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OnePlus 5 im Test: Endlich kompromisslos

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© nextpit

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Schon im ersten Vorabtest konnten wir gute Erfahrungen mit dem OnePlus 5 sammeln. Zwei Wochen und drei Patches später geht der Test der stärksten OnePlus-5-Variante mit 128 GByte Speicher und 8 GByte RAM in die nächste Runde. Die Software wurde und wird an den kritischen Stellen optimiert, also wagen wir einen zweiten Blick auf das Gerät mit dem Potenzial fürs Smartphone des Jahres.

OnePlus 5

Pro

  • Hervorragende Leistung
  • Scharfes, kontrastreiches Display
  • Gute Kameras
  • Schnellste Schnellladetechnologie
  • Dual-SIM

Contra

  • Kein Stereo-Sound
  • Auffälliges Post-Processing in Nachtaufnahmen
  • Sicherheitspatches werden vernachlässigt
OnePlus 5
OnePlus 5
OnePlus 5: Alle Angebote

OnePlus 5: Preis und Verfügbarkeit

Die 6/64-GByte-Variante des OnePlus 5 kostet bei uns 499 Euro und ist einzig in Slate Gray verfügbar. Wer sich für die 8/128-GByte-Variante entscheidet, bezahlt 559 Euro und erhält das OnePlus 5 im Farbton Midnight Black. Der Preissprung zwischen den beiden Speichervarianten fällt damit kleiner aus als bei anderen Smartphones. Das OnePlus 5 ist auf oneplus.net verfügbar.

Die Preisentwicklung des OnePlus 5 gegenüber vorherigen OnePlus-Geräten ist ein oft genannter Kritikpunkt. Kostete der Serien-Debutant OnePlus One im Jahr 2014 noch 299 Euro, stieg der Preis der Flagship Killer kontinuierlich auf nun 499 Euro. Der preisliche Abstand gegenüber den ähnlich ausgestatteten Konkurrenten der jeweiligen Jahre, die schon damals rund 700 Euro kosteten, ist somit kontinuierlich geschrumpft. Dennoch bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis des OnePlus 5 meines Erachtens das beste, vor allem im Hinblick darauf, dass OnePlus mit der neuen Kamera die letzte große Schwäche der Serie beseitigen konnte.

Den Service wickelt die chinesische Marke innerhalb Europas ab, sodass im Falle eines Display-Defektes Euer OnePlus 5 voraussichtlich binnen weniger Tage repariert und zurückgeschickt wird. Die Reparatur von Display-Schäden ist bei OnePlus mit rund 100 Euro günstiger als bei den meisten anderen Smartphone-Herstellern.

OnePlus 5: Design und Verarbeitung

Das OnePlus 5 sieht auf Fotos dem iPhone 7 Plus verblüffend ähnlich. Doch schon beim ersten Griff nach dem neuen Flagship-Killer spürt man den Unterschied: Während der Rücken des iPhones plan ist und sich das Gerät recht klobig anfühlt, greift sich das OnePlus 5 dank dessen abgerundeten Rückens deutlich schlanker und ergonomischer. Insgesamt ist das Design des OnePlus 5 gelungen und steht den auch den teuersten Konkurrenten in nichts nach.

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Der OnePlus-5-Rücken ist ergonomisch gekrümmt. / © NextPit

Gorilla Glass 5 wappnet das Display sowohl gegen Stürze als auch Kratzer. Der weich beschichtete Aluminiumrücken hingegen trägt schon nach zwei Wochen erste Schürfwunden, durch die der silberne Glanz des blanken Aluminiums schimmert. Die beim Testgerät mitgelieferten Schutzhüllen vermeiden Kratzer im Lack der Aluminium-Rückseite. Da dem OnePlus 5 für gewöhnlich keine Hülle beiliegt, rate ich ausdrücklich dazu, dass Ihr eine mitbestellt.

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Das Design-Vorbild ist nicht zu leugnen. / © NextPit

OnePlus wirft manche OnePlus-5-Geräte der Produktionsstraße in ein Wasserbad. Das müssen sie 20 Sekunden lang überstehen. Es gibt dafür zwar keine IP-Zertifizierung, dennoch sollte das OnePlus 5 demnach gegen eindringendes Wasser gut geschützt sein. Ein unabhängig entstandenes YouTube-Video zeigt, wie das OnePlus 5 ein einminütiges Wasserbad unbeschadet übersteht.

Romain Heuillard von Frandroid ist sich sogar sicher: "Das OnePlus 5 ist wasserdicht." Er will exklusiv erfahren haben, dass das OnePlus 5 einer Zertifizierung nach IP67 entsprechen würde, OnePlus jedoch "weigere sich, Verantwortung zu übernehmen, falls das Gerät Wasser in einem schädlichen Maße ausgesetzt würde."

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Der Kamera-Bump ist aber deutlich flacher und das gesamte Design schlanker. / © NextPit

OnePlus 5: Display

Das Full-HD-Display setzt weiterhin auf das gleiche AMOLED-Panel wie im OnePlus 3T (wie Roland Quandt herausgefunden hat). Die Farbbrillanz wird durch große Farbräume wie sRGB oder DCI-P3 erhöht. OnePlus garniert die Display-Einstellungen mit zusätzlichen Features wie dem bekannten Nacht-Modus und dem neuen Lesemodus.

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Die Oxygen-Oberfläche ist dem Standard-Android recht ähnlich. / © NextPit

Während andere Smartphone-Hersteller schon deutlich höhere Auflösungen anbieten, setzt OnePlus noch auf verhältnismäßig niedriges Full-HD. Stattdessen verfeinert man die softwareseitigen Display-Optimierungen: Neben dem bereits bekannten Nachtmodus findet Ihr jetzt eine neuen einen Lesemodus vor.

Der Lesemodus lässt sich beim Start bestimmter Apps automatisch aktivieren. Mit ihm schaltet die Darstellung auf Schwarz-Weiß um und dimmt zusätzlich in den sanften Rotton ab, ähnlich wie er auch beim Nacht-Modus verwendet wird. Die minimale Helligkeit des Displays war beim Xiaomi Mi 6 oder beim Huawei Mate 9 geringer als beim OnePlus 5.

Tom's Guide misst für die Helligkeit des OnePlus-5-Displays 394 cd/m² und bei der Farbwiedergabe 220 Prozent des sRGB-Spektrums. Die maximale Helligkeit liegt damit unter der des Galaxy S8 (437 cd/m²) oder des Google Pixel XLs (396 cd/m²). Die Farbwiedergabe ist wiederum exakter als mit dem Galaxy S8 (183 Prozent) oder des Google Pixel XLs (191 Prozent).

OnePlus 5: Besonderheiten

OnePlus hat schon im OnePlus 2 einen Schieberegler zum Stummschalten des Smartphones verbaut und hält bis heute daran fest. Das Feature ist im Android-Ökosystem unüblich und wurde bei Apple abgekupfert. Die Einstellungen sind Klingeln, Nur Wichtige und Stumm. Jede von ihnen lässt sich in der Software nachträglich konfigurieren.

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Der Schieberegler hat drei Stufen. / © NextPit

Des Weiteren bietet das OnePlus 5 wie schon seine Vorgänger zwei Slots für Nano-SIM-Karten. Mit einer der Karten könnt Ihr Euch mit dem LTE-Netz verbinden. Mit beiden gleichzeitig seid Ihr telefonisch und für SMS erreichbar.

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Das OnePlus 5 nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf und unterstützt angeblich alle LTE-Bänder der Welt. / © NextPit

OnePlus 5: Software

OnePlus installiert auf dem OnePlus 5 OxygenOS 4.5.0 auf Basis von Android 7.1.1 vor. Nach dem Auspacken werden gleich merhere Patches eintreffen, da noch einige Kinderkrankheiten behoben werden müssen. Bluetooth-Probleme, WLAN-Performance und andere Kleinigkeiten werden peu à peu aufgegriffen und verbessert.

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Zum Test läuft Nougat mit dem Sicherheitspatch vom Mai. / © NextPit

Wenn die Software einmal fertig wird, ist OxygenOS einer der schönsten und durchdachtesten Android-Flavours am Markt. Es gibt einen Dark Mode, der die Menüs in ein Weiß-auf-Schwarz-Thema hüllt. Es gibt einen Gaming-Do-not-Disturb-Mode, bei dem Ihr die Benachrichtigungen in bestimmten Apps abstellen könnt (nie wieder Benachrichtigungs-Pop-ups beim Zocken!). Es gibt ein Schließfach für Apps und Dateien. Es gibt - wie schon beim OnePlus One - Gesten, mit denen Ihr Apps per Wischgeste direkt vom gesperrten, abgeschalteten Display aus starten könnt. Es gibt mehrseitige Screenshots. Und das beste: Mehr Features kommen langfristig per Update hinzu.

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Der Assistant erwartet Eure Befehle. / © NextPit

Und das OnePlus 5 ist eine Wonne für Modder: Der OnePlus-Service geht kulant mit Euch um, wenn Ihr den Bootloader entsperrt, die Firmware ändert oder das Smartphone rootet. Solltet Ihr also eher ein Fan von Custom-ROMs sein, könnt Ihr derlei Experimente mit dem OnePlus 5 ohne großes Risiko oder Hindernisse durch den Smartphone-Hersteller wagen.

Die Software-Oberfläche kommt recht puristisch und Google-treu rüber. Der OnePlus Launcher ist dem Pixel Launcher weitgehend nachempfunden. Der Google Assistant ist auch sofort einsatzbereit. Die vorinstallierten Apps beschränken sich auf die Google-Apps und eine OnePlus-Community-App.

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Bei OnePlus-5-Updates fällt der Sicherheitspatch unter den Tisch. / © NextPit

Unerfreulich ist leider, dass OnePlus sich zumindest in den ersten Patches auf reine Funktions-Verbesserungen konzentriert. So fallen Sicherheitsupdates unter den Tisch, die bekannte Sicherheitslücken länger als nötig offen lassen.

OnePlus 5: Performance

Performance und Kamera-Qualität waren der Entwicklungsfokus der OnePlus-Ingenieure. Dementsprechend und wenig überraschend ist das OnePlus 5 eines der schnellsten Smartphones am Markt. Sowohl synthetische Benchmarks als auch die Real-World-Leistung zeigen, dass OnePlus nicht kleckert. Doch natürlich kann man immer ein Haar in der Suppe finden.

Auch nach den vier Patches, die binnen der ersten zwei Wochen eintrafen, hat sich daran wenig geändert. Der Kernel trägt nach wie vor die ominöse Bezeichnung 4.4.21-perf+. Doch die Benchmark-Ergebnisse sind im Vergleich zu denen mit der ersten Software-Version im Durchschnitt drei Prozent langsamer geworden. Das ändert nichts daran, dass sie wahnwitzig hoch sind und die Alltagsperformance fantastisch ist.

Benchmarks: OnePlus 5 vs. Galaxy S8

  3D Mark Sling Shot Extrme ES 3.1 3D Mark Sling Shot ES 3.0 3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 Geek Bench Single Core Geek Bench Multi Core PC Mark Work 2.0 PC Mark Storage
OnePlus 5 3068 3932 38684 1944 6603 6592 4975
Samsung Galaxy S8 3174 3217 27330 1983 6402 6135 4644
Ergebnisse gemittelt über drei Durchläufe

Es lässt sich klar sagen, dass dank der 8 GByte LPDDR4x-RAM und 128 GByte UFS-2.1-Speicher jegliche Ladezeiten kürzer ausfallen als auf den meisten anderen Smartphones. Und in Kombination mit den neuen WLAN- und LTE-Antennen im Snapdragon-Chipsatz ist auch der Datendurchsatz der schnellste, den Ihr zurzeit in einem Smartphone kaufen könnt. In der Praxis konnte ich eine 50 MByte große App binnen drei Sekunden per WLAN (5 GHz) herunterladen und in weiteren vier Sekunden installieren und starten. Für alles andere gibt es dann noch Bluetooth 5.0.

Der gewaltige Arbeitsspeicher sorgt dafür, dass einmal gestartete Apps nahezu dauerhaft im RAM verweilen können. Das bedeutet, dass sie beim erneuten Aufrufen nicht erneut vom Flash-ROM geladen werden müssen. Auf der einen Seite kann das reduzierte Nachladen den Stromverbrauch senken. Auf der anderen Seite kann diese Ersparnis durch erhöhte Hintergrundaktivität wieder aufgefressen werden. In jedem Fall war der praktische Performance-Mehrwert durchaus spürbar, da einem die Apps beim Multitasking förmlich entgegenfliegen.

Einzig bei den Animationen sind leichte Verzögerungen sichtbar. Der semi-professionelle YouTube-Smartphone-Reviewer und Haar-in-der-Suppe-Finder Damir Franc hat die Gemeinde auf einen sichtbaren Lag beim Scrollen aufmerksam gemacht, den wir auch bei unserem Testgerät (Oxygen OS 4.5.3) feststellen und auch mit etlichen Tweaks in den Entwickelreinstellugnen nicht wegbekamen. Seht selbst, wenn Franc das bei Minute 17 zeigt.

Auch wenn diese Verzögerung sichtbar ist, hat sie mich im Alltag weder gestört noch im Geringsten interessiert. Die übrige Performance war überwältigend und viel wichtiger war mir, dass es nie zu einem Ruckeln oder Stottern kommt. Da dies beim OnePlus 5 der Fall war, gibt es im Performance-Bereich von mir keinen Punktabzug.

OnePlus 5: Audio

OnePlus springt nicht auf den Stereo-Zug auf und versorgt Euch im OnePlus 5 nur mit Mono-Sound aus einem einzigen Lautsprecher am Boden des Gerätes. Die Telefonqualität wird durch Geräuschunterdrückung erhöht, sodass Ihr in lauten Umgebungen Euer Gegenüber gut verstehen könnt.

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Die Sprachqualität ist dank Geräuschunterdrückung gut. / © NextPit

Es gibt noch einen Klinkenanschluss, der dank Equalizer und Dirac HD Sound optimierten Sound bietet. Für Bluetooth-Headsets wird aptX HD unterstützt.

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Euer altes Headset lässt sich weiterverwenden; auch ohne Adapter. / © NextPit

OnePlus 5: Kamera

Zweiter Entwicklungsschwerpunkt des OnePlus 5 waren die Kameras. Das neue Modell verfügt über eine doppelte Hauptkamera. Sie verspricht verlustfreien 2x-Zoom sowie interessante Schärfentiefe-Effekte im Fokus-Modus. Sowohl vorne als auch hinten wird das Bild elektronisch stabilisiert und beide Kameras liefern für Smartphone-Verhältnisse schöne Fotos.

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Der manuelle Modus macht mich auch nicht schärfer. / © NextPit

Der Hauptsensor ist der Sony IMX 398 mit 16 Millionen 1,12 µm großen Pixeln, einer f/1.7-Blende und elektronischer Bildstabilisierung. Der Zweitsensor ist der Sony IMX 350 mit 20 Megapixeln à 1,0 µm und f/2.6-Blende ohne jegliche Stabilisierung. Daneben haben wir einen zweifarbigen LED-Blitz, aber keinen Laser-Fokus, was bei schwachen Lichtverhältnissen problematisch sein kann. Fokussiert wird nur über Phasenerkennung oder manuell, was entweder Licht oder Geschick bedarf.

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Der Pro-Mode erlaubt die Ausgabe im DNG-RAW-Format. / © NextPit

Bilder werden optional als RAW im DNG-Format ausgegeben. Der Speichervorgang verlängert sich dadurch aber spürbar. Videos könnt Ihr in 4k 30 fps, 1080p 60 oder 30 fps sowie in 720p 30fps aufzeichnen lassen. Es gibt Slow-Motion in 720p mit 120 fps und auch Timelapse ist in HD oder Full-HD möglich. Die elektronische Stabilisierung funktioniert im Test leider nur bis 1080p 30 fps; da konnte schon das Google Pixel mehr.

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Doppelte Optik für verlustfreien Zoom oder Fokus-Effekte. / © NextPit

Selfies übernimmt der Sony IMX 371 mit 16 Megapixeln à 1,0 µm sowie einer f/2,0er Blende. Auch hier gibt es die elektronische Stabilisierung von Qualcomm und Videos in 1080p und 30 fps. Es gibt auch einen Timelapse-Modus, für den mir keine Anwendung einfällt. Die Videos werden in h.264 codiert; für Audio verwendet OnePlus AAC mit 96 kBit/s. Alles landet im MP4-Container.

Die Kamera-App des OnePlus 5 präsentiert sich ab Werk nutzerfreundlich. Beim Start, der optional über doppeltes Antippen des Power-Buttons erfolgt, landet Ihr im Automatik-Modus. Tippt Ihr jetzt den Auslöser oder eine Hälfte der Lautstärkewippe, wird ein Bild geschossen. Das geht pfeilschnell und gelingt fast immer auf Anhieb.

Im einfachen Foto-Modus könnt Ihr auf den 1x-Button neben dem Auslöser tippen, um die Zoomstufe auf 2x zu schalten. Dabei schaltet Ihr von der einen auf die andere Linse um; der Schritt ist verlustfrei, auch wenn es sich icht um optischen 2x-Zoom handelt. Carl Pei klärt später auf, dass der optische Faktor 1,6 beträgt und SmartCapture-Multiframe-Technologie verlustfrei auf 2x hochrechnet.

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OnePlus muss beim Bokeh noch nachbessern. / © NextPit

Der in vielen Handys inzwischen normale Bokeh-Filter kommt im sogenannten Porträt-Modus zum Einsatz. Das OnePlus 5 geht damit in Konkurrenz zu Geräten wie Huawei P10/Plus oder eben dem iPhone 7 Plus. Leider ist der Modus nicht besser als die anderen und verhaspelt sich an Kanten von Objekten mit ähnlichen Farben, wie man im oberen Beispiel erkennt. Und auch der durch die Brille schimmernde Hintergrund hätte unscharf sein müssen, wenn man es genau nimmt.

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Kein Rauschen, aber auch keine Schärfe bei Nacht. (Crop auf 100 Prozent) / © NextPit

Bildrauschen wird beim OnePlus 5 hervorragend unterdrückt. Gelegentlich sind jedoch Farbtupfer im Renoir-Stil erkennbar. Diese nimmt man aber beim Gesamteindruck nicht wahr sondern erst, wenn man, wie im oberen Beispiel, ins Detail geht und auf 100 Prozent vergrößert. Die Selfie-Cam liefert ähnlich gute Ergebnisse wie die Hauptkamera im schwachen Licht.

Unser Kamera-Profi Stefan Möllenhoff urteilt zur OnePlus-5-Kamera wie folgt:

Bei Tageslicht schießt das OnePlus 5 sehr schöne Fotos mit feinen Details und ansprechenden Farben. Die HDR-Automatik leistet in kontrastreichen Aufnahmesituationen ausgezeichnete Dienste. Sie steigert den Dynamikbereich und verhindert so ausgebrannte Details in hellen Bildbereichen und erhält erfreulich viele Details in dunkleren Arealen – zwei ganz typische Problemzonen der kleinen Bildsensoren in Smartphones.

Der automatische Weißabgleich leistet zuverlässig gute Dienste – erfreulicherweise auch in schwierigen Situationen, beispielsweise bei Mischlicht.

Unter schlechten Lichtverhältnissen macht sich dann allerdings der fehlende Bildstabilisator bemerkbar. Die kürzesten Verschlusszeiten, die OnePlus nutzt, liegen bei 1/17 Sekunde. Konkurrenten mit optischem Bildstabilisator stemmen auch 1/4 Sekunde – und können entsprechend die ISO-Empfindlichkeit um zwei Blenden reduzieren. Der Unterschied ist beispielsweise im direkten Vergleich mit einem iPhone 7 Plus deutlich sichtbar. Zugegebenerweise kostet das Apple-Smartphone aber auch fast das Doppelte.

Die Doppelkamera schließlich hat für etwas gemischte Gefühle gesorgt. Einerseite liefert der Bokeh-Modus ansprechende Portrait-Fotos mit schön weichgezeichneten Hintergründen.

Die Nutzung des Zooms ist allerdings sehr verquer: Die beiden Objektive des OnePlus 5 haben nämlich Brennweiten von 24 und 36 Millimetern. Wer in der App mit dem „2x“-Button das Bild vergrößert, springt dann in einen Brennweitenbereich, wo das Smartphone deutlich interpoliert. Das macht sich auch bei den Ergebnissen bemerkbar: Die mit 2x-Zoom geschossenen Bilder sind sehr körnig und weisen häufig unangenehme Artefakte auf. Wer mit der nativen Auflösung des zweiten Sensors knipsen möchte, muss mittels Pinch-to-Zoom den Zoomfaktor auf 1,6x stellen – allerdings hält sich hier der Brennweitengewinn auch in Grenzen.

OnePlus 5: Akku

Die Akkulaufzeit des OnePlus 5 ist für derzeitige Verhältnisse angemesssen. Auch bei starker Nutzung und mit hoher Displayhelligkeit schlägt sich das schnelle Smartphone wacker; und dies trotz des gegenüber dem OnePlus 3T um 100 mAh geschrumpften Akkus. Das Besondere ist jedoch die Schnellladegerät, mit dem das OnePlus 5 schneller als alle anderen Smartphones am Markt lädt.

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Der Dash Charger ist pfeilschnell, aber unersetzlich. / © NextPit

Dash Charge ist eine Wucht. Leider ist die Schnellladetechnologie so proprietär, wie eine Technologie sein kann. Sowohl den übergroßen Dash Charger als auch das dicke rote Kabel könnt Ihr nicht durch Produkte anderer Hersteller austauschen, wenn Ihr maximal schnell aufladen wollt. Zum Glück sind die Ladegeräte preiswert auf OnePlus.net erhältlich. Ihr solltet also gleich noch einen für den Arbeitsplatz und einen fürs Auto dazubestellen.

In einem Test, den wir separat gemacht haben, zeigt sich dass Dash die am schnellsten steigende Ladekurve aller Ladetechnologien hat. Eine halbe Stunde Nachtanken reichen aus, um das OnePlus 5 zu 60 Prozent aufzuladen. Erst in den letzten 20 Prozent (zwischen 80 und 100 Prozent) wird deutlich langsamer geladen; aber bis dahin pumpt keine andere Technologie Handy-Akkus so schnell auf.

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Beim Einstecken des Dash Chargers gibt es ein besonderes Audio-Feedback. / © NextPit

Im Akku-Benchmark von PC Mark Work 2.0 hält das OnePlus 5 6:32 Stunden durch und landet damit im Mittelfeld bei Konkurrenten wie dem Honor 9 (6:58), ist jedoch besser als das Galaxy S8 (5:37).

OnePlus 5: Technische Daten

Abschließendes Urteil

Das OnePlus 5 hat das Potenzial, eine Legende zu werden. Es sieht klasse aus, ist pfeilschnell, macht gute Bilder und kann verhältnismäßig gute Akkulaufzeit bieten. Mit zahlreichen Patches bemüht sich der Hersteller, die Nutzererfahrung zu verbessern und die Features des Flagship-Killers zu optimieren. Wenn dieser Fortschritt so weitergeht wie ich es in den ersten zwei Wochen erlebt habe, bekommt das OnePlus 5 von mir grünes Licht für den Titel Smartphone des Jahres 2017.

Galten die Vorgänger als Kenner-Geräte, hat das OnePlus 5 das Potenzial, ein Gerät für jedermann zu werden. Durch die endlich konkurrenzfähige Kamera hat der junge Hersteller die letzte große Hürde zum Mainstream-Erfolg gemeistert. Die bis dato erforderlichen Kompromisse, die man mit den Vorgängern eingehen musste, sind verschwunden. 

Sofern Ihr also nicht auf Provider-Features wie WLAN-Telefonie angewiesen seid oder die behebbaren Sicherheitsmängel als No-Go empfindet, ist das OnePlus 5 mein aktueller Smartphone-Kauftipp.

Samsung: Aktuelles Galaxy-A- und Galaxy-S-Line-up im Vergleich

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Zu den Kommentaren (202)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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202 Kommentare
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  • 1
    Per 04.09.2017 Link zum Kommentar

    Also, dass es artefakte wegen des Zooms gibt glaube ich nicht. So wie ich es verstehe sind die Photos auch nach dem Zoom 16MP, obwohl sie auf dem 20MP Chips gespeichert wurden. Also benutze ich nur den zentralen Teil des bildes und zoome ihn auf dieselbe groesse. Das ergibt dann
    1.6 x 20/16 = 1.6 x 1.25 = 2. Dabei wird ueberhaupt nichts interpoliert.
    (Wenn man 1.6 benutzt, dann muss man RAW speichern, damit man nicht auf 16 MP downsampled, nehme ich mal an).


  • Matthias Benz 1
    Matthias Benz 08.08.2017 Link zum Kommentar

    Hallo ich überlege was für ein handy ich mir kaufen soll es soll nicht mehr wie 500 bis 600 Euro kosten. Ich hab das Oneplus 5 ins Auge gefasst und lese viel negatives über die Kamera, kann jemand der es besitzt sagen wie gut die Kamera ist, auch bei Nacht.
    Oder hat jemand eine Alternative
    Vielen Dank für die Hilfe


  • 4
    Gelöschter Account 05.07.2017 Link zum Kommentar

    Es würde mich doch echt mal Interessieren wer von denen die das OP5 so schlecht machen es überhaupt mal in den händen hatten? Ich höre bzw Lese überall das gleiche weil alle immer in das gleiche Horn blasen.Und zu dem Jelly Effekt,meines hat es nicht und im Internet egal wo ich danach suche finde ich immer nur das gleiche Video das dies belegen sollte.Ich würde gerne mal einen Post hier lesen wo jemand aus eigener Erfahrung spricht und das OP5 doch so schlecht findet aber es melden sich immer nur die zu Wort die es nur auf Bilder sahen.


  • curiosity killedthecat 6
    curiosity killedthecat 05.07.2017 Link zum Kommentar

    Ich seh schon . . . hier sind echt einige Experten. #Ernstgemeint. Experten insofern das hier Einige Ahnung haben. Ich war und bleib n Anwender. Und I never go where the
    In-crowd goes.
    Deshalb Danke für Euren Input. Mich hat u.a. der Preis zum Überlegen gebracht "Soll ich mir das OP5 kaufen oder nicht"? Als Fazit sach ich jetzt: Ich bleib weiterhin bei meinen S5 mini (leider muß ich jeden Tag den Akku neu laden) und geh dafür lecker Chinesisch essen.


  • 10
    Kevin Kugler 03.07.2017 Link zum Kommentar

    Ich kann's nur empfehlen.


  • 41
    Karsten K. 03.07.2017 Link zum Kommentar

    Hört sich ziemlich toll an, vor allem da ich Amoled Fan bin. Insgesamtn interessanter als das S8.

    Schade, dass es nicht IP-67 zertifiziert wird aber auch das Schnellladen macht mich nachdenklich. Ob das nicht den Akku auf die Dauer ruiniert? Wenn er wenigstens wechselbar wäre. :-/


    • Takeda 53
      Takeda 03.07.2017 Link zum Kommentar

      Es macht denn Akku kaputt mit der zeit, bei mein Note 4 nach 11 Monaten beim S6 das selbe und S7 auch, S6 und S7 sind die meiner Schwester.


      • 4
        Gelöschter Account 05.07.2017 Link zum Kommentar

        Das 3 und 3t hat es auch und bis jetzt kann man nicht von defekten Akkus lesen und Samsung benutzt kein Dash charging.

        Gelöschter Account


  • 10
    Walter White 02.07.2017 Link zum Kommentar

    Also die Meinungen zu dem Phone gehen ja wohl meilenweit auseinander. Die einen reden vom Smartphone des Jahres, von Legenden und die anderen vom Flop des Jahres. Habe entgegen zum AP Bericht schon sehr negative Kritiken zum OP5 gelesen.

    Da Frage ich mich doch wie kann es sein, dass sich die Experten von diversen Plattformen mit so einem Gerät auseinandersetzen und objektiv bewerten, dass solche unterschiedlichen Ergebnisse rauskommen. Hier geht es ja nicht nur um Geschmack.

    Habe mir das Teil aufgrund vom AP Bericht bestellt, bin aber drauf und dran das Teil zu stornieren.

    Gelöschter Account


    • Takeda 53
      Takeda 03.07.2017 Link zum Kommentar

      Die Bericht sind nur Richtlinien, am besten selber testen, kannst du ja immer noch zurück geben, wenn es geht.


    • 4
      Gelöschter Account 05.07.2017 Link zum Kommentar

      Bilde dir deine eigene Meinung du kannst es ja nach 15 Tagen zurück senden und innerhalb 5 Werktagen hast du dann dein Geld wieder aber ich denke du wirst es behalten weil es wirklich ein Klasse Smartphone ist.


  • Frank A. 56
    Frank A. 02.07.2017 Link zum Kommentar

    Ohne den Underdog-Hype ist Oneplus für mich nicht halb so interessant wie früher. Schade. Das hat doch den Charme ausgemacht. Jetzt fehlt der Reiz, sich einen Flagship-Killer für wenig Geld auf kompliziertem Weg zu besorgen.
    Oneplus sägt mMn mit dieser Politik am eigenen Stuhl.


    • 75
      Gelöschter Account 02.07.2017 Link zum Kommentar

      Das ist aber jetzt nicht so recht zu verstehen. Es ist doch viel besser wenn man ein Smartphone das für einen passt auf dem einfachsten Weg zu bekommen ist. Für mich wäre es noch interessanter wenn es auch bei Saturn und Media Markt in den Regalen liegen würde. One plus hat schon teilweise erkannt das man nur durch viele verkaufte Geräte auch viel Geld machen kann.
      Wenn man es wirklich kompliziert mag, kann man sich auch sämtliche Einzelteile des one plus 5 kaufen, diese persönlich abholen, egal wenn man bis nach China fliegen muss, und sich dann das Smartphone selbst zusammenbauen.

      Gelöschter AccountKarsten K.


      • Frank A. 56
        Frank A. 02.07.2017 Link zum Kommentar

        Nein, Peter, wäre für dich nicht besser geschweige denn interessant. Hat keinen Wechselakku.
        Jemand mit deinen Anforderungen ist auch gar nicht gemeint. Ich gehe von Leuten aus, die auch schon mal ein Experiment wagen. Nicht böse gemeint ;-)


      • 75
        Gelöschter Account 02.07.2017 Link zum Kommentar

        Geht ja jetzt nicht um den Wechselakku, sondern ob das Smartphone einfach oder kompliziert zu erwerben ist. Und du willst anscheinend die komplizierte Variante. ok. muss man nicht verstehen. Und trotzdem wäre das one plus 5 was für mich, da es zumindest den Akkutausch nicht so schwer macht.
        Ich denke mal du hast jetzt Sorge das mehr Leute sich ein one plus kaufen werden, und so die Exklusivität des Seltenen verloren geht. Das wäre dann schon ein Argument. Kennt man auch von Ferrarifahrer.
        Ich wage auch Experimente. Nur gehen diese in eine andere Richtung als bei Technik 😉

        Thom


      • Frank A. 56
        Frank A. 02.07.2017 Link zum Kommentar

        Hatte selbst nur Galaxy Phones bis jetzt. Mir geht es eher um den Underdog-Status von Oneplus, weniger darum, ob man es umständlich per invite oder sonstwie bestellt. Wer das Teil will, kriegt es auch. Der Preis und der Anspruch von Op haben sich halt soweit verändert, dass es mMn einfach nicht mehr das ist, was es mal war: ein Flagshipkonkurrent, der wesentlich günstiger ist und trotzdem ähnlich gute Hardware hat.
        Jetzt ist der Preis zwar auch noch angemessen, aber kein Vergleich zu früher. Bei dem Preis kann man sich getrost ein echtes Flaggschiff des Vorjahres holen. Ohne patchen. Mit aktuellen Sicherheitsupdates. Mit besserer Kamera. Mit ausgereifter Software.


      • 75
        Gelöschter Account 02.07.2017 Link zum Kommentar

        Vielleicht ist es wirtschaftlich auch nicht mehr so einfach das man so deutlich günstiger verkauft? Man darf jetzt aber nicht unbedingt die Preise vergleichen von anderen Flaggschiffen die schon deutlich günstiger sind, weil das one plus 5 wird auch noch fallen im Preis. Extrem finde ich die großen Unterschiede bei den Smartphones. Das galaxy s8 plus kostet bei Saturn immer noch satte 899€. Und bei ebay ist es aktuell bei knapp über 600€ zu haben.


      • Frank A. 56
        Frank A. 02.07.2017 Link zum Kommentar

        Wirtschaftlich einfach? Gab es nie. Und klar darf ich Preise vergleichen. Oneplus ist teurer geworden, ohne dafür mehr als früher zu bieten. Kann nix wirklich besser als man annehmen sollte zu dem Preis. Und der Preis bleibt bei Oneplus stabiler als z.B. bei Samsung oder LG. Von daher fehlt die Grundlage, ein Gerät zu kaufen, welches vor allem über den Preis gut daherkam. Da nützen die tollsten Benchmark-Werte nix.


    • 4
      Gelöschter Account 05.07.2017 Link zum Kommentar

      Komplizierten Weg?? Wenn du es bestellst hast du es innerhalb 3Tagen in den Händen die komplizierten Zeiten sind vorbei.


      • 75
        Gelöschter Account 05.07.2017 Link zum Kommentar

        Wenn ich es im Geschäft in. meiner Stadt kaufe, dann hab ich es sofort in den Händen und auch Bezahlung und Rückgabe und Service ist einfacher.

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