Netzwerksicherheit an Hotspots und im Mobilen Netz

  • Antworten:10
Mathias S.
  • Forum-Beiträge: 91

20.11.2011, 19:32:12 via App

Ein Hallo an die Spezialisten!
Ich kenne mich leidlich mit Windows-Netzwerken aus, weiß, wie man da Rechte vergibt und wie Gruppen und User verwaltet werden.
Auch einige Erfahrungen mit Unix/Linux konnte ich sammeln.
Doch wie offen in einem offenen WLAN oder im UMTS-Netz die Ordner- und Dateistruktur ist, welche Möglichkeiten man (böswillig?) von "außen" hat, auf die Verzeichnisse und Dateien zuzugreifen, würde mich sehr interessieren!
Hat jemand zum Beispiel Möglichkeiten, sich meine Verzeichnisse auflisten zu lassen oder gar auf Dateien zuzugreifen?

Wie kann ich unter Android Verzeichnis- und Dateirechte vergeben (read only, hidden usw.)?
Das wird wohl ohne Rootrechte nicht funktionieren, oder? Was ist mit Ersteller/Besitzer? Kann der unter Android "seine" Dateirechte nicht ändern?

Schon mal danke!

Mathias

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Mathias S.
  • Forum-Beiträge: 91

24.11.2011, 20:53:21 via App

Sind meine Fragen zur Netzwerksicherheit und zu den Verzeichnis- und Dateirechten so unbedarft oder zu "schwierig" zu beantworten?
Kann es eventuell sein, dass ich meine Anfrage zu wirr formuliert habe?
Eigentlich könnte man es kurz auch so schreiben:
Wie stehen für einen Profi die Chancen, auf eine normale Textdatei in einem Dateiordner des Gerätes und/oder der Speicherkarte zugreifen zu können?
Klar, es wird unabhängig vom benutzten System davor gewarnt, unverschlüsselte Dateien mit wichtigen Daten auf Geräten abzulegen, die - egal wie - mit einem Netzwerk verbunden sind.
Mich interessiert eben, ob es grundsätzliche Unterschiede zwischen Android und anderen Systemen gibt und Unterschiede in Sachen Sicherheit bei gerooteten Systemen.

Also, bitte, lasst mich doch nicht im Dunkeln stehen! ;-)
Ich will ja keine Tipps, mit deren Hilfe ich Eure Smartphones "übernehmen" kann!
Ich verspreche, die Infos nur zur eigenen Sicherheit und zum Stillen des Wissensdurstes zu benutzen!

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tom_cat
  • Forum-Beiträge: 11.132

24.11.2011, 21:11:40 via Website

Ich will jetzt nicht einfach kopieren und einfügen, aber 10s Google hat so einiges Lesefutter gebracht...

Was nicht jeder sehen darf, mache ich nicht aufs Phone, so halte ich das persönlich. Da brauche ich mir keinen Kopf zu machen.

Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand. Arthur Schopenhauer App Reviews nach Einsatzzweck und hier noch das: Das-AndroidPITiden-Buch

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Oliver Hy
  • Forum-Beiträge: 434

24.11.2011, 21:59:22 via App

Ich halte es nicht für zweckmäßig, einfach auf google zu verweisen.
Wenn man will, kann man für jede Frage einen Beitrag im Netz finden.
Wir sind hier ein Forum, da kann man ruhig mal nachfragen und darauf bauen, daß einem schnell geholfen wird.
Bevor man sich die google Ergebnisse einverleibt, kann einer hier vielleicht schneller helfen.
Und darüber diskutieren oder nachfragen kann ich in google auch nicht...

Xiaomi Mi 2S

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.068

25.11.2011, 00:43:58 via Website

Mathias Schreiter
Ein Hallo an die Spezialisten!

Als solchen bezeichne ich mich bezüglich Android nicht. Dazu fehlt mir entsprechend tiefes Detailwissen. Dennoch kann ich sicher den einen oder anderen Anstoß zu einer Diskussion geben.

Mathias Schreiter
Doch wie offen in einem offenen WLAN oder im UMTS-Netz die Ordner- und Dateistruktur ist, welche Möglichkeiten man (böswillig?) von "außen" hat, auf die Verzeichnisse und Dateien zuzugreifen, würde mich sehr interessieren!
Hat jemand zum Beispiel Möglichkeiten, sich meine Verzeichnisse auflisten zu lassen oder gar auf Dateien zuzugreifen?

Zunächst: Ich werde grundsätzlich von der Stock-ROM (also der Google-Version von Android) sprechen. Mir fehlt einfach das Wissen zu ROMs von den Samsung, HTC, LG usw.

Für Zugriffe über ein Netzwerk bedarf es zunächst entsprechenden Server-Diensten auf dem Smartphone. Die hat zumindest die Stock-ROM (noch) nicht (Ausnahmen später). Ich kenne aber von der MIUI-ROM, dass ein FTP-Server mitgeliefert wird. Er läuft bei dieser ROM nicht automatisch, sondern muss manuell gestartet werden. Ich habe ihn nie ausprobiert und kann daher nicht sagen, wieviel des Dateisystems im Zugriff wären.

Zudem gibt es entsprechende Server-Apps im Markets. Zum Beispiel ist mir ein SMB-Server für den Astro-Dateimanager in Erinnerung sowie eine DynDNS-App.

Wer sich soetwas installiert, dem drohen durchaus Zugriffe von außen, die er nicht wirklich wünscht oder die er nicht explizit durch eine Firewall oder Rechtevergabe unterbindet. Netfilter/iptables - eine unter Linux gebräuchliche lokale Firewall - ist bei Stock-Android dabei, aber soweit ich das erkenne, nicht aktiviert. Allerdings habe ich noch kein nmap auf mein Nexus S losgelassen (Warum eigentlich nicht???).

Nachtrag:
Ich habe ein iptables -L im Terminal Emulator gamcht: alles offen! Alle Chains auf Accept, keine Regeln aktiv!

Eine Gefahr nicht nur für Smartphones stellt Bluetooth dar. Wenn auch nur in einem räumlich sehr begrenzten Umfeld. Jedoch in Umgebungen mit vielen Menschen, sind 10 m oft ausreichend, um zum Beispiel das Telefonbuch auslesen zu können. Zum Glück akzeptiert kaum ein aktuelles Gerät solche Anfragen das erste mal ohne Bestätigung durch den Nutzer. Zudem ist es auch aus Gründen des Stromverbrauches ratsam, Bluetooth nur gezielt einzuschalten, was das Risiko nebenbei auch verringert. Aber man vergisst auch mal das Ausschalten.

Ich hatte von Ausnahmen bei den Server-Apps geschrieben: Die Telefon-App und die SMS/MMS-App nehmen auf externe Anforderung etwas entgegen. Ein Browser (oder auch eine App wie die Wikipedia- und Facebook-Apps) nehmen Daten auf eine Aktion des Benutzers entgegen. Hierüber ist es theoretisch denkbar, in Verbindung mit einer Sicherheitslücke, Schadsoftware einzuschleusen. Soetwas hat es tatsächlich schon gegeben und gilt für alle Computersysteme (Smartphones sind ja nichts anderes als Computer).

Dagegen hilft eigentlich nur, sich laufend zu informieren und die jeweiligen Tipps zu beachten. Leider müssen diesbezüglich die Hersteller und Provider beginnen, das Problem ernst zu nehmen und innerhalb von Stunden Patches bereitstellen. Bisher zeichnen sich diese jedoch eher durch Ignoranz aus. Und es zeigt auch eine Schwachstelle des offenen Konzeptes von Android auf.

Viel gravierender finde ich Risiken durch die Nutzung von öffentlichen WLANs. Der Betreiber kann den gesamten Netzwerkverkehr mitlesen. Selbst wenn dieser verschlüsselt ist, denn er hat ja den gleichen Schlüssel. Ebenso - je nach WLAN - auch alle anderen Nutzer im gleichen WLAN. Von offenen WLANs ohne Verschlüsselung ganz zu schweigen.

Wenn man dabei Passworte verwendet, sollte man zumindest eine SSL-Verbindung zur Gegenstelle haben.

Ebenso könnten auch hier Sicherheitslücken in Android unbefugte Zugriffe begünstigen.

Außerdem sehe ich Risiken durch achtlos liegengelassene Smartphone zum Beispiel am Arbeitsplatz.
Die Installation von Nicht-Market-Quellen (Unbekannte Herkunft) sollte man nur aktivieren, wenn man es braucht und anschließend sofort wieder deaktivieren. Macht natürlich die Nutzung des Androidpit-App-Centers unbequemer - zumindest ohne Root

Ebenso ist der USB-Debugging-Modus immer auszuschalten, wenn man ihn nicht mehr braucht. Dann hilft nämlich nicht einmal eine Sperre des Gerätes. Ein USB-Kabel und ein Notebook mit Android-SDK reicht aus, um Daten zu kopieren oder eine Schad-App zu installieren.

Gerootete Geräte bieten dem Nutzer, alles. Erhöhen damit aber auch das Risiko. Zumindest, wenn man zu freizügig den Apps bei der Abfrage, ob Rooterechte gewährt werden sollen einen Freifahrtschein durch Setzen des entsprechenden Hakens gibt.

Insgesamt sehe ich die Risiken bei Smartphones bei Apps, die schöne Funktionen bieten, im Hintergrund jedoch Daten nach Hause schicken und Eingaben mitloggen. Das kann man nur durch Hinterfragung der angeforderten Rechte bei der Installation begrenzen. Es bleibt aber ein Restrisiko. Sonst muss man auf jegliche App aus jedem Market und natürlich auch aus sonstigen Quellen verzichten.

Aber das war ja eigentlich nicht Deine Frage.

Ein Risiko wie von Windows "gewohnt", dass da nur durch eine Netzwerkverbindung böses passiert, ist systembedingt derzeit weitgehend ausgeschlossen. Jedenfalls kenne ich keinen entsprechenden Daemon, der auf Stock-Android läuft, von der Telefon-App und der SMS/MMS-App abgesehen.


Mathias Schreiter
Wie kann ich unter Android Verzeichnis- und Dateirechte vergeben (read only, hidden usw.)?
Das wird wohl ohne Rootrechte nicht funktionieren, oder? Was ist mit Ersteller/Besitzer? Kann der unter Android "seine" Dateirechte nicht ändern?

Die SD-Karte ist ohne Root FAT-formatiert. Mit Rechten ist da Essig! Auch mit ReadOnly.
Auf ext2/ext3/ext4-Dateisystemen kannst Du unix-konform Rechte vergeben. Dazu benötigst Du aber Root-Rechte auf Deinem Gerät.

Versteckte Dateien und Ordner müssen mit einem . im Namen beginnen.

— geändert am 25.11.2011, 00:58:02

Die Tatsache, dass ich paranoid bin, heißt noch lange nicht, sie seien nicht hinter mir her!

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Andy N.
  • Forum-Beiträge: 3.112

25.11.2011, 09:53:39 via Website

[quote=Ralph][Viel gravierender finde ich Risiken durch die Nutzung von öffentlichen WLANs. Der Betreiber kann den gesamten Netzwerkverkehr mitlesen. Selbst wenn dieser verschlüsselt ist, denn er hat ja den gleichen Schlüssel. Ebenso - je nach WLAN - auch alle anderen Nutzer im gleichen WLAN. Von offenen WLANs ohne Verschlüsselung ganz zu schweigen.[/quote]

Nicht nur der Betreiber kann mitlesen, sondern jeder der sich im selben Netzwerk befindet.
Nicht nur Passworteingaben sind dann kritisch, wenn zB Cookies geklaut werden hat derjenige auch schon möglicher Weise vollen Zugriff auf das Konto.
In nicht privaten Netzen sollte man deswegen immer darauf achten, welche Dienste man verwendet und ob diese mit einer Verschlüsselung arbeiten. Will man auf Nummer sicher gehen kann man natürlich auch über VPN ins Netz gehen.

Bezüglich verloren gegangene Geräte:
Ab Android 4 werden dann auch Daten verschlüsselt.

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.068

25.11.2011, 11:32:35 via Website

Andy N.
Nicht nur der Betreiber kann mitlesen, sondern jeder der sich im selben Netzwerk befindet.

Habe ich doch geschrieben:
Ebenso - je nach WLAN - auch alle anderen Nutzer im gleichen WLAN

Die Einschränkung "je nach WLAN" bedeutet, dass es durchaus denkbar ist, dass jeder Nutzer einen eigenen Schlüssel hat. In jedem Fall hat aber der Betreiber auch den Schlüssel.

Andy N.
und ob diese mit einer Verschlüsselung arbeiten.

Lass mich ergänzen: Mit einer Punkt-zu-Punkt-Verschlüsselung arbeiten, wie SSL, TSL oder ein SSH-(Tunnel). Wobei man ja mittlerweile auch Zertifikaten nicht mehr uneingeschränkt glauben kann, wie DigiNotar eindrucksvoll bewiesen hat.

— geändert am 25.11.2011, 11:37:20

Die Tatsache, dass ich paranoid bin, heißt noch lange nicht, sie seien nicht hinter mir her!

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Mathias S.
  • Forum-Beiträge: 91

25.11.2011, 19:00:03 via App

@Ralph
@Oliver
@Andy

Danke für so viel Input!
So in etwa hatte ich mir das gewünscht.
Natürlich hätte ich auch eine (oder die) Suchmaschine starten können, doch eine kontroverse Diskussion, verschiedene Meinungen und Erfahrungsberichte machen ein Forum aus!

Ich habe soweit alles verstanden und sehe meine Vermutungen bestätigt. Gesunder Verstand und Vorsicht sind also - wie immer - gefordert.
Da das Smartphone immer mehr zum persönlichen Assistenten wird, ist eine Bemerkung, sensible Daten erst gar nicht darauf ablegen zu wollen, eigentlich überholt!
Auf so manchem RIM-Gerät und Windows Phone befinden sich inzwischen ganze Firmendatenbanken! Dafür sind manche Smartphones regelrecht entwickelt worden, um sich z.Bsp. mit Exchange zu synchronisieren (nutze ich ja auch).

O.k., Panik ist also unbegründet mit vernünftig gewählten Einstellungen und unter Vermeidung offensichtlicher Risiken (Bluetooth und offene Hotspots).
Und mit ICS wird es noch mehr Sicherheit unter Android geben, so ist jedenfalls zu hoffen!

Letzte Frage: Ist der interne Speicher des Nexus S auch "nur" mit FAT formatiert? Der TotalCommander zeigt mir verschiedene Verzeichnis- und Dateirechte an, diese lassen sich leider nicht ändern (kein Root).
Eine App, die mir detailliertere Eigenschaften (FAT, FAT32, NTFS, EXTFS...) anzeigen kann, habe ich nicht.

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Mathias S.
  • Forum-Beiträge: 91

25.11.2011, 19:19:21 via App

Ups! Zweimal Fehlermeldung mit "Time out"! Jetzt dreimal der gleiche Post! Sorry!
Lässt sich per Handy leider nur bearbeiten, nicht löschen!

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Gelöschter Account
  • Forum-Beiträge: 2.068

25.11.2011, 19:46:15 via Website

Mathias Schreiter
Ist der interne Speicher des Nexus S auch "nur" mit FAT formatiert? Der TotalCommander zeigt mir verschiedene Verzeichnis- und Dateirechte an, diese lassen sich leider nicht ändern (kein Root).
Eine App, die mir detailliertere Eigenschaften (FAT, FAT32, NTFS, EXTFS...) anzeigen kann, habe ich nicht.

Ja, zumindest die ca. 14 GB, die als USB-Speicher bezeichnet werden. Sonst könntest Du von Windows aus ja gar nicht als Wechseldatenträger darauf zugreifen. Dass Dateirechte angezeigt werden, liegt am Treiber bzw. den Wrapper-Schichten. Da müssen diverse APIs genutzt werden und dann werden für fehlende Informationen auch mal Fake-Daten generiert.

Die anderen Partitionen sind mit ext4 formatiert. Nicht schlagen, wenn es doch nur ext3 ist!

— geändert am 25.11.2011, 19:50:19

Die Tatsache, dass ich paranoid bin, heißt noch lange nicht, sie seien nicht hinter mir her!

Antworten
Mathias S.
  • Forum-Beiträge: 91

25.11.2011, 20:45:46 via App

Darauf hätte ich selbst kommen müssen (Zugriff auf Wechseldatenträger per USB und Windows)!
O.k., danke für den Hirnschubser!
;-)

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