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Zolo Halo im Test: Ein Echo-Dot-Ersatz mit Extras

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© nextpit by Irina Efremova

Anker mischt sich unter die Smart-Home-Hersteller. Der ZOLO Halo Smart Speaker mit Alexa-Sprachsteuerung erlaubt Multi-Room-Audio und dient als Bluetooth-Lautsprecher zum kleinen Preis. Die passenden Eufy-Lampen erstrahlen in unterschiedlichen Farben und arbeiten ohne Bridge. Wir ließen uns Muster von Anker zusenden und haben sie einige Wochen ausprobiert. Im ersten Teil des Tests stellen wir den ZOLO Halo Smart Speaker vor. Im zweiten geht es um die passenden Eufy-Lampen.

Preis und Verfügbarkeit

Sprachgesteuerte, dimmbare Beleuchtung für zuhause ist der letzte Schrei. Viele Haushalte rüsten auf mit Philips Hue und einem Amazon Echo Dot. Regelmäßige Sonderangebote machen den Einstieg erschwinglich. Noch erschwinglicher soll es mit Ankers Zubehör gehen. Auch wenn der Test zunächst nur den Halo Speaker betrachtet, wollen wir in das Preiskalkül die Eufy-Lampen mit einbeziehen. Die Lampen selbst testen wir separat:

Der Zolo Smart Speaker will bessere Musikleistung als ein Echo Dot liefern und kaum mehr kosten. Die Eufy-Lampen wollen Hue-ähnlichen Komfort ermöglichen und die Kosten sowie den Aufwand mit der Bridge ersparen: Die Eufy-Lichter kommunizieren direkt über Euer WLAN.

Zum Vergleich kostet ein Set aus Echo Dot und zwei Philips-Hue-Lampen ein paar Euro mehr. Auch jede weitere, einzelne Lampe kostet bei Philips minimal mehr als bei Anker.

Folgekosten entstehen durch den Stromverbrauch. Die einzelnen Eufy-Lampen verbrauchen im Leerlauf je 0,8 Watt und kommen bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde auf rund zwei Euro pro Jahr und Lampe. Philips Hue verbrauchen nur rund die Hälfte. Dafür verbraucht die Hue Bridge 1,2 Watt oder drei Euro pro Jahr. Hue lohnt sich also ab drei Lampen gegenüber dem Eufy-System. Messunsicherheiten und -fehler vorbehalten.

Design und Verarbeitung

Anker beziehungsweise Dachkonzern Oceanwing wartet mit zwei Marken im Smart-Home-Bereich auf. Zolo kümmert sich hierbei um die Smart Speaker, während Eufy den Bereich der Leuchtmittel abdecken soll. Anker sandte uns Testgeräte beider Marken zu, die wir einige Wochen ausprobiert haben. Im ersten Teil der zweiteiligen Test-Serie stellen wir zuerst den Lautsprecher vor.

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Wie es sich für einen Alexa-Lautsprecher gehört, gibt es beim Zolo Halo einen Taub-Knopf. / © NextPit

Der Testaufbau basierte auf einer Fritzbox 7490 plus Fritz-Repeater 1750E in Mesh-Konfiguration. Sowohl der Zolo Halo als auch die Eufy Lumos Smart Bulb White waren mitten im Empfangsbereich des Fritzbox-WLANs, also in idealen Bedingungen. Die Internetleitung liefert 16 Mbit/s Down- und 1 Mbit/s Upstream.

Packt man den Zolo Halo erstmals aus, fällt schnell die verhältnismäßig schlichte Verarbeitung auf. Silikonflächen unten und oben sorgen für gute Bodenhaftung und einfache Bedienung. Der Rest des Zylinders ist in einfaches Plastik gehüllt.

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In der Packung findet Ihr auch das überraschend schicke Netzteil. / © NextPit

Oben gibt es physische Schalter zur Lautstärke- und Wiedergabesteuerung. Der mittlere Button aktiviert Alexa oder setzt den Halo zurück. Der Bluetooth-Button aktiviert das Pairing. Bluetooth funktioniert beim Zolo Halo aber anders als beim Amazon Echo Dot. Ihr könnt den Halo als herkömmlichen Bluetooth-Lautsprecher für Laptop oder Smartphone verwenden und erhaltet so eine zweite Verwendungsmöglichkeit des Lautsprechers.

Der Aux Out auf der Rückseite unten verhält sich jedoch wie beim Echo Spot und befördert den Klang via 3,5-mm-Klinkenkabel zum Line-in Eurer Stereoanlage. Dort gibt er dann den per Alexa-Sprachkommando gestarteten Spotify-Stream auf Euren großen Lautsprechern aus - so die Idee.

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Der Zolo Halo ist winzig. / © NextPit

Das empfiehlt sich auch, denn die Musikqualität eines einzelnen 5-Watt-Monolautsprechers ist nicht überragend. Immerhin arbeiten die zwei Mikrofone recht zuverlässig und gehorchen auf's Codewort. Das gilt natürlich erst, wenn Ihr den Zolo Halo mit Eurem Amazon-Konto verknüpft.

Alexa ist kein Muss, Stereo-Betrieb möglich

Ohne Amazon hat der Zolo Halo noch immer recht viel zu bieten. Musikdienste wie Spotify, Tidal oder Napster lassen sich mit dem Halo vernetzen. In der Zolo-Play-App könnt Ihr bis zu sechs Halos zu einem Multi-Room-System vernetzen. Ihr könnt auch je zwei Zolos zu Stereo-Paaren vernetzen. Und dann ist der Klang plötzlich gar nicht mehr so übel. Leider entfällt dann das Alexa-Feature.

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Die Halos lassen sich gruppieren. Auch Stereo-Setups sind möglich und klingen recht gut. / © NextPit

Spätestens dann ist es schade, dass Anker nicht an einer Google-Cast-Integration gearbeitet hat. Geräte wie die Riva Arena (Test steht aus) beweisen, dass sich Alexa- und Google-Cast-Integration nicht gegenseitig ausschließen. Bislang umschifft Anker Google Cast über proprietäre Integrationen wie Spotify Connect oder eben den Umweg über Alexa. Cast wäre eine willkommene Alternative.

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Beim Setup macht der Zolo einige Patzer. / © NextPit

Beim Setup macht Anker auch noch ein paar handwerkliche Fehler. So wird das WLAN-Passwort offensichtlich unverschlüsselt in der App gespeichert. Bei der Einrichtung des zweiten Halos war das Passwortfeld unseres WLANs bereits ausgefüllt. In Android gibt es andere Methoden, um WLAN-Zugänge verschlüsselt von Gerät zu Gerät zu übertragen.

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Der dicke Knopf in der Mitte aktiviert Alexa, wenn das Mikrofon nicht abgeschaltet ist. / © NextPit

Die Routine fürs Alexa-Setup wiederum ist jedes Mal mit einem komplett neuen Amazon-Log-in im In-App-Browser und einer Authentifzierung Eurer Zolo-Speaker verbunden. Ein Set-up direkt aus der Alexa-App heraus ist nicht möglich. Das ist mit Google-Home-kompatiblem Zubehör deutlich eleganter gelöst. Jenes lässt sich oft komplett ohne Zusatz-App einrichten. Anker macht es sich und Euch also unnötig kompliziert.

Insgesamt gestaltet sich die Navigation in der App als unübersichtlich. Es ist nie ganz ersichtlich, wohin einen der "Zurück"-Button als nächstes führt, wie man zwischen den Speakern wechselt oder welche Bedeutung das derzeit angezeigte Zahnrand-Symbol diesmal hat.

Fehlersuche im trauten Heim

Im Test geschah es dann plötzlich, dass des Zolo Halos Alexa-Funktion den Geist aufgab. Der Lautsprecher wollte sich nicht mehr mit dem Internet verbinden. Sämtliche anderen Geräte im Netzwerk, die zum Teil weiter von Router oder Repeater entfernt waren, konnten sich klaglos mit dem WLAN verbinden. Es musste also am Halo liegen.

Bei Nachfrage sandte mir Anker umgehend Ersatz zu. Ich fragte, ob man das erste Testgerät zu Analysezwecken zurückhaben wolle. In der Antwort hieß es: "Das alte Produkt benötigen wir nicht zurück. Wir registrieren alle Defekte und werten diese statistisch aus. Anhand dieser Statistiken ist es uns möglich, erhöhte Defektraten oder konzentrierte Produktprobleme zu identifizieren." Mit anderen Worten, Anker liest permanent die Logs mit. Mit den Nutzungsbedingungen stimmt man dieser Praxis automatisch zu.

Inwieweit diese Praxis in der Industrie üblich aber trotzdem beunruhigend ist, kann ich an dieser Stelle nicht ausdiskutieren. Aber wenn man sich einen Sprachassistenten ins Haus holt, gibt man der Daten-Industrie ohnehin einen gehörigen Vertrauensvorschuss. Da macht ein kleines Fehlerprotoköllchen den Bock nicht mehr fett.

Technische Daten

Zolo Halo

Treiber 1,7 Zoll Vollspektrum
Frequenzbereich 80 - 20.000 Hz
Mikrofon Mikroelektromechanisch
Bluetooth 4.2
WLAN 2,4 GHz
Netzteil 9 V, 1,5 A
Software-Updates Automatisch im Hintergrund

Abschließendes Urteil

Ankers Smart-Home-Einstieg macht einen verlockenden Eindruck und bietet im Vergleich zum einfachen Echo Dot einigen Mehrwert. Besonders die Stereo-Funktion ist ein nettes Gimmick und in diesem Preissegment unüblich. Wenig erfreulich sind dann jedoch die Patzer in der App sowie der Einrichtung.

Gerne hätte ich gesehen, dass sich die Halos auch ohne zusätzliche Apps direkt in der Alexa-App einrichten lassen. Doch möglicherweise ist da Amazon der limitierende Faktor und nicht Anker. Dass der Hersteller nicht auf das deutlich einfacher zu konfigurierende Google Home setzt, kann ich ausnahmsweise verstehen. Im Heimatland China kommt man mit Google nicht weit.

In der Fortsetzung betrachten wir den Zolo Halo im Zusammenspiel mit den Eufy-Lampen. Dann zeigt sich, ob Anker nur Produkte für den kleinsten gemeinsamen Nenner oder echten Mehrwert produziert hat. Dann werfen wir auch einen Blick auf den Stromverbrauch.

Denn Ankers Lampen setzen auf WLAN anstelle auf's im Smart-Home-Sektor übliche Zigbee. Der Energiebedarf von WLAN ist aber etwas höher und erklärt den höheren Stand-by-Verbrauch der Lampen. Spätestens im kommenden Jahr rechne ich damit, das WLAN-Router und Assistenten-Hardware mit dem Echo Plus gleichziehen und Zigbee in ihrer Hardware integrieren. Und dann könnte Ankers derzeitige Lösung schnell veraltet sein.

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Zu den Kommentaren (2)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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2 Kommentare
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  • Karsten Bartelt 29
    Karsten Bartelt 14.04.2018 Link zum Kommentar

    Ich brauche keine Alexa ich habe meine Lucy einen kleinen Zwergpinscher und wenn ich zu der sage sie möge mir bitte meine Latschen bringen dann versteht die das auch und mach das oder mein T-Shirt vom Sessel oder meine Zeitung😀👍. Und den Deckenfluter kann sie auch ausmachen weil der Schalter unten auf dem Erdboden liegt und sie macht die Lampe auch von alleine aus wenn das Licht ihr abends stört wenn sie schlafen will... genau so ist sie so frech und macht mir gern den Fernseher aus indem sie die verteilersteckdose auf dem Erdboden neben der Schrankwand einfach ausmacht und mich damit ärgert vor allem wenn ich Formel 1 gucken will und sie sich selbst beschäftigen soll anstatt ständig von mir gestreichelt zu werden. auch erkennt sie mittlerweile wenn sich ein epileptischer Anfall anbahnt bei mir dann kommt sie und beruhigt mich. Hat sie mal ne Flasche Fanta umgekippt unterm Tisch in der Stube und zu mir gerollt als ich auf dem Erdboden lag und gezittert habe. Das hab ich der nicht antrainiert. Das können viele Hunde von selber erkennen mit der Zeit


  • 4
    my name 13.04.2018 Link zum Kommentar

    fehler

    Karsten Bartelt

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