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18.08.2011, 22:56:22 via Website
18.08.2011 22:56:22 via Website
wahrscheinlich bin ich hier komplett falsch mit meinem Anliegen, weil wir sowieso alle nur total fanatische grüne Andys sind, aber ich versuchs mal...
Ich befinde mich momentan in einem schwarzen Loch - quasi ein schwarzes Geld-Loch. Warum? Einfach weiter lesen...
Ich bin jetzt also Auszubildender im 3. Lehrjahr zum Industriekaufmann. Wegen schlechter wirtschaftlicher Lage beträgt meine Vergütung (aka Gehalt) 502,94€, yay. Meine Wohnung kostet mich in relativ ruhiger Wohnlage 410€ monatlich (ist allerdings wegen kürzlicher Wärmedämmung zu hoch angesetzt, bekomme Rückzahlungen) inklusive ca. 14km Hinfahrt und 14km Rückfahrt zur Arbeit. Meine Berufsschule ist nicht weniger weit weg.
Im zarten Alter von 24 Jahren erhalte ich noch Kindergeld (184€), zumindest noch bis ich ausgelernt habe. Dazu schuldet meine Schwester mir nen Haufen Geld und zahlt monatlich 50€ ab.
Unglücklicherweise bin ich Halbwaise und beziehe Halbwaisenrente von ~50€ (meine Mama war selbstständig, deshalb so wenig).
Ich wohne in einer Gemeinde bei einer mittelgroßen Stadt in Hessen, daher habe ich gruselige Zuganbindung - stündlich ab 6 bis spätestens 20 Uhr. Kino? No way, HAHA, ich komm ja nicht mehr nach Hause. Die Kosten für ne Tageskarte belaufen sich trotz magerer 7 Min Fahrtzeit auf 4,60€ wtf.
Als meine Mama starb, hat mich das sehr mitgenommen, hat mich sehr geprägt und verändert, Bin aber nichtsdestotrotz ein sehr erwachsener lustiger Zeitgenosse. Zu allem Übel habe ich wegen einer gescheiterten Beziehung das Rauchen angefangen... Meine Jugend habe ich in Armut verbracht, hatte stellenweise keinen Strom zu Hause und musste 3 Monate im Winter ohne Heizung leben und hatte in dieser Zeit nur Brot und Wasser (das ist kein Witz).
Um jetzt nochmal meine finanzielle Situation, um die geht es letztlich auch, darzustellen:
ca. 785€ stehen mir im Monat zur Verfügung
ca. 800€ Kosten kommen im Monat auf mich zu.
Handyvertrag ist äußerst günstig gewählt, "Spaß" ist nahezu nicht einkalukliert. Nur die Zigaretten (davon loskommen ist schwerer als man denkt ) und ein paar € für Klamotten usw sind eingerechnet.
Ich bin also auf meinen Vater angewiesen, laut Berufsausbildungsbeihilfenbescheid bekomme ich von ihm (weil er gut verdient) 230€. Das wäre super!
Leider bin ich mit dem guten Mann total zerstritten. Wir teilten uns bis vor kurzem sein Auto.
Da er als Fernfahrer aber wenig Zeit hat, musste ich immer wieder seine Erledigungen machen und fast jedes Wochenende mit "seinem Scheiß" zubringen - zB seine Küche renovieren. Das nahm nach und nach ziemlich überhand, also sag ich meine Meinung.
Die Quittung war ein heftiger Streit und Kontaktabbruch. Wenn er mir ja wenigstens die 230€ geben würde, aber da weigert er sich strikt gegen. Und wenn es mir zusteht, soll ich es doch gefälligst einklagen.
Ich befinde mich jetzt in der misslichen Lage, keine Wahl mehr zu haben. Mit ihm vertragen will ich mich nicht mehr, das war einmal zu viel. Zumal dann alles beim Alten wäre, das ertrag ich auf Dauer nicht.
Ich könnte ja einfach Zug fahren und kein Auto (seins in dem Fall) haben. Was aber auf Dauer sehr anstrengend ist, da durch miese Anbindung dermaßen viel Zeit flöten geht, dass meine Tage quasi nur noch aus Arbeiten, Haushalt schmeißen, duschen, lernen (Abschlussprüfung ) und dann schlafen bestehen. Fahre ich Fahrrad, werde ich früher oder später schwer krank, da ich (warum auch immer) nen Kalorienbedarf von ca 4000kcal habe (mein Körper ist Verschwender xD, kein Witz). Durchs Fahrradfahren müsste ich also mehr essen, damit ich eben nicht krank werde, was aber wieder mit höheren Kosten verbunden wäre. Die ich nicht tragen kann...
Zur Zeit verhandle ich mit meiner Tante zwecks eines eigenen Autos. Denn ich kann zur Zeit niemals Freunde besuchen oder mal ins Kino gehen. Es ist dermaßen umständlich, dass ich es gleich lassen kann. "Früher sind wir auch überall mit dem Fahrrad hingefahren" hat mein Vater mal gesagt... früher, jo... -.- Is gut Vadder!
Roller kommt auch nicht infrage, da ich keinen bezahlen kann. Monatsende heißt für mich: 0€.
Das Auto wäre kein Problem, aber den Unterhalt dessen kann ich wieder einmal als Fahranfänger nicht bezahlen. Versicherungssätze liegen bei lächerlichen 120-180€ im Monat.
Nun, ich stehe also gerade in einer großen breiten Sackgasse und finde den Rückwärtsgang oder den Mut zum Durchbrechen nicht.
Nächstes Jahr möchte ich studieren, kann es mir aber nicht leisten (was für eine Verschwendung von 133 IQ...).
Mein ganzes Leben spielt seit Jahren verrückt, weil ich in Armut lebe.
Ich frage euch mal, wie würdet ihr handeln?
Welchen Weg würdet ihr einschlagen?
Sicherheit oder Risiko?
Pleite gehen oder Burnout bekommen?
Bin echt dankbar, dass du bis hierhin schon nicht den Browser geschlossen hast und hoffe auf einen guten Rat
Kleiner Nachtrag:
Irgendwie gehts ja schon, aber man schaut sich natürlich bei seinen Bekannten und Freunden um.
Die kommen mit 18 ein eigenes Auto, können am WE feiern gehen und kaufen H&M 1x im Monat leer (und heulen dann, dass sie kein Geld haben -.-).
Sind alle wohlbehütet aufgewachsen und gleiten ganz seicht in die Selbstständigkeit des Lebens.
Das macht mich stellenweise sehr neidisch... Ich weiß nicht, ob das falsch angebracht ist? Ist das "halt einfach so" und einer muss der Verlierer sein?
Kanns selbst schlecht objektiv beurteilen, aber ich bin sehr neidisch!
Sind meine Ansprüche zu hoch und ich soll gefälligst damit leben?
Sind meine Klagen vllt gut begründet?
Euer
- Steffen
— geändert am 18.08.2011, 23:09:01
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