Suche: (Low-level-)Dokumentation zum Dateisystem / Bootvorgang des SGS2

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 13:45:47 via Website

Hallo zusammen!

Als recht neuer, aber sehr technikinteressierter Nutzer eines SGS2 habe ich mich, speziell auf Empfehlung von Bekannten hin, recht schnell mit Custom-ROMs beschäftigt und nutze derzeit das Cyanogen Mod.

Die Vielzahl von Postings, Anleitungen und Informationen zu dem Thema, "wie flashe ich dies", "welche Kernel gibt es" etc. verwirren aber teils mehr als sie helfen. ;) Speziell, wenn sie unpräzise Formulierungen oder sogar widersprüchliche Informationen enthalten.

Ich würde daher gerne etwas tieferen Einblick in die zugehörigen Abläufe gewinnen, um die Anleitungen besser einschätzen zu können, und hier daher meine Frage:

Gibt es verläßliche Dokumentation zum Thema Dateisystemaufbau und Bootvorgang, für Android allgemein und das SGS2 speziell? Folgende Fragestellungen interessieren mich dabei besonders.

  1. Ich habe per Root-Shell entdeckt, daß der interne Flash-Speicher offenbar in Partitionen unterteilt ist. Es gibt aber um die 10 Partitionen, und nur 4 davon sind gemountet (system, data, cache, efs). Was steckt in den anderen Partitionen? Ich vermute Boot-Image etc...?
  2. Ich lese/sehe des öfteren von verschiedenen "Images", boot.img, recovery.img etc. Welche Rolle, im Vergleich zu einem PC-Linux-System, spielen diese genau?
  3. Ich sehe beim SGS2 drei Boot-Modi. Normaler Boot, Recovery-Boot und KIES-Download-Boot. Welche Komponenten des (Datei-)Systems sind genau für diese Modi zuständig? Welche Images werden benutzt/geladen, um in diese Modi zu kommen? Könnte man sich beim SGS2 auch den Download-Boot zerschießen und das Gerät so komplett bricken?
  4. Ich blicke noch nicht so ganz durch, wo die Überschneidungen zwischen "ROM", "Firmware", "Kernel" und "Recovery" liegen. Welche Teile des Dateisystems umfassen diese Dinge? Welche Teile umfassen herunterladbare Mods und Kernels? Wenn ich z.B. den "CF-Root" Kernel flashe, beinhaltet dieser auch das CWM-Recovery. Gehört Recovery generell zum Kernel? Oder besteht CF-Root einfach aus zwei Teilen? Gleiches gilt für Cyanogen. Auch der ersetzt den CWM-Recovery. Von PC-Linux her kenne ich "Kernel" eigentlich als eine einzelne Datei, die nichts mit dem Bootloader oder Recovery-Funktionen zu tun hat.
  5. Wie läuft der Bootvorgang speziell beim SGS2 genau ab? Analog zum PC-Linux gibt es hier offenbar auch einen Bootloader, einen Kernel, ein Init-RAM-FS, ein Dateisystem mit bin, etc und sonstigen Linux-Dingen. Wo liegt hier was, und wie wird es aufgerufen?
  6. Die ODIN-Software führt neben den bisher genannten Begriffen Eingabefelder für "Bootloader", "PDA", "Phone" und "CSC" auf. Ich habe eine ungefähre Vorstellung, was damit gemeint ist. Wie sieht das technisch aus? Flasht man bei Ausfüllen dieser Felder bestimmte Partitionen des Telefonspeichers?
  7. Ich lese des öfteren von einem "USB Jig" (ein speziell belegtes USB-Kabel?), das u.a. auch bei kaputtem KIES-Downloader noch ein Firmwareeinspielen erlauben soll. Bedeutet dies, daß es einen hardverdrahteten "Notfall-Downloadmodus" gibt, der auch durch wildes Fehlflashen nicht zerstört werden kann? Würde aus Support-Sicht ja auch Sinn machen, wenn für eine "Reparatur" wegen Kaputtflashens nicht das Gerät auseinandergenommen werden muß, um den Flashchip in ein Programmiergerät zu stecken. Speziell weil der Flashspeicher bei der flachen Flunder bestimmt nicht gesockelt ist. ;)

Okay, ich denke der low-level-Fragenkatalog genügt erstmal. :) Wäre spitze, wenn mich jemand in die richtige Richtung schubsen könnte, ob und wo es Dokumentation zu diesen Dingen gibt. Besten Dank schonmal!

Viele Grüße,
Frank Zavelberg

— geändert am 01.11.2011, 14:07:15

Antworten
Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

01.11.2011, 14:30:22 via Website

Hallo Frank!

Erstmal Herzlich Willkommen bei AndroidPIT!! :grin:

Ich fang mal mit dem an, was ich weiß. Eine Doku kenn ich leider auch nicht. Vielleicht hilft dir die Developer-Seite von android.com da aber schon weiter.

Zu 1:
Alle bekomm ich nicht zusammen. Aber recovery, boot usw. sind auf jeden Fall auch auf extra Partitionen. wenn dann Radio und spl auch separat liegt, sind wir recht schnell bei 10. Wie gesagt, da bekomm ich auch nicht alle zusammen. :(

zu 2:
boot sollte mit linux gleichzusetzen sein. Das Recovery-Image bzw. Recovery-Menü ist mehr oder weniger eine Android-Eigenheit. Das ist ein "vorgelagertes" Menü mit dem man administrative Aufgaben (so will ich es mal nennen) durchführen kann, die sonst nicht klappen. Z.B. ein neues Rom installieren (was bei Samsung dann aber wieder üblicherweise über Odin geht), die Data und/oder Cache-Partition wipen (also im Grunde komplett löschen) sowie Backups ganzer Partitionen machen. Das Recovery Menü ist eine eigenständige Sache neben Rom usw.

zu 3.
Da ich kein Samsung-Spezialist bin, kann ich dazu leider nichts sagen. Anscheinend bekommt man den Download-Modus aber nicht kaputt.

zu 4.
Recovery siehe 2. :)
Als Rom und Firmware wird normalerweise das gleiche bezeichnet. Das Android-Betriebssystem. Mind. bestehend aus boot.img, system-Dateien (inkl. kernel) und einigen Data-Dateien. Der Kernel ist ein Teil des Betriebssystems und kann zu Optimierungszwecken auch getauscht werden. Das ist m.E. identisch zu Linux. Enthält so eine Datei also noch das Recovery, ist es eher ein add-on. Beim Flashen über Odin aber anscheinend gar nicht so unüblich, damit die Komponenten zusammenspielen. Ein CustomRom ohne Recovery-Menü ist "suboptimal" z.B. Und wenn man über Odin flasht, kann gleich alles in einem Rutsch gemacht werden.

zu 5.
Dazu fehlen mir leider die genauen Kenntnisse. :( Es sollte aber sehr ähnlich zu Linux sein. die bin und etc-Dateien liegen alle auf der Systempartition und ähneln vom Aufbau sehr denen von Linux. Boot ist eine eigenständige Partition.

zu 6.
Leider keine Ahnung.

zu 7.
Da kann ich nur mutmaßen. :(
Es gibt bei den meisten Androiden ein Hintertürchen, das es erlaubt die Rom-chips direkt vom PC aus zu "bespielen". Ich kenne das bisher nur unter dem Begriff JTag. vielleicht heißt es dann bei Samsung Jig. Auf jeden Fall kann man dort wirklich alles aufspielen und einen kompletten Brick rückgängig machen. Habe ich selbst schon bei einem G1 machen müssen. Nicht selbst, hab es weggeschickt, hatte danach aber wieder ein perfekt funktionierendes G1. Vorher war es quasi tot (softwareseitig).

Ich hoffe, das bringt etwas Licht ins Dunkel. ;)

Frank

"Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen." (Don Corleone) Für ein friedliches Miteinander"

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 14:46:49 via Website

Hallo anderer Frank! :)

Hui, direkt die erste Antwort von der Androiden-Gottheit. Dann mal ein doppeltes Danke für die Informationen und die nette Begrüßung!

Zu 1+2:

Vom PC-Linux her kenne ich es so, daß auf der Boot-Partition (so man denn eine separate eingerichtet hat) der Kernel und die Initramfs (RAM-Mini-Dateisystem mit den wichtigsten zum Systemstart notwendigen Dateien wie Treibern) liegen. Der Bootloader (Grub z.B.) enthält ein Menü, über das man verschiedene Boot-Ziele auswählen kann.

Kann ich mir das unter Android ähnlich vorstellen? Sprich ich habe Kernel, Initramfs und evtl. Dateisystem, jeweils für Standardboot und Recovery? Und die Dateien liegen auf verschiedenen Partitionen des Flashspeichers?

Welche Rolle genau spielt der Bootloader, aka. "boot.img"? Ist er mit Grub vergleichbar? Sprich ohne den läuft gar nichts, auch kein Recovery? Oder beinhaltet das boot.img eher die Initramfs der jeweiligen Bootmodi?

Ich stelle diese Fragen zum einen aus Interesse (ich bin ein Typ, der am liebsten jede Blackbox aufmachen und verstehen möchte :) ), und zum anderen weil ich einschätzen möchte, wie groß die "Zerschießgefahr" ist, wenn man das eine oder andere File flasht.

Zu 7:

"JTAG" ist in der Tat ein Standard-Verbindungsprotokoll, über das man grob gesprochen mit Hardwarebausteinen kommunizieren kann. Meist wird es zum Programmieren von Flashspeichern oder FPGAs, zum Auslesen von Debuginfos und Einspielen von Testmustern verwendet. Wenn die Flashspeicher im Smartphone in der Tat eine JTAG-Schnittstelle hätten, wäre das fein. :)

— geändert am 01.11.2011, 14:47:10

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Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

01.11.2011, 15:22:09 via Website

zu 7.
htc hat auf jeden Fall eine JTAG-Schnittstelle. Das G1 und das htc Magic ließen sich so herrlich flashen. Ggf. bewirkt das Jig-Kabel ja was ähnliches nur abgespeckt.

Der Rest :):
Der Bootloader unter Android ist eher das Bios beim PC. Der hat nichts mit der boot.img zu tun. Was die boot.img genau beinhaltet, weiß ich leider nicht. :(
Aber wie gesagt, bin, etc und Kernel liegen alle auf der System-Partition. Bin leider nicht der Linux-Auskenner, aber wenn ich mir Grub so durchlese, klingt es verdammt nach boot.img. :)
Der sogenannte Bootloader bei Android lädt Radio, SPL usw. Also noch vor dem eigentlichen Betriebssystem.

So langsam wird der Untergrund schwammig auf dem ich mich bewege. :) Macht aber irgendwie Lust, sich damit mal genau zu beschäftigen. ich guck mal, ob man dazu was im Netz findet.

Frank

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 15:33:48 via Website

Frank W.

So langsam wird der Untergrund schwammig auf dem ich mich bewege. :)

:D Ich kenne das Gefühl.

Macht aber irgendwie Lust, sich damit mal genau zu beschäftigen. ich guck mal, ob man dazu was im Netz findet.

Ja das wär klasse! Das Netz ist ja wie geschrieben voll von Flashanleitungen, viele davon fundiert, einige aber auch mit "gefährlichem Halbwissen".

Ein aktuelles Beispiel, warum ich gerne mehr über die Zusammenhänge wissen möchte: Gestern habe ich im ROM-Manager von Cyanogen die Funktion "Flash Clockwork Mod" aufgerufen, weil er mir anzeigte, daß er eine neuere Version hätte als installiert ist. Blöd nur: nach dem Flashen bootete das Handy nicht mehr (bliebt beim Androiden mit dem gelben "!" hängen), weder Standard noch Recovery. (Zum Glück funktionierte der KIES-Modus noch, und über Odin konnte ich die Flunder wiederbeleben.) Da frage ich mich, warum wurde der Standardboot zerschossen, wenn man ein vielleicht unpassendes Recovery-Image flasht...

Dieses Problem braucht nicht unbedingt jetzt im Detail behandelt zu werden. Daraus entstand aber das Bedürfnis, genauer zu verstehen, was da wie wo geflasht und wann wofür genutzt wird. :)

— geändert am 01.11.2011, 15:35:10

Antworten
Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

01.11.2011, 15:50:46 via Website

Frank Z.
Ein aktuelles Beispiel, warum ich gerne mehr über die Zusammenhänge wissen möchte: Gestern habe ich im ROM-Manager von Cyanogen die Funktion "Flash Clockwork Mod" aufgerufen, weil er mir anzeigte, daß er eine neuere Version hätte als installiert ist. Blöd nur: nach dem Flashen bootete das Handy nicht mehr (bliebt beim Androiden mit dem gelben "!" hängen), weder Standard noch Recovery. (Zum Glück funktionierte der KIES-Modus noch, und über Odin konnte ich die Flunder wiederbeleben.) Da frage ich mich, warum wurde der Standardboot zerschossen, wenn man ein vielleicht unpassendes Recovery-Image flasht...

Das würde mich allerdings auch mal interessieren. Denn das hätte nicht passieren dürfen. Denn gerade über den Rom Manager wird wirklich nur die Recovery-Partition beschrieben, die m.E. komplett unabhängig vom normalen Bootvorgang ist. Es gibt manchmal Inkompalibitäten. Dann aber eher, dass die aktuelle Recovery-Version nicht mit dem aktuellen Rom zusammenspielt. Also z.b. durch das Rom die System-Partition nicht beschreiben kann.

Vielleicht finde ich ja was allgemeines.

Frank

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 16:21:19 via Website

Vielleicht spielt der Siyah-Kernel noch eine Rolle dabei... Das wäre das einzige, was mir in der Richtung noch einfällt. Wobei ja der Kernel des Standardsystems beim Recovery eigentlich gar nicht zum Tragen kommen sollte...

Da fällt mir noch ein, daß der Macher des CF-Root Kernels in seiner Beschreibung ausgeführt hat, daß er immer "eigene Recovery-Images macht, weil das Stock-CWM gewisse Samsung-spezifische Dinge nicht korrekt behandelt". Hmm. CF-Root bringt auch einen eigenen ROM-Manager mit, nicht die Standard-App.

Dann wundert mich noch, daß der ROM-Manager sagt: "Current Recovery: ClockworkMod 4.0.1.5", aber wenn ich ins Recovery boote, eine Versionsnummer mit 5.x angezeigt wird. Hmm? :)

Vielleicht erkennt/flasht der ROM-Manager unter Cyano/Siyah was falsches.

— geändert am 01.11.2011, 16:25:51

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 16:32:13 via Website

Frank W.
Es gibt manchmal Inkompalibitäten. Dann aber eher, dass die aktuelle Recovery-Version nicht mit dem aktuellen Rom zusammenspielt. Also z.b. durch das Rom die System-Partition nicht beschreiben kann.

Ah richtig, hierzu bitte eine Frage, im Zusammenhang mit dem "Zusammenhang". :)

Wenn ich meine bisherigen Gedankengänge dazu richtig in Reihenfolge bringe, müßte doch das Recovery-System komplett unabhängig vom Live-System, sprich dem "ROM" sein, oder? Das Recovery dient doch auch dazu, selbst bei leerem boot, system, data und cache noch ein System aufspielen zu können? Oder gibt es Teile des "ROM", die auch bei Recovery zum tragen kommen?

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Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

01.11.2011, 16:44:01 via Website

Frank Z.
Frank W.
Es gibt manchmal Inkompalibitäten. Dann aber eher, dass die aktuelle Recovery-Version nicht mit dem aktuellen Rom zusammenspielt. Also z.b. durch das Rom die System-Partition nicht beschreiben kann.

Ah richtig, hierzu bitte eine Frage, im Zusammenhang mit dem "Zusammenhang". :)

Wenn ich meine bisherigen Gedankengänge dazu richtig in Reihenfolge bringe, müßte doch das Recovery-System komplett unabhängig vom Live-System, sprich dem "ROM" sein, oder? Das Recovery dient doch auch dazu, selbst bei leerem boot, system, data und cache noch ein System aufspielen zu können? Oder gibt es Teile des "ROM", die auch bei Recovery zum tragen kommen?

Genauso ist es. Ich kann mit nackten "OS-Partitionen" ins Recovery booten. Die Inkompatibilität, die ich meinte war eher, dass mit dem inkompatiblen Recovery nicht ordnungsgem. geflasht werden kann. Warum genau, hab ich noch nicht erforscht. Aber so ist es z.B. beim LG Optimus Speed passiert.

Frank

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 18:14:02 via Website

Frank W.
Das würde mich allerdings auch mal interessieren. Denn das hätte nicht passieren dürfen. Denn gerade über den Rom Manager wird wirklich nur die Recovery-Partition beschrieben, die m.E. komplett unabhängig vom normalen Bootvorgang ist.

Offenbar hatte das Problem gar nichts mit dem Flashvorgang, den ich da angestoßen hatte, zu tun.

Ich habe eben mal zum Testen aus dem ROM-Manager heraus einfach nur "Reboot to recovery" gemacht. Ergebnis: Krach bumm, kein Boot mehr. Ich gehe stark davon aus, daß die Kombination aus "Siyah-Kernel" und dem "NexS-Tweaks", die ich beim Test installiert hatte, Schuld daran ist. Denn nach dem neuerlichen Restore via Odin eben geht das "Reboot to recovery" wieder.

Allerdings: Sehr merkwürdig ist folgendes. Wenn ich mit Power Off, Volume Up, Home, Power on ins Recovery gehe, kriege ich die Version 5.0.2.7 (blaue Schrift). Diese wurde offenbar von Cyanogen 7.1 Nightly 99 installiert.

Mache ich aber "Reboot to recovery" im ROM-Manager, kriege ich 4.0.1.5 (orangene Schrift). Äääh... Habe ich zwei Recoveries auf meiner Gurke? :D Oder führt der ROM-Manager irgendeine Aktion durch bevor er rebootet? Ersetzt er temporär das Recovery-System mit dem, was er für richtig hält? Gibt es mehrere Recovery-Images, von denen vor dem Reboot eins ausgewählt werden kann?

Meine Verwirrung steigt...

— geändert am 01.11.2011, 18:23:57

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 18:26:20 via Website

Noch drei Beobachtungen:
  1. Wähle ich im Reboot-Menü von Cyanogen (Power-Taste festhalten) "Recovery", wird die 5.0.2.7 geladen.
  2. Mache ich "Reboot to recovery" im ROM-Manager, wird zum einen ein "Forced reset" gemacht (sofortiger schneller Reset scheinbar ohne Gelegenheit fürs OS für Shutdown), und
  3. zum anderen erscheint, bevor das CWM 4.0.1.5 Menü angezeigt wird, kurz ein kleiner Androide mit einer Progressbar darunter. Das passiert beim Laden von 5.0.2.7 nicht! Wird da spontan irgendwas geflasht, oder ist diese Grafik Standard bei CWM 4?

— geändert am 01.11.2011, 18:27:16

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Frank W.
  • Forum-Beiträge: 5.103

01.11.2011, 21:28:28 via Website

Ich hab mal ein wenig gekramt und ein paar kleine erste Ergebnisse gefunden.


Und vielleicht findest du hier noch ein paar Infos: http://android-developers.de/android-forum.html


Das Phänomen mit dem 2. Recovery kann durchaus sein. Anscheinend ist auf der Partition genug Platz. Ich kenne es von meinem alten Magic. Dort war es ab 2.2.1 so, dass sich das originale Recovery nach der Installation eines CustomRecoverys wieder hergestellt hat. Und das sicher nicht, weil ein neues Image eingespielt wurde. Sondern eher, dass eine Startdatei überschrieben wurde.

Frank

Edit: Schade, mein zweiter Link ist weniger ergiebig als ich dachte. :(
Noch ein Edit: Das hier ist schonmal ein Anfang. Oder der hier.

— geändert am 19.11.2012, 12:35:23 durch Moderator

"Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen." (Don Corleone) Für ein friedliches Miteinander"

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

01.11.2011, 22:14:37 via Website

Oh, ja, das sind alles sehr interessante Links!

Es wäre genial, die derzeit überall verstreuten Informationen mal an einer Stelle zu bündeln. Auch wenn ich erst ein paar Wochen bei Android dabei bin... Ich stelle mir eine Art Kompendium vor, sowas wie das "Androidpitiden-Buch", für Lowlevel-Sachen. :)

Der erste Link ist ja schon etwas älter. Während die grundlegenden Android-Sachen sicher immer noch gelten, ist natürlich die Frage, in wieweit spezielle Telefonhersteller an einigen Stellen vom "Standard" abweichen.

Zum Kernel: Ich hatte schonmal durch die System-Partition geblättert, konnte dort aber in der Tat nichts finden, was nach Kerneldatei aussieht. Unter PC-Linux wäre der Kernel meist eine Datei namens "vmlinuz*", üblicherweise im Rootverzeichnis, oder in der Boot-Partition. Wenn ich es richtig verstanden habe, befindet sich der Kernel bei Android in einer Imagedatei, bzw. der Boot-Partition in die ein solches Image geflasht wird ("zimage"? So heißt jedenfalls die Datei, die man beim Galaxy oft in TAR-Format Flashdateien findet, z.B. CF-Root), zusammen mit der Init-Ramdisk.

Das dopplete Recovery ist mir immer noch ein Rätsel. Bzw. okay, man kann sich sicher vorstellen daß es zwei davon gibt. Warum auch nicht, unter PC-Linux kann man ja auch diverse Kernel in die grub.cfg schreiben.

Ich stelle mir jetzt lediglich die Frage, sind beide Versionen auf dem Telefon "installiert", und der ROM-Manager schaltet nur für den nächsten Boot auf seine um? Wenn ja, wie?

Oder ersetzt er das Recovery-Image komplett durch sein eigenes, und beim nächsten Standard-Boot von Cyanogen schreibt das sein "originales" Recovery-Image automatisch wieder neu?

Für beide Theorien spricht jeweils einiges. Kann man irgendwie rausfinden, wie es wirklich gehandhabt wird? Und was genau schiefgeht, wenn ich den Siyah und diese "NexS-Tweaks" installiert habe? (Ich sollte vielleicht nochmal testen, ob es jetzt an dem einen oder anderen liegt. Ist nur ein unschönes Gefühl, wissentlich das Telefon nochmal halb zu bricken. ;) )

Eigentlich sollte weder Siyah noch NexS mit dem Recovery-Start etwas zu tun haben, da, wenn ich es richtig verstanden habe, der Hauptkernel (Siyah) gar nicht zum Einsatz kommt, und NexS legt lediglich ein paar Skripte in system/etc/init.d ab, die Kernelparameter tweaken. Aber möglicherweise geht bereits das Aktivieren der CWM-Variante von ROM-Manager schief, wenn diese Tweaks durchgeführt wurden und/oder der Siyah-Kernel läuft, und deshalb failt dann der nächste Boot, egal was man booten will. Der KIES-Modus des SGS setzt dann wohl noch früher als die Auswahl der Bootpartition an, so daß er unbeeinflußt bleibt.

— geändert am 01.11.2011, 22:20:37

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Frank Z.
  • Forum-Beiträge: 12

02.11.2011, 20:23:19 via Website

So, habs jetzt nochmal getestet. Der Siyah hat die Bootprobleme verursacht:

Vor Siyah-Installation:
Cyanogen-Powerbutton startet Recovery 5.0.2.7
ROM-Manager startet Recovery 4.0.1.5

Nach Siyah-Installation:
Cyanogen-Powerbutton startet Recovery 5.0.2.6
ROM-Manager zerschießt den Boot und Recovery

Siyah bringt also offenbar eine eigene, andere Version von CWM mit als Cyanogen und zerschießt vielleicht die Version, die der RM anspringen will. Wobei ich immer noch nicht verstehe, wo diese beiden unterschiedlichen Versionen von RM und Cyano herkommen.

Weitere Vermutung: Der normale Boot ist gar nicht wirklich zerschossen. Das System wurde aber so konfiguriert, beim nächsten Start automatisch ins RM-Recovery zu springen, was fehlschlägt. Zur Wiederherstellung der normalen Startkonfiguration kommt der Recovery somit nicht, und der Boot läuft immer wieder in das zerschossene Recovery, auch wenn ich keine Taste beim Einschalten drücke.

Dafür würde eine Beobachtung sprechen, die ich letztens gemacht habe. Ich hatte aus dem ROM-Manager heraus ein Backup angestoßen. Das Recovery konnte aus irgendeinem Grund nicht starten (war meine ich nicht das Siyah-Problem sondern was anderes). Nach ein paarmal Reset-Drücken und sogar zwischendurch mal KIES-Downloadmodus wurde das beauftragte Backup dann plötzlich doch noch durchgeführt. Offenbar kann das SGS so konfiguriert werden, beim Boot zwingend das Recovery-Image anzuspringen und sogar ein bestimmtes Kommando dort auszuführen, und das auch evtl. viel später erst.

An der Stelle wäre interessant zu wissen, wie und wo dieser "Boote ins Recovery" Auftrag reingeschrieben wird. Bei PC-Linux würde man für sowas den Default-Booteintrag in der Grub-Config ändern, oder die aktive Partition der Festplatte.

— geändert am 02.11.2011, 20:25:44

Antworten
Enrico
  • Forum-Beiträge: 1.401

04.11.2011, 18:15:30 via Website

Frank Z.

  1. Ich habe per Root-Shell entdeckt, daß der interne Flash-Speicher offenbar in Partitionen unterteilt ist. Es gibt aber um die 10 Partitionen, und nur 4 davon sind gemountet (system, data, cache, efs). Was steckt in den anderen Partitionen? Ich vermute Boot-Image etc...?

Die Fragen sind ja jetzt alle schon beantwortet worden.

Zu 1) habe ich noch zu ergänzen. Das sind noch einige mehr als 10. Schau dir mal SystemPanel an. Ist ein sehr gutes Programm, sehr umfangreich und nützlich.

z.b.
/sdcard
/external_sd
usw.

Die aber für den "normalen" User von Bedeutung sind, wären nur:

/data
/system
/cache
/sdcard

Wie poste ich falsch? Nachdem ich Google, das Wiki und die Suche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich zwei bis fünf neue Themen, in den falschen Unterforen, mit kreativen Titel und undeutlichem Text, unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann.

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