. Es kann in Sachen Ablesbarkeit auch hochpreisige Konkurrenz locker in den Schatten stellen und auch bei direkter Sonneneinstrahlung bleiben die Anzeigen ausreichend erkennbar. Allerdings ist die Qualität der Anzeige nicht ganz so gut. Neben der durchschnittlichen Darstellung fällt der Abstand zwischen den Pixeln auf. So lassen sich bei genauerem Betrachten vertikale Linien erkennen, die das sonst gute Gesamtbild trüben.
Ein eindeutiges Plus ist das Verhalten des Touchscreens. Während ich sonst große Probleme mit der Präzision meiner Eingaben habe, liefen eben jene beim E700 weitestgehend fehlerfrei. Erneut positiv fällt dabei der Rand um das Display aus, der ungewollte Eingaben durch den Daumenballen verhindert.
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Gerade bei der Einhandbedienung "zwischendurch", also beim Laufen oder in der Warteschlange wird so größerer Frust verhindert. Zusätzlich braucht der Touchscreen eine eher feste Berührung, was den Grobmotorikern unter uns das Leben deutlich erleichtert.
Erneut negativ treten die Softbuttons in Erscheinung, die neben der schon erwähnten fehlenden Haptik auch einen ungewohnt lange Eingabeverzögerung aufweisen. Unabhängig vom Lastzustand tritt eine unangenehme Gedenksekunde vor der Umsetzung der Eingabe auf. Vor allem in Verbindung mit dem regelmäßigen Verfehlen der Softbuttons aufgrund der nicht vorhandenen Haptik sorgt das bei der Bedienung schonmal für Frust-Momente.
EDIT: inzwischen legt die Taste auf der Rückseite eine unangenehme Unzuverlässigkeit an den Tag. Gerade für das schnelle Aufwecken aus dem Stand-By ist das extrem störend.
Die Performance an sich ist tadellos und es waren keine Verzögerungen festzustellen. Unabhängig von Netzqulität, Anzahl von Apps und Tabs lief das E700 immer flüssig.
Die Stabilität hingegen war nur durchschnittlich. In meiner Testwoche kam es zu zwei Abstürzen ohne erkennbaren Auslöser, einmal gar aus dem Ruhemodus heraus. Auch die Tests mit nicht so stabilen Apss (z.B. Dolphin-Browser) sind schlecht ausgefallen. Die Input-Lags waren häufig und ausgeprägt, der Absturz der App nicht selten. Außerdem streikten ein Mal die SIM-Karten, was nur durch einen Neustart behoben werden konnte.

Akku und Alltagstauglichkeit
Das große Lob anderer Tests kann in Sachen Akku nur unterstützt werden. Beim ersten Testlauf hielt das Telefon bei mittlerer Nutzung und teilweise schlechter Netzabdeckung 4 Tage durch, beim zweiten noch einmal 3. Auffällig dabei ist nur der rapide Absturz ab etwa 30% angezeigter Kapazität. Da wollte wohl jemand noch etwas mehr Ausdauer vortäuschen, denn wie auch in anderen Tests ließ sich der Effekt reproduzieren und ein Fehler scheint deshalb eher unwahrscheinlich.
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Vor allem mit Blick auf die enormen Maße und das Gewicht des E700 erstaunt die Alltagsfreundlichkeit des Gerätes. Einstecken und bis zum nächsten Anruf vergessen ist problemlos möglich. Ausgerüstet mit Displayschutzfolie und Silikonhülle sind auch Stürze auch Tisch- und Handhöhe kein Problem. Weder kam es zu Neustarts, noch zu irreversiblen Verformungen am Gehäuse. Bedienung mit nassen oder schmierigen Fingern wurden ebenso verziehen, was besonders bei der Nutzung in der Werkstatt sehr positiv auffiel. Auch hierbei kam es zu deutlich weniger Falscheingaben als bei anderen Handys. Der Handschuh-Modus ist eher eine Spielerei, macht den Touchscreen aber fühlbar empfindlicher. Mit richtigen Handschuhen lässt er sich aber dennoch nicht wirklich gut bedienen.

Besonderheiten und SIM-Management
Der größte Clou am E700 sind unbestritten die 3 SIM-Schächte. Im Gegensatz zu anderen Modellen mit mehreren SIMs ist hier das Management fast perfekt und bietet sehr viele Möglichkeiten, die fast jedes Bedürfnis abdecken. Die SIMs sind einzeln (de-)aktivierbar, Roaming ist getrennt regelbar, einzelne Kontakte können fest zugeordnet werden, es kann eine Hauptkarte festgelegt werden oder bei jeder aktion wird einzeln nachgefragt, insofern nicht eine SIM für den entsprechenden Kontakt priorisiert ist. Auch die Nachrichtenfunktionen können einer SIM zugeordnet werden, der Datentransfer MUSS von nur einer SIM übernommen werden. Er lässt sich zwar schnell und einfach umstellen aber eine regelbasierte Umstellung, bspw. eine Nutzung von SIM 1 bis zu einem bestimmten Datenvolumen, wäre doch sehr sinnvoll gewesen.
Die Änderungen, die Acer am stock Android vorgenommen hat sind nachvollziehbar und reihen sich gut in das Gesamtbedienkonzept ein. Die erweiterte Bedienung durch das Pull-down-Menü am oberen Displayrand ist zunächst ungewohnt, nach kurzer Eingewöhnung bietet sie aber viele Möglichkeiten und verkürzt manche Bedienung.
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Die Audioprofile verhalten sich etwas eigenartig. So war es nicht möglich den Ton für die Displaysperre beim lautesten Profil zu deakivieren. Ansonsten ist die Idee, schnell zwischen verschiedenen ganz lautlos, Vibration und einem dritten Profil umzuschalten nützlich.
Nach anfänglicher Skepsis erweist sich der floating call als sehr praktisch, wenn während des Telefonats ein Kontakt nachgesehen werden soll oder parallel eine Info im Netz gesucht wird. Denn so ist eine unkomplizierte Nutzung der Apps genauso möglich, wie die Bedienung des Anrufs.
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Zusammenfassung
Acer hat solide abgeliefert und das E700 ist nicht nur für alle, die wirklich mehrere SIMs nutzen wollen, eine gute Wahl im Preissektor um 200,-€. Die kleinen Schwächen (Pixelabstand im Display, vereinzelte Abstürze) werden durch die Stärken (Akku, Displayhelligkeit, Multi-SIM) locker ausgeglichen und die wirklich gute Hardware, bzw. die resultierende Performance sind in der Preisklasse ohnehin positiv hervorzuheben.

— geändert am 07.10.2014, 13:34:24

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Erwin W.
  • Forum-Beiträge: 35.443

04.10.2014, 20:45:41 via App

guter Bericht, THX :)

L.G. Erwin
..................
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts.
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten.
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.
Hat dir mein Beitrag gefallen? Dann würde ich mich über ein Danke freuen.
(cool)

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low_budget
  • Forum-Beiträge: 6

07.10.2014, 13:35:24 via Website

EDIT oben: Die AcerRapid-Taste auf der Rückseite arbeitet zunehmend unzuverlässig und trübt so das bis dahin eigtl. gute Gesamtbild.

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low_budget
  • Forum-Beiträge: 6

14.10.2014, 10:05:32 via Website

Nachtrag, die 2te: Die Unzuverlässigkeiten häufen sich. Die plötzlich ausfallende Netzverbindung auf einer SIM hat sich inzwischen noch 2 Mal abgespielt. Das ist sehr ärgerlich, da man das als Nutzer erst erkennt, wenn man auf nicht beantwortete Nachrichten / Anrufe angesprochen wird. Außerdem bleibt man offline, da sich das Problem erst mit einem Neustart beheben lässt.

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