Die Hersteller nennen ihre Apps-Virenscanner, weil sich der Begriff "Virus" stellvertretend für die ganze Bandbreite an Malware ethabliert hat. Viren im klassischen Sinn (nach Infizierung, eigenständige Verbreitung im System), kann es unter Android theoretisch nicht geben. Praktisch könnte eine derzeit unbekannte Lücke dies dennoch ermöglichen. Das kann aber auch ein Virenscanner nur zufällig erkennen.
Außerdem benötigen Security-Apps Root-Rechte, wenn sie wirklich wirkungsvoll sein sollen. Dazu wiederum ist ein offener Bootloader und ein Custom Recovery Voraussetzung. Dies ist aber schon ein Sicherheitsrisiko. Das Smartphone kann im Fastboot-Modus mit jeder beliebigen Malware infiziert werden. In diesem Mode ist keine Security-App aktiv.
Wenn ich sehe, wieviele meiner Kollegen ihre Smartphone am Schreibtisch unbeobachtet lassen, wird mir übel. Das sind zudem allesamt Programmierer!!! Wie gehen dann erst Laien damit um?
Die eigentliche Malware sehe ich ganz wo anders, als von Windows bekannt:
Wer beispielsweise Whatapp installiert, müsste von mir eigentlich das Einverständnis einholen, dass meine Kontaktdaten an Whatsapp übertragen werden dürfen. Mich hat aber noch niemand darauf angesprochen und Whatsapp haben mittlerweile die Mehrheit meiner Kontakte. Das ist die eigentliche Malware heutzutage! Davor kann man sich nicht einmal schützen, indem man ganz auf Smartphone verzichtet.
Bei allem Verständnis, aber wer eine Taschenlampen-App mit Berechtigungen zum SMS-Versand installiert und ihr dann per LBE die Rechte entzieht, hat schon viel früher den Fehler gemacht, sie überhaupt zu installieren.
Was SRT AppGuard angeht. Der wurde von Google aus dem Play Store entfernt, weil er die APKs anpasst und weil das gegen geltendes Recht verstößt. Mutig von Chip, die App dennoch anzubieten.
Die Tatsache, dass ich paranoid bin, heißt noch lange nicht, sie seien nicht hinter mir her!
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