Auch ich der sich eigentlich gerade mit Maschinendynamik befassen sollte antwortet doch mal darauf. Ich finde das Thema nämlich durchwegs interessant.
Vorneweg zu deinem Beitrag eins davor noch: Ich glaube fast du solltest weniger ein Blog schreiben "Gefahren durch Smartphones für Kinder" sondern mehr "Internet, Smartphones und wie bringe ich all das meinem Kind näher?"
Wie du schon sagst (Ich merke das auch bei meiner Mutter und ihren Freundinnen) komme ich aus einer anderen Generation. Ich konnte meine Eltern noch an der Nase herumführen beim Thema PC. Bei meiner Freundin, deren Eltern fast 10 Jahre jünger sind wie meine eigenen ist das schon nicht mehr ganz so ausgeprägt. Bei noch jüngeren Eltern (~30) dann schon kaum noch möglich.
Von daher stimme ich dir zu, deiner Generation (und auch in den jüngeren gibt es noch genügend) muss man selbst erst mal Gefahren bewusst machen, weil sie sich selbst nicht damit auseinandersetzen. Das finde ich auch sehr lobenswert wenn jemand das tun möchte.
Sabine
Hallo ihr zwei,
Ansonsten: ich glaube nicht, dass ich die Möglichkeiten eines Smartphones überschätze, sondern dass ihr diese unterschätzt! Wie lange gibt es jetzt den Androiden? 3 Jahre? Klar mag manches unnötig sein oder noch zu umständlich (ich gehe später noch in konkreten Beispielen darauf ein), aber könnt ihr mir sagen, was in 5 Jahren, wenn mein Kind 15 wird, machbar ist? Ich habe jedenfalls die Vision (und ja, Visionen sind nicht unbedingt realistisch. Die Zukunft existiert schließlich noch nicht. Aber Visonen machen Möglichkeiten möglich), dass mein Kind mit 15 keinen Pc mehr hat, sondern nur noch ein Tablet, in das das Phone eingeschoben wird. Gearbeitet wird in der Cloud.
Technisch möglich wird es sein, ja. Umgesetzt wird es vermutlich 2030 noch nicht sein. Lass mich als Beispiel die Vereinbarkeit Familie und Beruf nehmen. Gerade bei Büro/Schreibtischjobs wäre es heutzutage möglich, dass ein Elternteil (oder beide wechselweise) komplett von zu Hause aus arbeiten kann und somit keinerlei Karriereprobleme nur wegen einem Kind bekommt. Die Firma würde sogar Geld sparen (Arbeitsplatzausstattung etc.) Üblich ist es trotzdem noch nicht.
Technische Machbarkeit ist - besonders wenn sie kostet - leider nicht die Realität.
Mein Kind arbeitet seit der 3. Kl. in der Klasse mit einem Smartboard. Was spricht gegen die Vision, in 5 Jahren zu Hause eine Arbeit zu erstellen, in der Cloud zu speichern und dann am Smartboard in der Klasse abzurufen?
Da muss ich mich Nima anschließen. Ich habe so ein Smartboard das erste mal in England gesehen, hierzulande noch nie an einer Schule. Auch hier stehen massive Geldprobleme, sodass lieber um 1 Jahr verkürzt wird statt den Lehrplan mal aufzuräumen.
Gegen die Vision spricht nichts, aber es wird wohl (leider) nicht passieren. Auf der anderen Seite kann ich als Student sagen, dass ich als Schüler besser gelernt habe durch strukturierte Tafelanschriebe die ich abschreiben musste. Klar könnte man auf einem Tablet mitschreiben, hatte ich auch schon die Idee, das wäre ein Sinnvoller Einsatzzweck, da der Schüler nur noch das 10" Tablet dabeihat und keine Bücher und Hefte mehr.
Andererseits ist es wirklich komfortabel auf dem Tablet die Aufgabenstellung als Ebook offen zu haben und gleichzeitig auf dem Tablet zu schreiben? Da bräuchte man schon fast 2.
Jetzt konkrete Nutzungs-Beispiele:
Unterrichtsthema Magnetismus. Ich hatte eine Gruppe Kinder zu Hause, die einen riesen Spaß hatten, mit der Tricorder-App mein Haus nach magnetischen Schwingungen zu durchforsten.
Wenn ich das jetzt weiterspinne, kann ich mir durchaus vorstellen, die Lehrkraft mit einzubeziehen, morgens der Lehrkraft mein Smartphone zu geben, diese führt zusammen mit den Kindern mit Hilfe der Sensoren irgendwelche Messungen durch und ich hole Kind und Handy mittags wieder ab. Da ich mein wertvolles Kind der Lehrkraft anvertraue, warum nicht mein Smartie?
Nette Idee, sicherlich. Doch habe ich gerade in Physik genügend Versuche gemacht aus denen ich dann Formeln ableiten konnte. Da fehlt jetzt beim Smartphone mehr der Praxisbezug, denn einem Kind wirst du kaum kindgerecht erklären können wieso die Anzeige hier so ist und nicht anders. Bei einem kontrollierten Versuch ist das anders.
Ich denke gerade in Physik sollte der Umgang und die Anwendung von Messmitteln gelehrt werden. Und ein Smartphone ist alles aber kein ernstzunehmendes Messmittel.
Unterrichtsthema Recherche: Der Arbeitsauftrag war in der 4. Kl., eine 30-Seitige Hausarbeit innerhalb von 3 Monaten zu einem bestimmten Thema zu erstellen. (Sinn und Unsinn dieses Auftrags bitte hier nicht diskutieren. Das war der Auftrag. Punkt.)
Ich hätte es einfach machen können: im Inet alles zusammentragen, ausdrucken, fertig.
Wir waren aber in der Bibliothek und haben, um nicht x Bücher mit nach Hause schleppen zu müssen, einen Teil abfotografiert und gescanned und zu Hause zusammengebastelt. Der Tag hat Spaß gemacht und wir haben einiges in der Bibliothek zusammen erforscht (nicht nur zum geforderten Thema). Klar. Hätte einfacher sein können.
Holla, sportliche Schule habt ihr da.
Trotzdem, ich gehe vom Gymnasium aus, ich selbst hatte noch G9 bekomme jetzt aber das G8 mit. Die Schüler haben schlichtweg keine Zeit mehr sich mit sowas zu befassen. Da wird mit Google und Wikipedia schnell was zusammengeschustert und man bekommt seine 2 weil man noch einigermaßen vortragen kann. Ganz ehrlich ich würde es nicht anders machen, denn oftmals interessiert mich das Thema nicht, ich habe keine Zeit oder ich wüsste nicht wieso ich mehr Zeit als nötig investieren soll.
Unterrichtsthema gesunde Ernährung: Mein Kind möchte durchaus ab und an wissen, was da so in Verpackungen drin ist. Nichts leichter als das, mit der entsprechenden App (z. B. "Das ist drin"). Übrigens vergleicht es mittlerweile auch Preise, und pflegt die Einkaufsliste mit (z. B. "Out of Milk").
Mein Kind weiß so ziemlich darüber Bescheid, wie Haushalt(-en) funktioniert.
Da muss ich sagen, das finde ich sogar eine gute Idee ist aber dann mehr Aufgabe der Eltern das auch entsprechend zu vermitteln. Meine Mutter hats ohne Smartphone geschafft, das kann man aber sehr gut auch mit machen, denn gerade die Graphen diverser Kostenapps sind doch auch für Kinder sehr aussagekräftig und man kann sein eigenes Konto mit dem Taschengeld führen und so sehen was man an Einnahmen und Ausgaben hat. Gefällt mir gut die Idee!
Unterrichtsthema Europa und Hauptstädte: Bei uns ist es generationenübergreifend gerne Mal ein guter Wettkampf mit z. B. "Map Master". Wer bekommt die meisten Punkte? Ich selber habe immer Probleme mit Albanien, Macedonien, etc.....
Ich hoffe, dass mein Kind auch dann noch Spaß hat, später in Geschichte die Bundeskanzler zu lernen (die App liegt mir jetzt nicht auf der Zunge, hab ja auch noch ne Zeit hin).
Wiederholungsübungen: Ich lasse gerne die Zeit im Auto bei der Fahrt von A nach B nutzen: z. B. mit "Math Maniac" 2-3 Min. kopfrechnen. Oder Logik-Trainings.
Für draußen in Flora und Fauna: Wir fotografieren im Wald gerne Insekten und Kräuter und bestimmen diese dann zu Hause. Ich würde gerne auf dem Smartie gleich katalogisieren.... so etwa wie Foto beschriften und einordnen, damit man es bei Bedarf wieder parat hat. Hat da jemand ne Idee?
Klar kann man das machen. Ob man Stadt, Land, Fluss spielt oder so einen Wettkampf per App austrägt muss jeder für sich wissen. Auch dem Kind Nachrichten per Smartphone näher zu bringen halte ich für nicht verkehrt.
Wiederholungsübungen machen für mich "auf die Schnelle" keinen Sinn. Das sollte lieber mit guten Büchern (Stark als Beispiel) in Ruhe, zu Hause und einfach 1h pro Tag praktiziert werden.
Vokabeln: kommen ja erst jetzt in der 5., dennoch hab ich schon eine Flipkarten-App entdeckt, die wir mal testen werden.
An sich gerade im Urlaub praktisch, man hat sie immer dabei und nicht wieder die Hälfte vergessen. Auf der anderen Seite ist das Ablenkungspotential wesentlich größer wie bei der klassischen Karteikarte.
So viel zum Thema, dass man mit dem Smartie als Schüler nix besonderes anfangen kann. Ich hoffe, bei meinem Kind einen Grundstock an Ideen legen zu können. Ob der dann später genutzt wird, liegt in den Sternen.
LG
Sabine
Für mich sind all diese Dinge aber nichts was speziell für Schüler ist. Das kann jeder mit seinem Smartphone machen der das möchte. Es wird denke ich auch genügend Schüler geben die das Smartphone ablehnen würde weil das nichts für sie ist oder sie es anders gewohnt sind.
WIrklichen Einzug in die Schulen wird soetwas erst dann halten, wenn es für später im Job unabdingbar ist und die Schulen sozusagen keine andere Wahl mehr haben.
So jetzt geh ich aber endlich mal lernen, wenn mir weiteres einfällt melde ich mich wieder
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